Nachhaltigkeitsregulatorik und deutscher Mittelstand – gibt es Reformbedarf?

Mittelständische Unternehmen sind in jüngster Zeit mit einer deutlich umfassenderen Nachhaltigkeitsregulatorik konfrontiert. In diesem Beitrag werden nun zwei Ziele verfolgt. Zum einen werden die Besonderheiten des Mittelstands herausgearbeitet, die zum Verständnis der Wirkung der Nachhaltigkeitsregulatorik wesentlich sind. Schon hier deutet sich an, wie wenig passgenau die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und in der Zielsetzung verwandte EU-Regulierung (Taxonomie, Corporate Sustainability Due Diligence [CSDDD], EU Deforestation Regulation [EUDR], Carbon Border Adjustment Mechanism [CBAM]) sowie deutsche Gesetzgebung (wie das Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz [LkSG]) die für die Wirkung der Regeln relevanten Eigenschaften des Mittelstands berücksichtigen. Zum anderen soll der Umsetzungsstand der CSRD im Jahr 2024 in deutschen Unternehmen beschrieben und insbesondere die dabei vor[1]herrschenden Herausforderungen und Chancen diskutiert werden. Anhand repräsentativer Daten aus den kontinuierlichen Unternehmensbefragungen des German Business Panel (GBP) an der Universität Mannheim zeigt der Beitrag, inwiefern Unternehmen, die zur Anwendung der CSRD verpflichtet sind oder zukünftig sein werden, bereits entsprechende Maßnahmen umgesetzt haben und welche Elemente der CSRD dabei aus Sicht der Unternehmen besondere Relevanz besitzen.