Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
Kindheit und Jugendalter stecken voller spannender Entwicklungsschritte, Veränderungen und stetig neuen Herausforderungen. Gerade weil in dieser Lebensphase viel Bewegung herrscht, bietet sie auch Raum für zahlreiche Krisen und Konflikte, wenn z. B. die Anpassung an neue Anforderungen oder der nächste Entwicklungsschritt nicht gelingt. Oftmals kann es dabei schwierig sein, zu unterscheiden, ob es sich um ernsthafte psychische Beschwerden, um die jeweiligen Eigenheiten eines jungen Menschen oder um vorübergehende Auffälligkeiten im Rahmen seiner Entwicklung handelt. Hierfür ist es sinnvoll, sich professionelle Hilfe zu suchen. Über eine fundierte diagnostische Abklärung kann Therapiebedarf festgestellt und eine Psychotherapie angestrebt werden.
Wann sollten Kinder oder Jugendliche eine Psychotherapie aufsuchen?
- Bei allen psychischen Problemen und Verhaltensauffälligkeiten, die Eltern oder auch weiteren Bezugspersonen Anlass zu ernsthafter Sorge geben.
- Kinder und Jugendliche können ihre Entwicklungsaufgaben und Anforderungen nicht mehr bewältigen.
- Bei besonderen Belastungssituationen in der Familie und mit anderen Bezugspersonen aus dem Umfeld des jungen Menschen wie zum Beispiel in Kindergarten, Schule, Ausbildung und anderen Institutionen, die zu andauernden oder wiederkehrenden Konflikten führen.
Welche Probleme und Störungsbilder behandeln wir bei Kindern und Jugendlichen?
- Hyperaktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörungen
- Sozial-emotionale Auswirkungen als Folge von Lernbeeinträchtigungen
- Auffallend aggressives, verweigerndes und oppositionelles Verhalten
- Andauernde Ängste und Phobien, Schulangst, Schulabsentismus
- Selbstwertprobleme, soziale Unsicherheiten, emotionale Instabilität
- Selbstverletzendes Verhalten
- Depressive Störungen
- Essstörungen
- Kontakt- und Beziehungsstörungen, Trennungs- und Ablöseproblematiken
- Einschlaf- und Durchschlafstörungen
- Einnässen, Einkoten
- Zwangsstörungen und Tics
- Körperliche Beschwerden ohne organischen Befund
- Chronische Erkrankungen wie Asthma, Diabetes oder Neurodermitis, die zur seelischen Belastung werden
- Belastungsreaktionen auf traumatische Erfahrungen
- Und weitere psychische Belastungen
Im Mittelpunkt steht die unmittelbare Bewältigung der psychischen Beschwerden. Entsprechend dem Entwicklungsstand und den Lebensumständen des jungen Menschen erarbeiten wir gemeinsam die Ursachen und Auslöser der Beschwerden und wie wir sie verändern können. Hierbei beziehen wir je nach Alter der Kinder oder Jugendlichen die Eltern unterschiedlich stark mit ein.
Wichtige Schritte zur Psychotherapie
Therapie ja oder nein?
In einem Erstgespräch mit einer Therapeut*in unseres Ambulanzteams wird geklärt, ob eine Psychotherapie zu empfehlen ist. Danach können bei Bedarf weitere Probetermine bei der zukünftigen Behandler*in vereinbart werden.
Antragstellung
Soll eine Behandlung erfolgen, kann eine ambulante Psychotherapie bei der Krankenkasse beantragt werden. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine psychologische Psychotherapie. Privatpatient*innen sollten sich bei ihren Kostenträgern erkundigen, in welchem Umfang und unter welchen Bedingungen Therapiekosten übernommen werden. Bei der Klärung der Kostenerstattung unterstützen wir Sie gerne.
Dauer und Rahmenbedingungen
Psychotherapie ist eine zeitlich begrenzte Maßnahme. Wir unterscheiden zwischen Kurz- und Langzeittherapie. Neben den Einzelsitzungen mit dem jungen Menschen können auch Termine mit den Eltern bzw. den wichtigsten Bezugspersonen beantragt werden. Die Sitzungen finden in der Regel in wöchentlichem Abstand statt und dauern ca. 50 Minuten.
Während des gesamten Behandlungsverlaufs findet eine regelmäßige und sorgfältige Diagnostik statt, die im Anschluss gemeinsam besprochen wird. Liegen zusätzliche medizinische Probleme vor, kooperieren wir mit den jeweils behandelnden Ärzt*innen.