Testimonials

In der Reihe „GreenUniMA“ wurden auf den Social-Media-Kanälen der Universität Mannheim Personen vorgestellt, die sich um das Thema Nachhaltigkeit an der Universität zum Beispiel in einer Studierenden­iniative oder in ihrer Forschung bemühen. Auf dieser Seite finden Sie einige Testimonials aus den vergangenen Monaten.

Was bewegt Menschen dazu, sich fleischreduziert zu ernähren und was hält andere Personen davon ab? Dieser und weiteren Fragen geht Philipp Kadel in seiner Promotion am Lehr­stuhl für Gesundheitspsychologie nach. Ihm ist es wichtig, zu einem Thema mit hoher gesellschaft­licher Relevanz zu forschen. „Ich finde aber nicht nur die wissenschaft­liche Arbeit zu Nachhaltigkeit spannend und motivierend, sondern beschäftige mich auch praktisch mit diesem Thema: Neben der Promotion engagiere ich mich bei den Scientists for Future Mannheim“, sagt Kadel. Anfang des Jahres führte die Initiative von Forschenden in Kooperation mit dem AStA und der Mensaleitung eine Umfrage zur Nachfrage nach pflanzen­basierten Angeboten in der Mensa durch. „Über 90 Prozent der Teilnehmenden befürworteten einen Ausbau des pflanzen­basierten Angebots. Gemeinsam mit der Mensaleitung sind die Scientists for Future nun dabei, den Speiseplan bestmöglich auf diese hohe Nachfrage hin anzupassen“, berichtet Kadel.

Philipp Kadel, Doktorand am Lehr­stuhl für Gesundheitspsychologie / Foto: Jula Jacob

Nachhaltigkeit liegt ihnen sehr am Herzen, deshalb haben die Psychologstudentinnen Hannah Bohrer (rechts im Bild) und Paula Roth (links im Bild) sowie der Politikstudent Moritz Büchler (aktuell im Auslands­semester) das Nachhaltigkeits­referat im AStA übernommen. Gemeinsam nahmen sie im vergangenen Herbst am U7+ Worldwide Student Forum 2021 teil. „Das war eine super Gelegenheit, sich mit Nachhaltigkeits­referentinnen und -referenten aus verschiedenen Ländern auszutauschen. Wir waren uns einig, dass man Nachhaltigkeit mittels kleiner, aber eindeutiger Maßnahmen in den Alltag der Universitäten und Hochschulen integrieren und so normalisieren muss“, sagen die drei. Auf diesem Gedanken fußt eine ihrer nächsten Aktionen: Sie starten einen Aufruf, um vegane Gerichte zu sammeln. Diese leiten sie dem Studierenden­werk weiter, sodass sich dessen Angebot vergrößert.

Hannah Bohrer, Paula Roth und Moritz Büchler, ehem. Nachhaltigkeits­referenten des AStA / Foto: Tsvetina Tsonkova

Wie können wir unsere Gesellschaft nachhaltig gestalten, um aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu meistern? Eine Antwort darauf ist Bildung. „Allerdings sind die Chancen auf eine umfangreiche Ausbildung ungleich verteilt“, erklärt Prof. Dr. Oliver Dickhäuser, Inhaber des Lehr­stuhls für Pädagogische Psychologie an der Uni Mannheim. „Das deutsche Bildungs­system hat im internationalen Vergleich dabei besondere Schwierigkeiten – die Koppelung von sozialer Herkunft und Bildungs­erfolg ist bei uns größer als in vielen anderen OECD-Staaten.“

Prof. Dr. Oliver Dickhäuser, Inhaber des Lehr­stuhls für Pädagogische Psychologie / Foto: Anna Logue

Wie können Universitäten ihren Einfluss auf das Klima bestimmen? Dieser Frage geht Ann-Kathrin Nebe in ihrer Master­arbeit am Lehr­stuhl für nachhaltiges Wirtschaften nach. Dafür entwickelt sie ein Klima­modell weiter mit dem eine wissenschaft­lich fundierte und zugleich greifbare Gradzahl berechnet werden kann, die den Klimaeinfluss einer Universität ausdrückt. „Ich will herausfinden, wie man das X-Degree Compatibility (XDC)-Modell auf Universitäten anwenden kann“, sagt die Master-Studentin. „Universitäten haben als Bildungs­stätten sowie Innovations- und Forschungs­zentren eine enorm hohe Klimaverantwortung. Die durch das Modell errechnete Gradzahl ist daher eine wichtige Basis für ihre Nachhaltigkeits­strategien.“ Schon mehrere Universitäten haben Interesse an Ann-Kathrin Nebes Modell gezeigt. ⁠

