Bericht zum Thema „Gründerinnen mit Fluchterfahrung“

Kurzbericht für das Bundes­ministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend

Rene Leicht und Ramona Lange legen den Kurzbericht für das Projekt „Frauen mit Fluchterfahrung gründen: Erfahrungen, Ergebnisse und Handlungs­empfehlungen“ vor, das im Auftrag des Bundes­ministeriums für Familie, Frauen, Senioren und Jugend sowie für den Projektträger jumpp durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigen auf, unter welchen Bedingungen für Frauen mit Fluchterfahrungen die eigene Selbständigkeit einen geeigneteren Einstieg in den Arbeits­s­markt bedeutet. Demnächst werden die Ergebnisse der Studie auch auf der Bundes­konferenz der Integrations­beauftragten vorgestellt.

Noch vor der Corona-Pandemie verlief die Arbeits­markt­integration von Geflüchteten zügiger und erfolgreicher als zunächst befürchtet. Dies gilt allerdings nicht für beide Geschlechter: Im Jahr 2018 hatten 45 % der Männer einen Job, aber lediglich 13 % aller Frauen. Weibliche Geflüchtete besuchen inzwischen zwar häufiger als zuvor Sprach- und Integrations­kurse, sie bekommen aber seltener als Männer einen Arbeits­platz und werden auch bei der Jobsuche weniger aktiv. Dies liegt unter anderem daran, dass es vornehmlich die Frauen sind, die Familienverantwortung und die Betreuung von Kindern übernehmen. Hinzu kommt, dass Frauen mit Fluchterfahrung ein etwas geringeres Bildungs­niveau und vor allem weniger Arbeits­erfahrung als die männlichen Pendants aufweisen. Dies sind insgesamt schwierige Ausgangsbedingungen, um in den Unter­nehmen hierzulande eine Stelle zu bekommen. Aber auch wenn den geflüchteten Frauen der Eintritt in den Arbeits­markt gelingt, werden sie im Durchschnitt schlechter als andere auf vergleichbarer Position bezahlt. Rene Leicht und Ramona Lange gehen in ihrem Bericht der Frage nach, ob und unter welchen Bedingungen berufliche Selbständigkeit für Frauen Chancen zur Über­windung der Hürden am Arbeits­markt bietet. Die Autoren berichten über direkte Gründungs­erfahrungen, Ergebnisse ihrer Analyse und geben Handlungs­empfehlungen für die Politik.

Weitere Informationen erhalten sie von René Leicht: leichtmail-ifm.uni-mannheim.de

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