Fragen im GIP stellen
Das GIP ist das am längsten laufende Onlinepanel auf Basis einer Zufallsstichprobe in Deutschland. Die Teilnehmer*innen werden seit 2012 alle zwei Monate befragt.
Das GIP bietet Wissenschaftler*innen die einzigartige Möglichkeit, eigene zitierfähige Daten für ihre Forschung erheben zu können, die den höchsten wissenschaftlichen Standards entsprechen. Unser Survey-Team betreut dabei den kompletten Erhebungsprozess von der Erstellung des Fragebogens bis zur Veröffentlichung der Daten, um die Einhaltung höchster Qualitätsstandards zu gewährleisten.
Die Teilnehmer*innen des GIP wurden ausschließlich offline auf Basis einer Zufallsstichprobe der Allgemeinbevölkerung in Deutschland im Alter von 16 bis 75 Jahren rekrutiert.
Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen in Bezug auf eine Datenerhebung mit dem GIP.
Wer kann Fragen im German Internet Panel stellen?
Eine Erhebung von Befragungsdaten mit dem GIP steht allen Wissenschaftler*innen der Universität Mannheim sowie externen Wissenschaftler*innen anderer Hochschulen und nicht-kommerzieller Forschungseinrichtungen offen.
Aus welchen Fachbereichen können Fragen im German Internet Panel gestellt werden?
Das GIP ist eine sozialwissenschaftliche Forschungsinfrastruktur der Universität Mannheim, mit der Wissenschaftler*innen aus den Bereichen Politikwissenschaft, Soziologie, Wirtschaftswissenschaften, Psychologie sowie benachbarten Forschungsbereichen Befragungsdaten erheben können. Dabei geht es insbesondere um die Erhebung individueller Einstellungen und Präferenzen der Bevölkerung in Deutschland.
Die im GIP behandelten Themen sind vielfältig und umfassen u. a. Einstellungen zur Reformpolitik, zum Sozialstaat, zur deutschen und EU-Politik, zu Zufriedenheit und Wohlbefinden, Migration, sozialer Ungleichheit, Bildung und Beschäftigung.
Das GIP versteht sich zudem als Methodenforschungsprojekt, das im Forschungsfeld des Data Science anstrebt, neue Methoden zu entwickeln und bestehende Methoden zu verbessern. Zu diesem Zweck führen wir regelmäßig operationelle Experimente im GIP durch und erforschen methodische Zusammenhänge an den bestehenden Daten.
Das GIP führt ausschließlich Forschungsprojekte mit rein wissenschaftlichen Interessen durch. Marktforschung oder andere Forschung, die kommerziellen Zwecken dient, betreiben wir grundsätzlich nicht.
Wie hoch sind die Kosten?
Für eine Datenerhebung mit dem GIP ist die Übernahme der Erhebungskosten erforderlich. Die Kosten richten sich dabei nach der Fragebogenlänge sowie nach der Anzahl teilnehmender Befragter. Für Wissenschaftler*innen der Universität Mannheim gelten gesonderte Konditionen. Eine Kostenkalkulation für Ihr geplantes Projekt erhalten Sie auf Anfrage. Wenden Sie sich dafür gerne mit einer möglichst konkreten Darstellung an gip. uni-mannheim.de
Wie viele Fragen können pro Welle gestellt werden?
Die Umfragedauer beträgt pro Welle maximal 25 Minuten. Davon sind ca. 5 Minuten für die GIP-eigenen längsschnittlichen Module reserviert. Die restliche Befragungszeit kann für eingereichte Themenmodule genutzt werden. Dabei kann ein Einzelmodul zwischen 3 und 20 Minuten lang sein (inkl. 1 Minute für obligatorische GIP-Evaluationsfragen).
Wir rechnen ca. drei „einfache“ Survey-Items pro Minute, die Länge bei komplexen Aufgaben oder längeren Texten ist jeweils eine Einzelfallentscheidung.
Können auch Experimente durchgeführt werden?
