Der Sonderforschungsbereich 884 „Politische Ökonomie von Reformen“
Reformen sind ein Ergebnis von politischen Entscheidungen. Politische Entscheidungen werden in Demokratien von Parteien und Regierung(skoalition)en vorbereitet und verhandelt, über deren Erfolg am Ende der Wähler sein Votum abgibt. Aber wie bildet der Wähler seine Meinung über Erfolg und Scheitern von Reformen? Wie beeinflusst die Wählermeinung die Entscheidung von Parteien und Regierungen, Reformen vorzubereiten, zu verhandeln und eventuell zu verabschieden? Und wie lassen sich die vielen Ursachen für Erfolg und Scheitern von Reformen am besten beurteilen? Unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas König untersuchen Mannheimer Wirtschafts- und Politikwissenschaftler die Gründe für Erfolg und Scheitern von Reformen.
Geplante Vorhaben
Der 2010 gegründete Sonderforschungsbereich erhielt bereits 2014 eine Verlängerung und hat 2017 die Zusage für die dritte und letzte Phase bis Ende 2021 erhalten. In der dritten Phase der Förderung des Mannheimer Sonderforschungsbereichs sollen neben dem erfolgreichen Abschluss der Teilprojektvorhaben zwei wichtige Ziele erreicht werden: Erstens sollen die gewonnenen Ergebnisse verstärkt in die öffentliche Debatte über die Gründe für Erfolg und Scheitern von Reformen eingebracht werden. Wie schon beim German Internet Panel sollen dabei deutlich die Unterschiede zwischen herkömmlichen und neuen Wegen in der Erforschung von Reformen herausgestellt werden. Die Mannheimer Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler werden hierfür nicht nur ihre Ergebnisse, sondern auch alle Daten und Vorgehensweisen öffentlich zugänglich machen, die für die Replikation ihrer Ergebnisse erforderlich sind. Zweitens sollen die Forschungsstrukturen, die der Mannheimer Sonderforschungsbereich über zwölf Jahre aufbaut, langfristig gesichert werden. Ein besonderes Merkmal dieser Strukturen ist die Förderung und Integration von Nachwuchswissenschaftlern in Forschungsteams, die über die Disziplingrenzen hinausgehen. Ein weiteres Merkmal ist die Bereitstellung von Methoden und Instrumenten, die wie der German Internet Panel und die Textanalysen Nachwuchswissenschaftlern erlauben, international erfolgreich zu forschen.