Eine lächelnde Person trägt ein orange-farbenes Top und steht vor dem Schloss der Universität Mannheim. Die Person heißt Katrina Cebatko.

„Als ich das Schloss gesehen habe, war mir klar, dass ich nur hier studieren möchte“

Katrina Cebatko kommt aus Lettland und hat gerade ihre Bachelor­arbeit im Fach Medien- und Kommunikations­wissenschaft abgegeben. Sie hatte schon immer eine enge Verbindung nach Deutschland, da ihre Großeltern hier leben. Trotzdem hatte Katrina ursprünglich nicht vor, hier zu studieren. In der myUniMA story erzählt sie, wie es trotzdem dazu kam, warum sie es nicht bereut und welche Wünsche sie für die Zukunft hat.

Wieso hast du dich dafür entschieden, in Deutschland zu studieren?

Meine Großeltern leben hier und meine Eltern haben auch für kurze Zeit in Deutschland gelebt. Seitdem haben sie mir immer gesagt, dass ich nach der Schule nach Deutschland gehen soll. Doch irgendwie wollte ich das nie. Und auch in der Schule wollte ich eigentlich kein Deutsch lernen. Ich habe aber irgendwann verstanden, dass Deutschland die besten Möglichkeiten für meine Zukunft bietet. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, mein Leben in Lettland aufzugeben und diese Entscheidung zum Glück nicht bereut.  

Wieso hast du dich für das Fach Medien- und Kommunikations­wissenschaften in Mannheim beworben?

Als ich das Schloss gesehen habe, war mir klar, dass ich nur hier studieren möchte – obwohl ich von mehreren Universitäten angenommen worden war. Für Medien- und Kommunikations­wissenschaften habe ich mich entschieden, weil ich unbedingt etwas mit Medien machen wollte. Ich habe in Lettland schon bei einer Zeitung gearbeitet und wollte mich deshalb auch in meinem Studium mit Medien beschäftigen. Mein Studium hat mir immer sehr viel Spaß gemacht und ich habe nicht nur wegen der Klausuren gelernt, sondern auch weil ich die Themen einfach spannend fand.

Wie haben Freund*innen und Familie auf deine Entscheidung reagiert?

Meine Eltern hat es sehr gefreut, dass ich in Deutschland studieren wollte. Meine Freund*innen sind fast alle nach der Schule ins Ausland gegangen, weil die Jobaussichten in Lettland nicht so gut sind. Deshalb war meine Entscheidung nicht sehr überraschend für sie.

Gibt es etwas, das dir an Deutschland besonders gut gefällt?

Mir gefällt, dass es hier sehr ordentlich ist. Die Menschen hier sind meiner Meinung nach sehr perfektionistisch. Und da ich selbst eine Perfektionistin bin, gefällt mir das sehr gut an Deutschland. Außerdem gibt es hier viele Angebote für Studierende, wie zum Beispiel die Sportkurse. So etwas gibt es in Lettland nicht. Und die Schneckenhofpartys, die sind natürlich auch sehr cool.

Hast du schon mal an deiner Entscheidung gezweifelt?

Ja, am Anfang schon. Nach zwei Wochen habe ich meine Mutter angerufen, weil ich zurück nach Lettland wollte. In Lettland hatte ich viele Freund*innen und auf einmal war ich ganz alleine. Ich hatte damals eine schwere Zeit, aber mein Studium habe ich geliebt. Was mir dann etwas geholfen hat, waren die Yoga-Kurse der Universität Mannheim. Durch sie konnte ich Ängste abbauen. Im Nachhinein bin ich sehr froh, hier geblieben zu sein. Es war die richtige Entscheidung.

An welches Ereignis in deiner Studien­zeit erinnerst du dich gern zurück?           

Ich denke sehr gern an mein Praktikum beim Rhein-Neckar-Fernsehen, das war die schönste Zeit meines Lebens. Ich habe in der Redaktion gearbeitet und durfte Interviews führen. Einmal war ich sogar live in einer Sendung zu sehen, das war ein tolles Gefühl. Die Arbeit dort hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich habe viele nette Menschen kennen gelernt.

Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Ich möchte gerne ein Volontariat beim Fernsehen machen, um später vielleicht als Redakteurin zu arbeiten. Mein großer Traum ist allerdings die Regie. Sollte ich irgendwann doch noch einen Master machen, dann werde ich auf jeden Fall in diese Richtung gehen. Ich glaube aber nicht, dass ich für immer in Deutschland bleiben werde. Ich habe da so ein Gefühl. Aber man kann nie wissen. Mal schauen, was das Leben für mich bereithält!

Text: Tina Ratajczyk / Juli 2018