Pressemitteilung vom 09. Februar 2018
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Junge Frauen nutzen Informationstechnologie (IT) und digitale Medien genauso stark wie junge Männer. Sie schreiben Blogs, kaufen online ein und verwenden Smartphone-Apps mit ähnlicher Begeisterung und genauso intensiv. Stehen sie aber vor der Frage der Berufswahl, scheuen sie meist Studiengänge, die mit Informationssystemen, Informatik oder Mathematik zu tun haben (sogenannte MINT-Fächer). Der Frage warum das so ist, geht Juniorprofessorin Julia Krönung in ihrem Projekt „Do IT! – Erfassung sozio-kultureller Hemmnisse für die Wahl von IT-Berufswegen von Frauen“ nach.
Die Idee dazu ist in ihren eigenen Uni-Veranstaltungen entstanden. Die Vorlesungen und Seminare der Stiftungsjuniorprofessorin für E-Business und E-Government sind an der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre sehr gut besucht, doch männliche Studenten bildeten von Anfang an die Mehrheit. „Ich habe mich gefragt, warum Frauen digitale Technologien sehr intensiv nutzen, diese aber nicht zum Beruf machen“, so die Wirtschaftswissenschaftlerin. Denn Hobbys und Tätigkeiten, für die man sich in der Jugend begeistert, wählt man später auch häufig zum Beruf.
„Fragt man junge Frauen, warum sie sich gegen IT-Berufe entscheiden, wissen sie es oft selbst nicht so genau“, so Krönung. „Viele denken, sie seien zu technisiert und mathematisch“. Allzu technisch müssen solche Berufe dabei längst nicht sein. Im Zuge der Digitalisierung der Wirtschaft und des öffentlichen Sektors eröffnen sich jungen Frauen in IT-bezogenen Fächern ganz neue Berufschancen, insbesondere an der Schnittstelle zum Management, zur Soziologie oder Psychologie. „Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, ein so riesiges Potenzial ungenutzt zu lassen“, ist Krönung überzeugt.
Im Rahmen des dreijährigen Forschungsprojekts will die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin zunächst junge Frauen, die vor ihrem Abitur stehen, in kleinen Fokusgruppen zu IT-Studiengängen und IT-Berufen befragen. Im zweiten Schritt geht es darum, die neuen Erkenntnisse in empirischen Untersuchungen quantitativ zu bewerten und zu untermauern. Mit den Ergebnissen des Forschungsprojekts will Krönung Handlungsempfehlungen für Unterrichtsinhalte, Schulungen und Lehrerausbildung erarbeiten, und auch den Universitäten neue Wege für die Anwerbung von jungen Frauen aufzeigen.
Kontakt:
Prof. Dr. Julia Krönung
Stiftungsjuniorprofessorin für E-Business und E-Government
Universität Mannheim
+49 (0)621 181 3609
E-Mail: kroenung bwl.uni-mannheim.de
Katja Bär
Leiterin Kommunikation und Fundraising
Pressesprecherin
Universität Mannheim
Tel. +49 (0) 621 / 181-1013
E-Mail: baer uni-mannheim.de