Im vergangenen November jährte sich das Ende des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal – und während der 11. November, der „Remembrance Day“ bzw. der „Armistice Day“, im kollektiven Gedächtnis vieler Commonwealth-Länder stark präsent ist, spielt das Gedenken an den Ersten Weltkrieg in Alltag vieler Deutscher keine bedeutende Rolle.
Im Seminar, das mit einer viertägigen Exkursion verbunden ist, wollen wir nach den verschiedenen Formen und Funktionen des Gedenkens an den Ersten Weltkrieg als der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ (George Kennan) fragen und dabei über unterschiedliche Formen des Erinnerns sowohl im Laufe der Zeit (vor allem: in der Weimarer Republik, im „Dritten Reich“ sowie in der Bundesrepublik) als auch in verschiedenen Ländern (vor allem in Deutschland und Kanada) diskutieren.
Das Seminar gliedert sich dabei in drei thematische Abschnitte:
- Theoretische Einführung in den Themenkomplex „kollektives Gedächtnis“ und „Erinnerungsorte“ sowie historischer Hintergrund zum Ersten Weltkrieg
- Diskussion von literarischen Erinnerungsorten. Im Fokus stehen dabei zwei der weltweit bedeutendsten Texte des Gedenkens an den Krieg, nämlich Erich Maria Remarques Roman „Im Westen nichts Neues“ (1928) sowie das Gedicht „In Flanders Fields“ des kanadischen Soldaten John McCrae (1915). Wir werden aber auch den Blick auf andere, konkurrierende Gedächtnisentwürfe richten, etwa der Nationalsozialisten oder der kommunistischen Linken.
- Exkursion zu verschiedenen Gedenkstätten in Belgien und Frankreich
Die ersten beiden Themenblöcke werden in Form von 14tägigen Sitzungen während des Semesters behandelt. Die Exkursion wird zudem von einer vor- und einer nachbereitenden Sitzung gerahmt.
Zur Exkursion:
Die Exkursion erfolgt als Busreise. Sie lernen dabei unterschiedliche Erinnerungsorte in Belgien und Frankreich kennen, die zu ganz unterschiedlichen Zeiten errichtet wurden und die im Laufe der Geschichte unterschiedliche Funktionen erfüllt haben. Die Unterbringung erfolgt in Doppelzimmern (z.T. mit zwei Einzelbetten, z.T. mit Doppelbetten).
Der Ablauf der Exkursion ist wie folgt geplant:
Montag, 24. Juni 2019
- Treffpunkt: Ehrenhof 8.45 Uhr / Abfahrt 9 Uhr
- Besichtigung des deutschen Soldatenfriedhofs in Langemark
- Fahrt zum Hotel („Best Western Flanders Lodge“, Ypern)
- 20 Uhr: Besuch des täglich stattfindenden „Last Post“ im Menenpoort
Dienstag, 25. Juni 2019
- Vormittag: Besuch der kanadischen Gedenkstätte Vimy
- Nachmittag: Mémorial international de Notre-Dame de Lorette
- Übernachtung in Lens (B&B Hotel LENS Musée du Louvre)
Mittwoch, 26. Juni 2019
- Vormittag: Besuch des Beaumont-Hamel Newfoundland Memorial
- kurzer Stopp am Lochnagar Krater
- Mittag/Nachmittag: Besuch des „Historial de la Grande Guerre“ in Peronne
- Später Nachmittag: Weiterfahrt nach Verdun, Übernachtung im B&B Hotel Verdun
Donnerstag, 27. Juni 2019
- Ab Vormittag: Besuch der Gedenkstätten in Verdun
- ca. 15.30 Uhr: Rückfahrt nach Mannheim
- ca. 20.00 Uhr: Ankunft Mannheim Schloss
Die Teilnahme an der Exkursion ist für alle, die in dem Seminar Credits erwerben wollen, verpflichtend.
Kosten
Der Eigenanteil an den Kosten für die Exkursion beträgt pro Teilnehmer*in 40 Euro. Darin enthalten ist dreimal Frühstück und ein Mittagssnack, weitere Mahlzeiten werden von den Teilnehmer*innen vor Ort selbst organisiert.
Art der Leistungsnachweise:
Option 1: Schwerpunkt Hausarbeit
- Prüfungsleistung: literaturwissenschaftliche Hausarbeit mit ca. 12-14 Seiten Umfang
- zusätzliche Lernleistung: Essay/Social-Media-Projekt im Anschluss an die Exkursion
Option 2:
- Prüfungsleistung: mündliche Prüfung zur Theorie und einem literarischen Text von ca. 12-14 Minuten Dauer
- zusätzliche Lernleistung: Referat während der Exkursion und Essay/Social-Media-Projekt im Anschluss daran
Anmeldung:
Die Anmeldung erfolgt zunächst per E-Mail. Bitte schicken Sie dazu bis zum 31. Januar eine E-Mail an regine-zeller(at)uni-mannheim.de. Diese E-Mail sollte folgenden Inhalt haben:
- Ihren Namen, Ihren Studiengang und Ihre Matrikelnummer.
- Ein knappes Statement zu Ihrer Motivation (Umfang ca. 100 Wörter).
- Optional können Sie zusätzlich einen Kommilitonen/eine Kommilitonin angeben, mit dem/der Sie ein Zimmer teilen möchten.
Sollten mehr Anmeldungen eingehen als Plätze zur Verfügung stehen, entscheidet die Qualität des Motivationsschreibens. Eventuelle Restplätze werden im normalen Anmelde-Verfahren vergeben.
Gasthörer können teilnehmen, falls noch Plätze frei bleiben. Allerdings fallen für diese die vollen Kosten an (ca. 300 Euro im Doppelzimmer).