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„Du schaffst das!“: Erfolgreiche Selbstgespräche

„Los, noch einen Kilometer. Du schaffst das!“ Das oder etwas Ähnliches wird sich schon so manch ein/
Die beiden US-amerikanischen Forscherinnen Sanda Dolcos und Dolores Albarracin wollten herausfinden, ob es einen Unterschied für die tatsächliche Leistung macht, wenn man Selbstgespräche in Du- anstatt der Ich-Form führt. Hierzu führten die Forscherinnen eine Studie an 143 US-amerikanischen Studierenden durch. Diese wurden in drei Gruppen eingeteilt: Die „Du-Gruppe“, die „Ich-Gruppe“ und eine Kontrollgruppe. Alle Teilnehmenden mussten sogenannte Anagrammaufgaben lösen. Anagramme sind Folgen von Buchstaben, aus denen man durch Umsortieren sinnvolle Wörter bilden kann. Die Teilnehmenden der „Du-Gruppe“ wurden zuvor aufgefordert, Ratschläge in Du-Form aufzuschreiben, die ihnen später beim Lösen der Anagrammaufgaben helfen sollten. Die Teilnehmenden der „Ich-Gruppe“ notierten ebenfalls Ratschläge, allerdings in der Ich-Form. Die Kontrollgruppe löste einfach nur die Anagrammaufgaben. Im Anschluss wurden alle Teilnehmenden gefragt, wie gut ihnen die Anagrammaufgabe gefallen habe und wie gerne sie eine ähnliche Aufgabe bearbeiten würden.
Die Ergebnisse sprechen für die Annahmen der Forscherinnen. Im Vergleich zur „Ich-Gruppe“ zeigten Teilnehmende der „Du-Gruppe“ eine bessere Leistung beim Lösen der Anagramme und mochten sowohl die Anagrammaufgaben lieber, wie auch den Gedanken eine ähnliche Aufgaben zu bearbeiten. Weitere Untersuchungen zeigten, dass die bessere Leistung und die Motivation für zukünftige, ähnliche Aufgaben durch die positivere Einstellung zur Aufgabe bei Selbstgesprächen in Du-Form vermittelt werden.
Es zeigt sich also, dass Selbstgespräche in Du-Form unsere Einstellung gegenüber aktuellen, aber auch zukünftigen, ähnlichen Aufgaben verbessern und damit zu besseren Leistungen führen können. Unser/
Dolcos, S., & Albarracin, D. (2014). The inner speech of behavioral regulation: Intentions and task performance strengthen when you talk to yourself as a You. European Journal of Social Psychology, 44(6), 636–642.
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