Prof. Dr. Meeyoung Cha hält erste MCDS Distinguished Lecture

Die im FSS 2024 neu eingeführte Vortragsreihe „MCDS Distinguished Lecture“ begann am 9. April mit einem Vortrag von Prof. Dr. Meeyoung Cha. Sie forscht am Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST) und dem Institute for Basic Science (IBS) in Südkorea und ist ab Juni 2024 wissenschaft­liche Direktorin des Max-Planck-Instituts für Sicherheit und Privatsphäre in Bochum.

Als erste Gastrednerin im Rahmen der MCDS Distinguished Lecture hielt Prof. Dr. Meeyoung Cha am 9. April einen Vortrag mit dem Titel „Making Discoveries for Humanity & Society with Data Science“ an der Universität Mannheim. In einer kurzweiligen Präsentation berichtete sie von den Datensätzen, anhand derer sie gesellschaft­liche Veränderungen untersucht und den Herausforderungen, denen sie dabei begegenet und sprach insbesondere über die Forschung zu nachhaltiger Entwicklung und sozialen Dynamiken. Initiiert und moderiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Markus Strohmaier.

Mit der exponentiellen Zunahme von Daten und Rechenleistung machen wir in immer schnellerem Tempo wichtige Entdeckungen für die Menschheit und die Gesellschaft. Datengestützte Messungen sind für die Entscheidungs­findung von entscheidender Bedeutung. In vielen der ärmsten Länder der Welt fehlen nach wie vor genaue Daten für grundlegende Statistiken wie Bevölkerungs­dichte und Wohlstand. Meeyoung zeigte anhand von Beispielen aus Nordkorea und Nordafrika wie sich aus hochauflösenden, bei Tag aufgenommenen Satellitenbildern mithilfe von Computer Vision auf die wirtschaft­liche Entwicklung einer Region schließen lässt. 

Im zweiten Teil des Vortrags wandte sich Meeyoung der Nutzung von KI und Daten­wissenschaft für gesellschaft­liche Zwecke zu: Neue Technologien wie soziale Medien, Chatbots und KI-Systeme verändern die Art und Weise, wie Menschen miteinander und mit Informationen umgehen. Dies kann zu negativen Ergebnissen wie Fehl­informationen und Hate Speech führen. Es gibt aber auch positive Effekte, wie z. B. Chancengleichheit und die mentale Unterstützung von Gesellschafts­gruppen. Meeyoungs Team untersuchte während der Covid-19-Pandemie die Verbreitung von Gerüchten und Fake News an 50.000 Personen in 151 Ländern.

Meeyoungs Arbeiten zu Fehl­informationen, Armutskartierung, Betrugserkennung und Long-Tail-Inhalten wurden über 20.000 Mal zitiert und mit Preisen ausgezeichnet. Darüber hinaus berichtete sie den interessierten Zuhörenden auch von ihren Erfahrungen, die sie während einer einjährigen Tätigkeit während eines Sabbatjahres bei Facebook im Silicon Valley gesammelt hat. 

Das MCDS ist sehr erfreut über den gelungenen Auftakt der neuen Veranstaltungs­reihe, dankt Prof. Cha sehr herzlich für ihren Besuch und freut sich auf weitere Vorträge im Herbstsemester. 

Zurück