Mit dem GIP können sowohl Querschnitt- als auch Längsschnittdaten erhoben werden. Aufgrund des Online-Erhebungsmodus sind außerdem selbst komplexe experimentelle Designs möglich, wie die experimentelle Zuteilung verschiedener Fragen oder Treatments, randomisierte Fragenreihenfolgen und Antwortoptionen, Vignettenstudien etc.
Wie viele Panelist*innen nehmen pro Welle an den Befragungen teil?
Derzeit nehmen über 3.500 Personen (Stand Mai 2024) an den zwei-monatlichen Befragungen teil. Eine Befragung einer Teilstichprobe oder Subpopulation ist grundsätzlich möglich. Wir besprechen gerne zusammen mit Ihnen die Umsetzbarkeit Ihres Vorhabens.
Wie kann eine Datenerhebung beantragt werden?
Schicken Sie Ihre Anfrage per Mail an gip. Skizzieren Sie dabei bitte möglichst detailliert Ihr Vorhaben inkl. folgender Angaben: Thema, angestrebter Zeitplan, Zielstichprobe (Gesamt-/Teilstichprobe, Subpopulation), Fragenanzahl, ggf. vorgesehene Experimente, ggf. Wiederholungsbefragungen. uni-mannheim.de
Gerne besprechen wir im Anschluss gemeinsam Ihr Vorhaben und gehen dabei auf Ihre offenen Fragen zur Umsetzung ein.
Welche Unterstützung und Leistungen erhalte ich vom Team des German Internet Panel?
Das GIP-Team unterstützt Sie während des gesamten Prozesses – von der Fragebogenentwicklung bis zum zitierfähigen Datensatz.
Das GIP-Team betreut die Entwicklung der Fragebögen und berät insbesondere hinsichtlich Machbarkeit, Formulierungen, wissenschaftliche Standards, Filterführung etc.
Der fertig entwickelte Fragebogen wird zur Programmierung an einen Dienstleister übergeben. Nach Abschluss der Programmierung wird der Online-Fragebogen den fragestellenden Wissenschaftler*innen für einen Testlauf zur Verfügung gestellt. Parallel findet ebenfalls ein ausführlicher Test durch das GIP-Team statt.
Während der Feldzeit überprüft das GIP-Team regelmäßig den reibungslosen Ablauf der Befragung und kann zeitnah auf eventuelle technische Probleme oder Feedback der Teilnehmenden reagieren.
Die erhobenen Daten werden durch das GIP-Team geprüft (Vollständigkeit, Codierungen, Datenschutzbedenken etc.), aufbereitet und den fragestellenden Wissenschaftler*innen ca. einen Monat nach Ende der Feldzeit samt einer Dokumentation des Fragebogens in anonymisierter Form zur Nutzung zur Verfügung gestellt. Jedem GIP-Datensatz wird außerdem der letzte verfügbare Stand eines Standardrepertoires soziodemografischer Variablen (Alter, Geschlecht, Haushaltsgröße, Bundesland, Schul- und Berufsabschluss, Erwerbsstatus etc.) angespielt.
Für sensitive Informationen, die ggf. nicht für eine Veröffentlichung in Scientific Use Files geeignet sind, bietet die Universität Mannheim außerdem eine Nutzung vor Ort im Data Cube der Universitätsbibliothek an.
Sie erhalten darüber hinaus einen Evaluationsbericht zu Ihrem Fragebogen.
Wie ist der Zeitplan für eine Welle?
In der Regel sollte der Erstkontakt mit einem geplanten Projekt mindestens 3 bis 4 Monate vor der geplanten Feldzeit stattfinden. Fragebögen gehen i. d. R. 2 Monate vor Feldstart in die Programmierung, sodass anschließend genug Zeit für Tests und Korrekturen bleibt. Erste Daten erhalten die Forschenden i. d. R. ca. einen Monat nach Ende der Feldzeit und nach 6 bis 12 Monaten erfolgt die Veröffentlichung der Scientific Use Files im GESIS-Datenarchiv.
