Luisa Ana Langer und Moritz Fleischmann beim ENGAGE.EU Think Tank in Bergen

Rund 30 Forschende aus allen neun ENGAGE.EU Partner­universitäten kamen beim dritten Think Tank an der NHH in Bergen zusammen. Das Thema „sustainable value creation“ bot zahlreiche Möglichkeiten für fach­übergreifenden Austausch und neue Forschungs­kooperationen. Als zwei von insgesamt vier Teilnehmenden der Universität Mannheim berichten Langer und Fleischmann über ihre Erfahrungen während des Think Tanks.

Gerade im Bereich des Nachhaltigkeits­managements sei ein fach­übergreifender Dialog, wie er beim Think Tank gefördert wird, unverzichtbar. Moritz Fleischmann ist im Bereich Sustainable Supply Chains tätig. Für Ansätze zum nachhaltigen Wirtschaften spiele die Supply Chain zur Reduzierung von Emissionen in Transport- und Produktions­prozessen eine zentrale Rolle. „Durch den Austausch mit den anderen Forschenden aus verschiedenen Fach­gebieten und ihren unterschiedlichen Blickwinkeln erhielt ich eine Vielfalt an Perspektiven auf meine eigene Forschung“, sagt Fleischmann. Der unvoreingenommene Dialog über Fach­grenzen hinweg stellte für ihn die größte Bereicherung dar.

„Aktuell beobachten wir sowohl in der Forschung als auch in der Praxis eine eher fragmentierte Herangehensweise, bei der jede Disziplin ihre eigenen Wege verfolgt“, erklärt Fleischmann. Gerade im Bereich der Nachhaltigkeit sei jedoch ein übergreifender Blick wesentlich: „Es geht um die Gesamtheit der Prozesse. Nur an einer Schraube zu drehen, bringt uns nicht weiter. Letztendlich zählt nur die Summe.“ Formate wie der Think Tank seien ein ideales Forum, um einen ganzheitlichen Blick durch die unterschiedlichen Blickwinkel der Teilnehmenden zu erhalten.

Auch Luisa Ana Langer hob besonders den diskursiven Aspekt des Think Tanks hervor. In ihren Studien untersucht sie, wie Unternehmen die Offenlegung von Informationen zu Klima und Nachhaltigkeit in ihren Jahresabschlüssen handhaben, insbesondere im Hinblick auf die Qualität der Finanz­bericht­erstattung. „Konkret soll gemessen werden, ob Unternehmen den Wert ihrer langfristigen Vermögenswerte unter Berücksichtigung der Aus­wirkungen des Klimawandels und anderer Risiken auf ihre Geschäfts­tätigkeit und künftige Cashflows anpassen“, erläutert Langer.

Beim Think Tank gab es einen thematischen Schwerpunkt zu Nachhaltigkeits-Bericht­erstattung. „Dadurch bot sich mir die Gelegenheit, mit anderen herausragenden Forschenden aus der ENGAGE.EU-Gemeinschaft in Kontakt zu treten und mögliche Wege für eine künftige Forschungs­zusammenarbeit zu diskutieren.“ Besonders hilfreich empfand sie, ihre Forschungs­ideen mit anderen teilen zu können und Feedback von den anderen Forschenden zu erhalten, was ihr wertvolle Impulse für ihre weitere Arbeit lieferte.

Beide Teilnehmenden betonten zudem, dass der Think Tank eine inspirierende Atmosphäre schuf, in der intensiver Austausch stattfinden konnte, wodurch sich Möglichkeiten für zukünftige Forschungs­kooperationen ergeben. Auch die Organisation und das Engagement des NHH-Teams lobten beide nachdrücklich. Das vielseitige Programm, die Referent*innen sowie das Rahmen­programm inklusive Stadtbesichtigung wurden besonders hervorgehoben.

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