Die Aufnahme von Flüchtlingen in ostdeutschen Gemeinden führte dort nicht zu einem veränderten Wahlverhalten oder zu veränderten Einstellungen zu Migration. Zu diesem Ergebnis kommt eine kürzlich erschienene Studie von Sozialwissenschaftlern aus Mannheim, Berlin und New York. In den mehr als 200 untersuchten ostdeutschen Gemeinden seien ablehnende Einstellungen zur Migration zwar weit verbreitet. Der Zuzug von Flüchtlingen direkt vor Ort hätte diese Einstellungen aber fast nicht beeinflusst.
„Die weit verbreiteten und seit 2015 noch stärkeren Vorbehalte gegen Migration scheinen sich also weniger auf die Situation vor Ort, als vielmehr auf die Gesellschaft als Ganzes zu beziehen“, erklärt Dr. Johanna Gereke, Research Fellow und Projektleiterin am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) der Universität Mannheim. Sie hat die Studie zusammen mit Dr. Max Schaub vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und Professor Delia Baldassarri, Ph.D., von der New York University (NYU) durchgeführt.