Vortragsreihe Rassismusforschung – Vortrag “Rassismus und post/dekoloniale Perspektiven in der Geschichtswissenschaft” von Dr. Minu Haschemi Yekani am 24.05.23

Der Vortrag finde am 24.05.2023 ausschließlich online über Zoom statt.

Rassismus und post/dekoloniale Perspektiven in der Geschichtswissenschaft Auch Deutschland hat eine koloniale Vergangenheit. Dass dies erst seit Kurzem common knowledge ist, hängt nicht nur mit den deutschen Schulcurricula zusammen, sondern muss auch als Resultat dominanter Forschungsperspekti- ven und Schwerpunktsetzungen in der Geschichtswissen- schaft gesehen werden, die sich erst langsam wandeln. Seit der Ermordung des Schwarzen US-Amerikaners George Floyd durch Polizeibeamte – ein Fall, der 2020 weltweit für Empörung und Diskussion sorgte – hat die Black-Lives- Matter-Bewegung in Deutschland viel dazu beigetragen, gegenwärtigen Rassismus auch in seiner Dimension als his- torisches Erbe des Kolonialismus zu begreifen. Ergänzend zu diesem Diskurs haben lokale Initiativen seit Jahrzehnten den städtischen Raum aus postkolonialer Perspektive gele- sen, kämpfen um Straßenumbenennungen oder unterstüt- zen Forderungen der Nachfahr*innen der Opfer kolonialer Gewaltherrschaft, Ausbeutung und Genozid. Der Vortrag wird am Beispiel der jüngsten Debatten um die „Berliner Mitte“ und das Humboldt-Forum beleuchten, was post- und dekoloniale Lesarten der Vergangenheit für das Narra- tiv und das Verständnis der Gegenwart bedeuten.

Dr. Minu Haschemi Yekani ist wissenschaftliche Mitarbeite- rin am Arbeitsbereich Globalgeschichte des Friedrich-Mein- ecke-Instituts der Freien Universität Berlin. Dort leitet sie das Masterprogramm Global History der Humboldt-Uni- versität und der Freien Universität. Sie forscht und lehrt zu Fragen der post/kolonialen Rassismusgeschichte Deutsch- lands, Arbeits- und Migrationsgeschichte aus globaler Pers- pektive. Sie ist Mitglied im Rat für Migration.

Den Vortrag können sie über hier live verfolgen.

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