Bezüge zwischen den Studien­elementen

Zwei Fächer, Bildungs­wissenschaft und Fach­didaktik

Die Zusammensetzung des Studiums aus den verschiedenen Studien­elementen zeigt, dass es sich um ein anspruchsvolles und interdisziplinäres Studium handelt.
Die Kompetenzen für den Lehr­beruf erwachsen aus der Kombination der Elemente.

Einige Beispiele:

  • Evidenz­basierte Er­kenntnisse der Bildungs­wissenschaft zu effektivem Lehren (zum Beispiel mittels „direkter Instruktion“) können in der Fach­didaktik dazu dienen, konkrete Schritte einer Unterrichtsplanung zu begründen (zum Beispiel, warum im Unterricht eine „Phase des angeleiteten Übens“ wichtig ist).
  • Der digitale Wandel eines Fachs kann in eine innovative fach­didaktische Umsetzung münden. Große Sprachkorpora in der Sprach­wissenschaft, können verwendet werden, um Sprachwandel zu untersuchen.
  • Er­kenntnisse der Bildungs­wissenschaft zu motivierenden Rückmeldungen gegenüber Schülerinnen und Schülern können in einer Praxis­phase angewendet werden. Solche Rückmeldungen können auch in Unterrichtsbeobachtungen ins Bewusstsein gerückt und reflektiert werden.

Die Vernetzung stärken

An der Universität Mannheim stärken wir die Vernetzung zwischen den Studien­elementen mit verschiedenen Mitteln. Zwei Beispiele hierfür sind durchgehende Themenfelder der Lehr­erbildung und Lehr­formate mit Praxisbezug und Reflexion.  

  • Themenfelder der Lehr­erbildung

    An der Universität Mannheim gibt es drei fach­übergreifende Themenfelder der Lehr­erbildung

    1. der Umgang mit Heterogenität (Vielfalt) in Leistungen und kulturellen Perspektiven im Klassenzimmer
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    2. der Umgang mit Mehrsprachigkeit im Klassenzimmer
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    3. die Digitalisierung

    In diesen drei Themenfeldern gibt es durchgängig curriculare und verbindende Elemente in allen Studien­bereichen, ob im Fach, in der Fach­didaktik oder in den Bildungs­wissenschaften.

  • Lehr­formate mit Praxisbezug

    Ein weiteres Mittel der Vernetzung sind besondere Lehr­formate an der Schnittstelle zur Schulpraxis. Hier setzen wir besonders in der Master­phase des Studiums auf das Format des Service-Learning.

    Beim Service-Learning arbeiten Studierende des Lehr­amts in einer Schule an einer aktuellen Herausforderung. Sie leisten dabei einen Service, der der Schule einen Nutzen bringt. Beim Thema Heterogenität kann dies beispielsweise das Durchführen der Sprachstandsdiagnostik sein, die Mitarbeit bei einem Förder­unterricht am Nachmittag oder die Beobachtung von Unterricht.

    Gleichzeitig entsteht dabei eine Lerngelegenheit (Learning). Insbesondere, wenn komplexe und neuartige Situationen in der Praxis auftreten, besteht das Lernen nicht einfach in der Erfahrung der Praxis. Es besteht in der theoretisch fundierten Analyse und Klärung aus verschiedenen Perspektiven. Eine solche „Reflexion“ profitiert stark von der Kooperation zwischen den Studierenden. Typischerweise werden dabei die Situation und die vor- und nachlaufenden Bedingungen klarer. Es zeichnen sich neue, bessere Handlungs­alternativen ab. Dies bezeichnen wir als „Theorie-Praxis-Reflexion“ und stellen es in den Mittelpunkt dieser Lehr­formate.