Robert Häussers Werk

Der zeitgenössische Künstler begann schon als Jugendlicher zu fotografieren und entwickelte bereits sehr früh eine eigene Bildauffassung. An der Grenze zwischen Natur und Zivilisation setzte er bereits in jungen Jahren Inhalt und Form seiner Werke in ständige Wechsel­wirkung zueinander. Viele der beinahe ausschließlich schwarz-weiß gestalteten Werke griffen späteren Kunstrichtungen vor.

Aus Häussers Kompositionen sprechen häufig Themen wie Melancholie, Vergänglichkeit und Einsamkeit, was sich auf das Leiden seiner Familie unter dem Nationalsozialismus in Verbindung setzen lässt. In frühen Bildern sind daher selten Menschen zu sehen. Eine gedankliche Nähe besteht zu Künstlern wie Caspar David Friedrich, Edward Hopper und Giorgio de Chirico.

All seine mehr als 64.000 Fotos, Farbdias und Negative hat er 2003 dem „Forum Internationale Photographie (FIP)“ der Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen übergeben. Zusammen mit dem Vorsitzenden des Forums, Dr. Claude Sui, hat er 19 Bilder für die Ausstellung im Mannheimer Schloss ausgewählt.

Lebens­lauf

1924
Geburt in Stuttgart.

1940-41
Volontärzeit als Pressefotograf in Stuttgart. Es entstehen die ersten Arbeiten seines Oeuvres, die „Frühen Bilder“.

1941-42
Ausbildung zum Fotografen.

1942-46
Kriegsdienst und Gefangenschaft.

1946-52
Arbeit als Bauer mit seiner Familie auf dem elterlichen Hof in der
Mark Brandenburg, sowjetische Besatzungs­zone.
Dort entstehen Bilder aus der bäuerlichen Welt und von Baudenkmälern.

1949
Studium an der Kunstschule Weimar.

1950
Einladung zur ersten Ausstellung der „photokina“ in Köln.
Berufung als ordentliches Mitglied in die „Gesellschaft Deutscher Lichtbildner GDL“.

1952
Aufgrund der politischen Situation in der DDR und der zunehmend erschwerten Kontakte zum Ausland, Aufgabe des Hofes und Flucht nach Westdeutschland. Aufbau einer neuen Existenz in Mannheim.

ab 1953
Zahlreiche Auftragsreisen für Verlage und Industrie­unternehmen in viele Länder Europas, Südamerikas und Ostasien sowie in die USA.

1960
Berufung in die „Deutsche Gesellschaft für Photographie DGPH“.

1972
Aufgabe des Studios für kommerzielle Fotografie zugunsten freier künstlerischer Arbeit.

1989
Ernennung zum Professor.

1995
Verleihung des „Hasselblad-Preises“, der in der Fotografie-Szene die Stellung eines Nobelpreises inne hat.

2013
In Mannheim gestorben.