Purpose – Der Sinn unternehmerischen Handelns

Diese Frage wurde in der Diskussionsrunde am 23.09. von den eingeladenen Gästen des ifm Mannheim und des ifm Förderkreises intensiv beleuchtet. Nachdem Prof. Dr. Dominika Wruk den aktuellen Forschungsstand kurz umrissen hatte und so kompetent und interessant ins Thema eingeführt hatte, kamen die Gäste unter der Moderation von Prof. Dr. Michael Woywode und Dr. Jan-Klaus Tänzler zu Wort. Schon in der Vorstellungsrunde wurden unterschiedliche Sichtweisen und Handlungsalternativen, je nach Größe und Branche der Unternehmen, sichtbar. Als etablierte Familienunternehmen, die auch die Verantwortung für mehrere tausend Beschäftigte haben, stellten Alexander Schwörer von der Peri Gruppe aus dem schwäbischen Weißenhorn und Michael Fuchs, Teilhaber und Aufsichtsrat von Pepperl&Fuchs in Mannheim, die Bemühungen um nachhaltige Produktion im Einklang mit der Verantwortung für die Mitarbeitenden und der langfristigen Existenz des Unternehmens vor.
Einen ganz anderen Fokus legte Gründerin Melina Bucher aus Mannheim. Sie stellte ihr Start-up ganz unter den respektvollen Umgang mit Tier und Mensch und setzte dafür alle Hebel in Bewegung. Ihr Netzwerk aus internationalen Forschungs- und Produktionsstätten widmet sich der Herstellung veganer plastikfreier Handtaschen und den damit verbundenen technischen Herausforderungen. Ein wichtiges Anliegen ist ihr zudem die Verantwortung für die zukünftigen Generationen.
Allen Diskussionsbeteiligten war schlussendlich klar, dass Nachhaltigkeit in Produktion, Prozessen und Konsum in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen werden. Und alle hatten in ihren Unternehmen auf unterschiedlichen Ebenen damit zu tun: Pepperl&Fuchs sieht sich in erster Linie als Problemlöser, da der Hauptunternehmenszweck die Sensorik ist, welche in vielen Bereichen hilft, nachhaltiger zu agieren. Peri ist dagegen als Spezialist für Gerüste und Schalungen eher in zweiter Linie in energieintensiven Branchen tätig und versucht hier, nachhaltige Lösungen zu etablieren. Melanie Bucher muss sich dagegen direkt mit der sehr produktionsintensiven und stark chemielastigen Lederindustrie messen und hat ihren Purpose direkt bei der nachhaltigen Produktion verortet.
Durch diese drei sehr unterschiedlichen Ausgangspunkte kam eine spannende Diskussion auf, die auch die aktuellen politischen Entwicklungen, insbesondere auch in den USA, umfasste.
Das anschließende Get-together nutzten die über 30 Gäste, um mit den PodiumsteilnehmerInnen ins Gespräch zu kommen und weitere spannende Fragen zu erörtern.