CAMENA - Lateinische Texte der Frühen Neuzeit

Corpus Automatum Multiplex Electorum Neolatinitatis Auctorum

TERMINI - Vernetzter Wortschatz lateinischer Wissensliteratur der Frühen Neuzeit

Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literatur am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg
Prof. Dr. Wilhelm Kühlmann

in Kooperation mit Rechenzentrum und Bibliothek der Universität Mannheim

Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Fünf Sammlungen - TERMINI - Maschinenlesbare Texte - Zitierweise und Copyright - Nachweise - Literatur

Willkommen auf den Seiten von CAMENA - Digitale Bibliothek lateinischer Texte der Frühen Neuzeit. Unser Angebot besteht aus fünf Textsammlungen unterschiedlichen Zuschnitts und einer im Aufbau befindlichen Datenbank, die Stichwörter mit strukturierten Kontextdaten erfasst und Verknüpfungen zu einschlägigen Textstellen herstellt (siehe EVRECA). Von 1999 bis 2008 hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den Aufbau dieser Bibliothek ermöglicht. Die Arbeit wird nun teils im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes eAQUA, teils durch den vom Istituto Italiano per gli Studi Filosofici geförderten Aufbau einer neuen Sammlung (ITALI) fortgesetzt. Wie von Beginn an stellt auch weiterhin die Universitätsbibliothek Mannheim die aus ihren historischen Buchbeständen ausgewählten Vorlagen zur Verfügung, während das Rechenzentrum der Universität Mannheim die Web-Server-Administration leistet.

Die Sammlung neulateinischer Dichtung aus dem deutschen Sprachgebiet (POEMATA) umfasst mehr als 60.000 Druckseiten; sie bietet Seitenbilder alter Ausgaben und zugleich auch maschinenlesbare Texte. 1999 an der Universitätsbibliothek Mannheim begonnen, wurde dieses Projekt von 2002 bis 2004 am Lehrstuhl Prof. Kühlmann, Germanistisches Seminar der Universität Heidelberg, fortgeführt.

Am selben Ort wurde von 2004 an eine Sammlung historischer und politischer Schriften (HISTORICA & POLITICA), überwiegend aus dem frühneuzeitlichen Deutschland, aufgebaut, die insgesamt rund 60.000 Druckseiten umfasst. Neben den Seitenbildern findet sich hier teils der Gesamttext, teils sind nur inhaltserschließende Beitexte (Register, Resümee, Inhaltsverzeichnis) in maschinenlesbarer Form erfasst.

Seit 2001 ist unser Handapparat frühneuzeitlicher Lehrbücher und Nachschlagewerke (THESAURUS ERUDITIONIS) auf beinahe 100 Werke mit ungefähr 85.000 Druckseiten angewachsen. Auch in dieser Abteilung werden neben den Bildseiten maschinenlesbare Texte bzw. Beitexte angeboten. Hatte die Titelauswahl anfangs vor allem die Kommentierung der ‘Poemata’ im Blick, so zielt sie inzwischen auf die Wissensliteratur in ihrer ganzen Breite.

Von 2006 bis 2008 ist CERA (= Corpus Epistolicum Recentioris Aevi), eine Sammlung lateinischer Gelehrtenkorrespondenzen der Frühen Neuzeit mit rund 90 gedruckten Briefsammlungen des Zeitraums 1530 bis 1770 im Umfang von etwa 55.000 Seiten, aufgebaut worden.

2009 entsteht die Sammlung ITALI, die ausgewählte Werke italienischer Humanisten enthält. Auch in dieser Abteilung werden neben den Seitenbildern alter Drucke deren Inhaltsverzeichnisse oder Register, teilweise redaktionell angereichert, als E-Text bereitgestellt.

 

TERMINI:

TERMINI verfolgte das Ziel, die im THESAURUS ERUDITIONIS begegnenden Stichwörter (Namen und Appellativa) in spezifischen Listen zusammenzustellen, ihnen lexikalische, begriffliche und faktische Daten hinzuzufügen und auf dieser Basis einen strukturierten Überblick über den Wissenswortschatz der Epoche zu schaffen. Durch Links zu den benutzten THESAURUS-Werken wurden weitere Informationen eingebunden. Die erste Phase dieses Projekts lief von 2004 bis 2006 am Lehrstuhl für Alte Geschichte und Wirkungsgeschichte der Antike (Prof. Brodersen) der Universität Mannheim, die folgende zweite Phase war als Teil des Projektes CERA-TERMINI am Lehrstuhl Prof. Kühlmann, Germanistisches Seminar der Universität Heidelberg, angesiedelt. Die Arbeit wird ebenda nun (2008-2011) mit einem weiteren Ausbau der LEMMATA-Datenbank im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes eAQUA fortgesetzt (siehe EVRECA).

Maschinenlesbare Texte:

Die den Bildseiten beigegebenen maschinenlesbaren Texte sollen nicht die zeitgenössischen Ausgaben, die am Bildschirm oder im Papierausdruck gut lesbar sind, in den Hintergrund drängen. Vielmehr dienen sie vor allem dazu, die Werke im Detail zu erschließen und das fachlexikographische und onomastische Material, das sie enthalten, greifbar zu machen. Überdies dienen sie bei Bedarf als Rohtexte, die für Lehre und Forschung korrigiert und weiter aufbereitet werden können. Eine Texterfassung hoher Qualität würde den finanziellen Rahmen unserer Projekte sprengen und den Vorrang der Originaledition in Frage stellen. Wir bitten um Verständnis dafür, dass die Qualität der Abschriften nicht den in anders gelagerten Projekten üblichen Maßstäben entspricht!