Das GIP bietet Wissenschaftler*innen jedoch auch die Möglichkeit, kurzfristig auf Ereignisse in der aktuellen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu reagieren und zu deren Erforschung im Rahmen eines sogenannten „Notfallmoduls“ Daten zu erheben.
Wann stehen die Daten zur Verfügung und wie komme erhalten die fragestellenden Wissenschaftler*innen Zugang?
Die erhobenen Daten werden durch das GIP-Team geprüft (Vollständigkeit, Codierungen, Datenschutzbedenken etc.), aufbereitet und den fragestellenden Wissenschaftler*innen ca. einen Monat nach Ende der Feldzeit samt einer Dokumentation des Fragebogens in anonymisierter Form zur Nutzung zur Verfügung gestellt. Die Wissenschaftler*innen erhalten nach Schließung eines Datennutzungsvertrags eine Freischaltung zu den Daten.
Alle GIP Erhebungswellen werden darüber hinaus i. d. R. 6 bis 12 Monate nach Feldzeit aufbereitet und als Scientific Use Files einschließlich einer Dokumentation über das Datenarchiv beim GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in auffindbarer und zitierfähiger Form für die wissenschaftliche Sekundärnutzung zur Verfügung gestellt. Publikationsvorgaben von wissenschaftlichen Journals für Replikationsdatensätze sind damit in der Regel bereits erfüllt. Für Fragesteller*innen entfallen etwaige Gebühren beim GESIS-Datenarchiv.
Alle im GESIS-Datenarchiv verfügbaren GIP-Wellen verfügen zudem über eine frei zugängliche Dokumentation auf paneldata.org.
Für sensitive Informationen, die ggf. nicht für eine Veröffentlichung in Scientific Use Files geeignet sind, bietet die Universität Mannheim außerdem eine Nutzung vor Ort im Data Cube der Universitätsbibliothek an.
Können die gestellten Fragen mit früheren GIP-Daten verknüpft werden?
Von allen Teilnehmer*innen liegt eine Fülle von Hintergrundinformationen vor, wie z. B. die jährlich überprüften bzw. aufgefrischten Informationen zu Soziodemografie (Alter, Geschlecht, Bundesland, Schul- und Berufsabschluss, Erwerbsstatus), Haushaltszusammensetzung, Parteipräferenzen/Wahlabsicht etc. sowie verknüpfbare Befragungsdaten aus – je nach Stichprobe und nach deren Veröffentlichung – bis zu 70 Erhebungswellen über ca. 5 bis 11 Jahren regelmäßiger Befragungen.
Neben den erhobenen Befragungsdaten erhalten fragestellende Wissenschaftler*innen im Rahmen einer separaten Datennutzungsvereinbarung mit dem GESIS-Datenarchiv Zugang zu allen dort bereits veröffentlichten Befragungsdaten aus dem GIP zur Nutzung im Rahmen des geplanten Projektes.
Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit zum On-Site Data Access im Data Cube im Bibliotheksbereich Schloss Schneckenhof. Dort können Sie mit besonders sensitiven und schützenswerten Daten arbeiten wie z. B. kleinräumigen Informationen, dem genauen Geburtsjahr, offenen Angaben, ECSP erhobenen Paradaten sowie weiteren bei Veröffentlichung in den Scientific Use Files vergröberten Daten.
Welche soziodemographischen Variablen stehen standardmäßig zur Verfügung?
Jedem GIP-Datensatz wird der letzte verfügbare Stand eines Standardrepertoires soziodemografischer Variablen (Alter, Geschlecht, Haushaltsgröße, Bundesland, Schul- und Berufsabschluss, Erwerbsstatus etc.) angespielt.
Welche Maßnahmen zum Datenschutz setzt das German Internet Panel um?
