Fitte Fahrräder für den Frühling

An den Wänden hängen schwarze Schläuche und Mäntel in verschiedenen Größen, auf kleinen Holzregalen reihen sich Werkzeuge, Ersatzteile, Fahrräder stehen mittig in der Garage. Der Arbeits­raum ist klein und das Gewusel entsprechend groß, aber hier wird effizient gearbeitet: In den eineinhalb Stunden, die die Werkstatt pro Woche geöffnet hat, werden bis zu zehn Fahrräder wieder fahrtüchtig gemacht. Und das zum Beispiel von Lucas Sperber, der im vierten Semester Psychologie an der Uni Mannheim studiert und seit knapp einem Jahr mit dabei ist. Der Reparaturservice wird von den Studierenden gut angenommen, erzählt Sperber: „Wir haben immer einmal die Woche planmäßig für eineinhalb Stunden auf, manchmal werden es dann auch eher zwei oder zweieinhalb Stunden, weil die Schlange so lang ist.“

Die Fahrradwerkstatt wird ausschließlich ehrenamtlich betrieben, weshalb die Reparaturen für die Studierenden kostenlos sind. „Benötigen wir bei der Reparatur allerdings Ersatzteile wie Mäntel, Bremsbeläge oder Lichter, müssen die Studierenden den Einkaufspreis bezahlen. Und auch sonst freuen wir uns natürlich über eine kleine Spende“, schmunzelt Sperber.

Seitdem Sperber in der Werkstatt angefangen hat, ist das Team unterbesetzt gewesen. Studierende verlassen die Universität, gehen ins Ausland oder sind schlicht inaktiv geworden. Während normalerweise eine Handvoll Leute an den Fahrrädern schraubt, ist Lucas Sperber bis März 2023 der einzige Freiwillige in der Werkstatt. Doch das Team sucht Verstärkung und Freiwillige sind in der Werkstatt jederzeit willkommen. Mitbringen muss man nicht viel, das meiste sei Learning by Doing und gegenseitiges Erklären, beschreibt Sperber: „Am wichtigsten ist Spaß bei der Sache – und handwerklich nicht komplett ungeschickt zu sein.“

Text: Rheia Martiny/Mai 2023