Für die Sammlung POEMATA wurde 1999 eine Textbehandlung konzipiert, die drei Komponenten hat: Einen nur einfach erfassten Rohtext; eine maschinell unterstützte, orthographisch standardisierende Textkorrektur mit dem uns vom Perseus-Projekt zur Verfügung gestellten Programm Morpheus, ergänzt durch ein von CAMENA entwickeltes Script zum 'Einfangen' graphischer Varianten; ein Markup, das den Text mit 50 aus TEILite ausgewählten Kodierungen strukturell, editorisch und semantisch kennzeichnet. Aufgrund dieser Aufbereitung können Inhaltsverzeichnisse und differenzierte Register generiert und die Zeichensuche mit der Standardschreibung durchgeführt werden.

Beim erheblich größeren Textumfang der Sammlungen THESAURUS ERUDITIONIS und HISTORICA & POLITICA reichten die verfügbaren Kapazitäten für ein solches flächendeckendes Verfahren nicht aus. Wir haben daher die Texterfassung teilweise auf Erschließungstexte beschränkt und zudem begonnen, mit registrierten Ausdrücken zu arbeiten: Stichwörter, die für die Erschließung der Texte wichtig sind, werden mit ihren morphologischen und graphischen Varianten, mit klassifizierenden semantischen Angaben und mit ihren Fundstellen gespeichert. Von solchen Listen aus können die erfassten Texte automatisch nach Entsprechungen durchforstet, partiell aufbereitet und korrigiert werden.

Zitierweise und Copyright:

Textstellen der in CAMENA reproduzierten Originalausgaben werden am besten so bezeichnet, als zitierte man die Originalvorlage. Will man zusätzlich auf die Internetquelle CAMENA hinweisen, so genügt die Angabe 'DFG-Projekt CAMENA, Heidelberg-Mannheim'.

Die maschinenlesbaren Texte, die CAMENA bietet, sind keine wissenschaftlichen Editionen, sondern in erster Linie als Hilfsmittel zur verbesserten Recherche gedacht. Sie sollten daher weder zitiert noch ungeprüft verwendet werden.

Die von der CAMENA-Redaktion stammenden Einführungen und sonstigen Informationen sind nicht mit wissenschaftlichen Publikationen gleichzustellen. Sie können frei benutzt werden. Für die Richtigkeit übernimmt CAMENA keine Verantwortung.

Die maschinenlesbaren Texte von CAMENA (und MATEO / Alte Drucke) sind unter der Lizenz Creative Commons Attribution / Share Alike verfügbar. Den englischen Originaltext des Lizenzvertrages und einen Link zur vereinfachten Zusammenfassung in deutscher Sprache finden Sie hier.

Nachweise:

Die Seitenbild-Publikationen von CAMENA werden im Südwestdeutschen Verbundkatalog (SWB), in Zentrales Verzeichnis Digitalisierter Drucke (zvdd) / Portal Digitalisierte Drucke (PDD) und in An Analytic Bibliography Of On-Line Neo-Latin Texts nachgewiesen.

Literatur:

  • Wolfgang Schibel: CAMENA - Neulateinische Dichtung im World Wide Web. In: Neulateinisches Jahrbuch 3 (2001), S. 211-219.
  • Wolfgang Schibel: Digitale Medien und editorische Strategien im Bereich der neulateinischen Literatur. In: Neulateinisches Jahrbuch 3 (2001), S. 249-258.
  • Heinz Kredel und Wolfgang Schibel: Vom Spezialbestand alter Drucke zum kommentierten Volltextcorpus im WWW: Das Projekt CAMENA (Neulateinische Dichtung Deutschlands). In: Standards und Methoden der Volltextdigitalisierung. Hgg. von Thomas Burch u.a.. - Trier 2003, S. 187-209 (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz; Geistes- und sozialwissenschaftliche Klasse; Einzelveröffentlichung; 9)
  • Rüdiger Niehl: Das Camena-Projekt. Neulateinische Dichtung aus dem deutschen Sprachraum im Internet. In: Daphnis 31 (2002), S. 713-724.
  • Rüdiger Niehl: CAMENA - Neulateinische Dichtung im Internet. Auf dem Weg vom Textcorpus zur Leseumgebung. Neulateinisches Jahrbuch 5 (2003), S. 302-314.
  • Wolfgang Schibel; Jeffrey A. Rydberg-Cox: Early Modern Culture in a Comprehensive Digital Library. In: D-Lib Magazine, March 2006: http://www.dlib.org/dlib/march06/schibel/03schibel.html
  • Wolfgang Schibel: Leçons du projet CAMENA – textes latins de l’ère moderne : La mise en valeur des textes signalétiques du livre ancien. Intervention au Colloque "Le patrimoine à l'ère du numérique : structuration et balisage" (Université de Caen, MRSH, 10-11 déc. 2009).

Zuletzt geändert am 26. November 2013