Vor Veröffentlichung der Daten als Scientific Use Files werden die Daten hinsichtlich datenschutzrelevanter Merkmale überprüft. Zudem werden identifizierende Merkmale vergröbert, pseudonymisiert oder ganz aus den Datensätzen entfernt.
Einige differenzierte Informationen sowie Paradaten können aus Datenschutzgründen nicht im GESIS Datenarchiv veröffentlicht werden. Daher ermöglicht das GIP einen On-Site Data Access, bei dem die Daten in einem besonders geschützten Rahmen verwendet werden können.
Welche Vorteile bietet das German Internet Panel gegenüber anderen (Online-)Befragungen und Panels?
Das GIP ist das am längsten laufende Online-Panel in Deutschland, das auf einer Zufallsstichprobe der Allgemeinbevölkerung basiert. Das GIP eignet sich ideal für Forschungsarbeiten, bei denen eine möglichst genaue Abbildung der Bevölkerung in Deutschland von großer Bedeutung ist. Die Rekrutierung der Panel-Teilnehmer*innen wurde offline und mithilfe strenger statistischer Verfahren durchgeführt. Dies unterscheidet das GIP von anderen Online-Panels, bei denen sich die Panelmitglieder z. B. oft selbst registrieren können.
Das GIP bietet Wissenschaftler*innen die Möglichkeit, qualitativ hochwertige wissenschaftliche Daten für ihre Forschung zu generieren. Die Online-Panel-Methodik in Verbindung mit der Zufallsstichprobe der Allgemeinbevölkerung ermöglicht es Wissenschaftler*innen anspruchsvolle Forschung sowohl im Quer- als auch im Längsschnitt zu betreiben sowie randomisierte Experimente durchzuführen. Außerdem bietet das GIP Wissenschaftler*innen die Möglichkeit, auch kurzfristig auf Ereignisse in der aktuellen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu reagieren und zu deren Erforschung Daten zu erheben.
Aufgrund der langen Laufzeit liegen darüber hinaus von allen Teilnehmer*innen eine Fülle von Hintergrundinformationen vor, wie z. B. die jährlich überprüften bzw. aufgefrischten Informationen zu Soziodemografie (Alter, Geschlecht, Bundesland, Schul- und Berufsabschluss, Erwerbsstatus), Haushaltszusammensetzung, Parteipräferenzen/ Wahlabsicht etc. sowie verknüpfbare Befragungsdaten aus – je nach Stichprobe und nach deren Veröffentlichung – bis zu 70 Erhebungswellen über ca. 5 bis 11 Jahren regelmäßiger Befragungen.
Das GIP arbeitet nach Open Science Standards. Alle GIP Erhebungswellen werden als Scientific Use Files einschließlich einer Dokumentation über das Datenarchiv beim GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in auffindbarer und zitierfähiger Form für die wissenschaftliche Sekundärnutzung zur Verfügung gestellt. Publikationsvorgaben von wissenschaftlichen Journals für Replikationsdatensätze sind damit in der Regel bereits erfüllt und Forschende müssen sich nicht selbst um die Veröffentlichung in einem Repositorium kümmern.
Welche Vorteile bietet das German Internet Panel für Forschende der Universität Mannheim?
Das GIP bietet Wissenschaftler*innen eine seit 2012 bestehende Forschungsinfrastruktur mit etablierten Prozessen, die auch kurzfristig und effizient die gewünschten Daten in hoher Qualität für Ihr Forschungsvorhaben liefern kann. Aufgrund der universitätsinternen Verortung des GIP müssen Erhebungsprojekte von Forschenden der Universität Mannheim auch kein Vergabeverfahren o. ä. durchlaufen, wenn sie mit dem GIP realisiert werden.
Wenn Sie daran interessiert sind, die Daten für Ihre Forschungsarbeiten über das GIP zu erheben, kontaktieren Sie uns: gip. uni-mannheim.de
Wir besprechen mit Ihnen, wie und wann die Fragen Ihres geplanten Projektes in das GIP integriert werden können und welche Kosten dafür anfallen.