Noel Chia erhält DAAD-Preis

Noel ist in Singapur geboren und aufgewachsen. „Alles ist anders als hier in Deutschland: Es ist ein sehr kleines Land auf einer Insel und ein temporeiches Leben, mit vielen Menschen und vielen hohen Gebäuden ", sagt Noel. Dass er heute in Deutschland ist, hat sich durch eine Europareise nach dem Schul­abschluss ergeben: In München erfuhr er, dass man in Deutschland Betriebs­wirtschafts­lehre und Data Science auch auf Englisch studieren kann. Und die Tatsache, dass internationale Studierende hier vergleichsweise niedrige Studien­gebühren zahlen müssen, während sie eine hochwertige Ausbildung erhalten, war ein zusätzliches Plus. So begann Noel sein Studium in München, aber da er sich mehr für den technischen Teil seines Studiums interessierte, wurde ihm bald klar, dass er für seinen Master­abschluss an eine andere Universität wechseln möchte. „Es ist sehr schwierig, die Universität zu wechseln, wenn man von einem nicht-technischen zu einem technischen Schwerpunkt wechseln möchte. Aber in Mannheim erlauben die Zulassungs­voraussetzungen für den Mannheim Master in Data Science eine Vielzahl von akademischen Hintergründen und die Studierenden haben große Flexibilität bei der Wahl der Kurse“, sagt der 26-jährige Student.

Noel hat sich für den Mannheim Master in Data Science eingeschrieben – neben den Studien­inhalten haben ihn die sehr guten Rankingergebnisse und das Schloss überzeugt. Während seines Studiums hat er verschiedene Methoden gelernt, um Daten zu sammeln, zu organisieren, zu analysieren und zu visualisieren. „Was mir an dem Studien­gang besonders gefällt, ist, dass ich die Freiheit habe zu wählen, was ich lernen möchte. Mein Studium hat mir die Grundlage gegeben, um die Forschung in dem schnell wachsenden und sich verändernden Bereich der Data Science zu verstehen und mit ihr Schritt zu halten“, sagt Noel. Bereits während seines Bachelor­studiums begann er bei einem Halbleiterhersteller zu arbeiten und war zunächst im Lieferketten­bereich tätig, bevor er in den Bereich Forschungs- und Entwicklung wechselte. Dort hat er nach dem Start seines Studiums in Mannheim weitergearbeitet.

„Die Entscheidung der Auswahl­kommission fiel auf Noel Chia, da er sich neben seinen ausgezeichneten Studien­leistungen auch seit längerer Zeit in mehreren studentischen Initiativen mit unterschiedlichem Fokus engagiert und unter anderem dem Vorstand von AEGEE Mannheim angehört“, sagt Angela Dörflinger vom International Office. Seit 2021 ist Noel Mitglied der Studenten­organisation AEGEE (Association des États Généraux des Étudiants de l'Europe). Die Organisation ist ein europäisches Studierenden­forum mit dem Ziel eines vielfältigen, politisch und sozial vernetzten Europas, das von jungen Menschen aktiv gestaltet wird. Dort ist er Teil eines Teams, das lokale Veranstaltungen und Projekte in Mannheim organisiert. Jährliche Höhepunkte für AEGEE sind die internationalen Summer Universities an den verschiedenen AEGEE-Standorten. Wie andere Studierenden­organisationen hatte auch AEGEE während der Pandemie Probleme, neue Ehrenamtliche in Mannheim zu finden. „Es war eine Herausforderung, weil wir nicht viele Mitglieder hatten, keine neuen finden konnten und auch keine lokalen oder internationalen Veranstaltungen durchführen durften“, sagt der Master­student. Nachdem die meisten Beschränkungen aufgehoben wurden, hatte Noel selbst die Möglichkeit, eine AEGEE-Summer University in Florenz zu besuchen und neue Kontakte zu knüpfen.

Noel plant seinen Abschluss für Anfang 2024 und hat bereits ein Thema für seine Master­arbeit. „Es wird um Natural Language Processing gehen, also darum, Computern beizubringen, menschliche Sprachen zu verstehen“, sagt er. Was er nach seinem Abschluss machen wird und ob er in Mannheim oder Deutschland bleibt, ist noch offen. „Ich denke, die Kultur hier in Europa ist interessant. Es gibt eine gute Work-Life-Balance und gute Job­möglichkeiten, also werde ich einfach sehen, was auf mich zukommt.“

Text: Sabrina Wagner/August 2023