Ann-Kathrin Nebe, ehem. Master-Studentin am Lehr­stuhl für nachhaltiges Wirtschaften / Foto: Pauline Nebe

„Um mehr Frauen für Forschung und Lehre zu gewinnen, haben wir aktuelle wissenschaft­liche Daten ausgewertet und daraufhin den Berufungs­leitfaden überarbeitet. Beispielsweise machen strukturierte Interviews Vorstellungs­gespräche vergleichbarer. Hingegen verändert eine Frauenquote in Berufungs­kommissionen ihre Entscheidungen nicht, belastet dafür aber die Professorinnen durch zusätzliche Gremienarbeit stark und ist daher überflüssig“, sagt die Professorin für Gesundheitspsychologie. „Ein weiteres Thema werden in Zukunft auch Gleichstellungs­aspekte von non-binären oder trans-Personen sein. Dazu wurde der Grundstein unter anderem beim Diversity Audit Anfang Juli gelegt.“⁠

Prof. Dr. Jutta Mata, Inhaberin des Lehr­stuhls für Gesundheitspsychologie / Foto: Leonie Kopetzki

Wie können wir die Zukunft der Uni Mannheim nachhaltiger gestalten? Mit dieser Frage beschäftigt sich Dr. Stefanie Reustlen. Seit November 2021 ist sie als Nachhaltigkeits­referentin an der Universität Mannheim tätig. In ihrem Amt erstellte sie zunächst den ersten gesamtuniversitären UN PRME (Principles for Responsible Management Education) Report: Ein Format, in dem Hochschulen über ihre nachhaltigen Aktivitäten berichten. Zur Zeit berechnet sie den universitären CO2-Fußabdruck. Beide Projekte bilden die Basis für die Entwicklung einer Nachhaltigkeits­strategie, die ökologische und soziale Aspekte würdigt und aktiv in Forschung, Lehre, Transfer, Governance und Betrieb umgesetzt wird. Stefanie ist wichtig, „dass Ziele wie Gleichstellung, Inklusion, Diversität und Familien­freundlichkeit gemeinsam verfolgt werden.“

Dr. Stefanie Reustlen, ehem. Nachhaltigkeits­referentin / Foto: Katrin Glückler

Frauenpower! Beim WUMA­Netzwerk erfahren insbesondere Wissenschaft­lerinnen Unterstützung, Wertschätzung und Motivation. ⁠Bei Netzwerktreffen und Events teilen Forscherinnen Wissen und Erfahrungen miteinander, diskutieren Ideen und schmieden Pläne für ihre Umsetzung. ⁠⁠Gegründet wurde das WUMAN­netzwerk von den Mannheimer Wissenschaft­lerinnen Dr. Anne-Sophie Waag und Dr. Meike Bonefeld: „Durch unsere Einbindung in die universitären Strukturen können wir auf vielfältige Weise die Universität mitgestalten sowie inspirierende Menschen und ihre Geschichten kennenlernen. Zukünftig möchten wir unser Netzwerk und unsere Arbeit noch intersektionaler ausrichten und neben der Ansprache von FLINTA* (Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen) Wissenschaft­ler*innen weitere Vielfaltsdimensionen berücksichtigen.“

Dr. Anne-Sophie Waag und Dr. Meike Bonefeld, ehem. akademische Mitarbeiterinnen / Foto: Linnea Tönjes⁠

„Universitäten spielen eine zentrale Rolle bei der Transformation hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft und können einen wichtigen Beitrag leisten“, sagt Prof. Dr. Laura Marie Edinger-Schons, Inhaberin des Lehr­stuhls für nachhaltiges Wirtschaften und seit dem 1. Oktober Prorektorin für Nachhaltigkeit und Informations­versorgung an der Uni Mannheim. Seit Jahren arbeiten sie und viele andere Mitglieder der Universität an Themen der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit. Als Prorektorin möchte sie diese Aktivitäten stärken, ausweiten und in eine Strategie einbetten. Aktuell arbeitet sie mit ihrem Team zum Beispiel fokussiert an einer Klima­strategie und sammelt hierfür Daten über die Emissionen der Universität und ihrer Mitglieder. Wichtig ist für sie vor allem eins: „Wir sollten uns unserer Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft bewusst sein und beides aktiv gestalten. Nachhaltigkeit sollte in den eigenen vier Wänden anfangen – so auch in der Universität.“⁠

Prof. Dr. Laura Edinger-Schons, ehem. Innhaberin des Lehr­stuhls für nachhaltiges Wirtschaften / Foto: Anna Logue