Ergebnisse des Projekts „Gesellschaft­erbindung in Familien­unter­nehmen“

Die Bindung der Gesellschafter an das Familien­unter­nehmen stellt nach Ansicht der einschlägigen Management­iteratur einen wichtigen Faktor für den Erfolg und das nachhaltige Über­leben von Familien­unter­nehmen dar. Aber wie erreicht man eigentlich diese Gesellschaft­erbindung?

Für Familien­unter­nehmen stellen die eigenen Gesellschafter eine wichtige aber auch sensible Ressource dar. Im positiven Fall stehen sie dem Unter­nehmen mit ihrem Knowhow, ihrer Arbeits­kraft oder mit ihrem Vermögen zur Verfügung. Im negativen Fall können sie durch Streitigkeiten unter­einander oder durch den Verkauf der eigenen Anteile das Unter­nehmen in seiner Form als Familien­unter­nehmen existenzbedrohend gefährden. Damit Letzteres nicht eintritt, ist es wichtig, dass die Gesellschafter das im Unter­nehmen gebundene Vermögen nicht als einfaches Investment sehen, welches sie aus reiner Renditesicht mit anderen Investment­möglichkeiten vergleichen. Entscheidend ist, dass sich die Gesellschafter auch emotional an das Unter­nehmen gebunden fühlen, damit sie, gerade in Krisenzeiten, an ihrem Investment festhalten und sich positiv einbringen. Die Bindung der Gesellschafter an das Familien­unter­nehmen stellt damit einen wichtigen Faktor für den Erfolg und das nachhaltige Über­leben von Familien­unter­nehmen dar. Aber wie erreicht man eigentlich diese Gesellschaft­erbindung? Kann man die Gesellschaft­erbindung durch gezielten Einsatz von Bindungs­maßnahmen erhöhen? Wie unter­schiedlich sind eigentlich die Bindungs­maßnahmen bei Unter­nehmen mit mehreren hundert Familien­gesellschaft­ern, wie es bei einigen deutschen Familien­unter­nehmen der Fall ist, verglichen mit Unter­nehmen, bei denen nur eine Handvoll Familien­gesellschafter existieren?

Die vorliegende Studie hat das Ziel, Zusammenhänge zwischen den persönlichen Lebens­einstellungen von Gesellschaft­ern, der Gesellschaft­er­zufriedenheit, der Verbundenheit mit dem Unter­nehmen, sowie den Maßnahmen zur Gesellschaft­erbindung seitens der Unter­nehmen zu identifizieren. Dabei steht die Frage im Fokus, ob Maßnahmen, die Unter­nehmen zur Gesellschaft­erbindung anbieten, eine Steigerung der Verbundenheit zum Unter­nehmen bewirken können. Weiterhin lassen sich aus den Ergebnissen der Studie Er­kenntnisse über eine optimale Gestaltung der Gesellschaft­erbindungs­maßnahmen ableiten. Um die gestellten Fragen zu unter­suchen, wurde eine Befragung unter Gesellschaft­ern von Familien­unter­nehmen durchgeführt. Insgesamt nahmen 301 Gesellschafter an der Befragung teil. Die Zahl der Gesellschafter in den befragten Familien­unter­nehmen variierte zwischen 1 und über 300 Gesellschaft­ern.

Die Ergebnisse der Studie werden der breiten Öffentlichkeit im Rahmen einer Veranstaltung an der Universität Mannheim am 12. März 2018 dargestellt.

Annegret Hauer

Dr. Detlef Keese

Dr. Marie Oehme

Dr. Jan-Klaus Tänzler

Prof. Dr. Michael Woywode

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