Hintergrund des Instituts

Seit Anfang 2010 besteht an der Universität Mannheim das Institut für Transport- und Verkehrs­recht. Es ist aus dem 1996 gegründeten Institut für Binnen­schifffahrtsrecht und dem Lehr­stuhl für Europäisches Transport- und Verkehrs­recht hervorgegangen. 

Das Institut für Transport- und Verkehrs­recht versteht sich als Ansprech­partner in sämtlichen transport- und logistikrechtlichen Fragen. Der Standort Mannheim bedingt zwar einen besonderen Fokus auch und gerade auf das Binnen­schifffahrtsrecht, das Institut verfolgt aber bewusst einen verkehrs­träger­übergreifenden Ansatz. Die transportrechtlichen Forschungs­aktivitätenerstrecken sich auf die Rechts­probleme in komplexen Logistik­netzwerken, den Bereich des Transport­versicherungs­rechts und haben durchgehend einen starken internationalen Bezug.

Darüber hinaus ist das Institut immer wieder Ansprech­partner für die Politik, die in Form von Stellungnahmen zu zukünften Entwicklungen und aktuellen Gesetzgebungs­vorhaben beratend unterstützt wird.

  • Entstehungs­geschichte

    1970 regte erstmals der damalige Amtsgerichtsdirektor und spätere Landgerichtspräsident Dr. Ludwig Specht die Gründung eines Instituts für Binnen­schifffahrts- und Flußrecht der Universität Mannheim an. Die Fakultät für Rechts­wissenschaft griff diesen Vorschlag auf und stellte im Jahre 1971 einen entsprechenden Antrag. Aufgrund der finanz­iellen Lage des Landes konnte musste die Errichtung des Institut jedoch zunächst pausieren. 

    Die Fakultät  ließ sich dennoch nicht entmutigen. Auch wurde aus Kreisen des Binnen­schifffahrtsrechts der Wunsch zur Institutionalisierung der Forschung in diesem Rechts­gebiet immer wieder vorgetragen. So entstand im Zusammenwirken von Mitgliedern der Fakultät und Vertretern der Praxis des Binnen­schifffahrtsrechts und des Binnen­schifffahrtsgewerbes – allen voran den Herren Dr. Specht, Helmut Kühnle und Dr. Pabst – die Idee, aktuelle Probleme des Binnen­schifffahrtsrechts auf Tagungen zu behandeln. Die erste Tagung fand am 11./12. Juni 1975 im Rosengarten in Mannheim statt. An ihr beteiligten sich die Mannheimer Rechts­professoren Bartlsperger, Krause, Lorenz und Wiese als Referenten. Die Resonanz war beachtlich. Rund 200 Teilnehmer aus dem In- und Ausland erschienen. Der große Erfolg dieser ersten Tagung ermutigte zur Fortsetzung. Inzwischen sind die im dreijährigen Turnus durchgeführten Tagungen eine feste Institution geworden. Am 18. Oktober 2018 fand bereits die 15. Mannheimer Tagung für Binnen­schifffahrtsrecht statt.

    Die wissenschaft­liche Erforschung des Binnen­schifffahrtsrechts wurde weiter von Professor Dr. Günther Wiese forciert, der im Jahr 1992 die Schriftenreihe „Mannheimer Beiträge zum Binnen­schifffahrtsrecht“ begründete. Ab 1998 wurde diese von Professor Dr. Eibe Riedel fortgeführt. Zur Unterstützung der wissenschaft­lichen Arbeiten auf dem Gebiet des Binnen­schifffahrtsrechts konnte zudem eine Fach­bibliothek aufgebaut werden. Heute umfaßt die Bibliothek ca. 3500 – 4000 Bände.

    Einen erneuten Zuspruch erhielt das Binnen­schiffahrtsrecht durch die Gründung der Gesellschaft zur Förderung des Binnen­schiffahrtsrechts an der Universität Mannheim e.V. (GBM) im Jahre 1993. Sie beruhte auf der Initiative der am Binnen­schifffahrtsrecht besonders interessierten Mannheimer Bürger und des damaligen Geschäftsführers des Vereins für europäische Binnen­schiffahrt und Wasserstraßen e.V., Dr. Pabst.

    Im Jahr 1996 trug der jahrelange Einsatz der Fakultät und der Mitstreiter aus Justiz, Verbänden und Anwaltschaft schließlich Früchte: Am 24. Oktober 1996 wurde mit einem Festakt im Rittersaal des Kurfürstlichen Schlosses zu Mannheim das Institut für Binnen­schifffahrtsrecht an der Universität Mannheim gegründet.

    Zum 1. Januar 2010 ist das Institut für Transport- und Verkehrs­recht aus der Forschungs­stelle für Europäisches Transport- und Verkehrs­recht und dem Institut für Binnen­schifffahrtsrecht entstanden. Die Tätigkeiten im Bereich der Binnen­schifffahrt werden nun in dessen Abteilung Binnen­schifffahrtsrecht fortgeführt.

    Angegliedert an das Institut für Transport- und Verkehrs­recht war seit Beginn eine Juniorprofessur für Bürgerliches Recht mit Schwerpunkt Transportrecht, welche großzügig von der Wilhelm-Müller-Stiftung unterstützt wurde. Die Juniorprofessur zeichnete sich für die Forschung transport- und logistikrechtlicher Fragen verantwortlich, insbesondere aber auch die Fortführung der wissenschaft­lichen Erforschung des Binnen­schifffahrtsrechts. Im Jahr 2020 konnte erfolgreich ein Lehr­stuhl für Bürgerliches Recht mit Schwerpunkt Transportrecht eingerichtet werden. Seit Dezember 2020 wird dieser von Professor Dr. Andreas Maurer bekleidet, welcher zuvor seit 2014 die Juniorprofessur innehatte.

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Angebote des Instituts

Tagungen

Das Institut richtet seit 2016 den Mannheimer Transportrechts­tag und bereits seit 1975 die Mannheimer Tagung für Binnen­schifffahrtsrecht aus.

Datenbanken

Das Institut zeichnet sich für die Erstellung und Pflege von zwei Datenbanken zu jeweils transport- und binnen­schifffahrtsrechtlichen Inhalten verantwortlich.

Bibliothek

Die Abteilung Binnen­schifffahrtsrecht unterhält mit über 3.000 Werken die größte wissenschaft­liche Bibliothek für Binnen­schifffahrtsrecht. Mehr zu Bestand und Katalogisierung finden Sie hier.