Katharina Ludwig, Institut für Medien- und Kommunikations­wissenschaft: Textdatenanalyse von Hassrede auf Twitter / X (September 2023)

Katharina Ludwig ist akademische Mitarbeiterin im Projekt „Responsible News Recommender Systems“ (ReNewRS) unter Leitung von Dr. Philipp Müller. Zudem ist sie im Projekt „Offener und verdeckter Rassismus in der politischen und medialen Öffentlichkeit“ in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Wessler, Dr. Müller, Dr. Chan, Dr. Ecker sowie Michael Imre und Marius Sältzer tätig.

Zuvor hat sie an der Universität Mannheim ihren Bachelor sowie ihren Master der Medien- und Kommunikations­wissenschaft mit dem Wahlmodul Internationale Beziehungen absolviert. Ihre Master­arbeit wurde mit dem Preis der Stiftung Kommunikations- und Medien­wissenschaft ausgezeichnet.

Ihre Forschungs­interessen liegen im Bereich der Wahrnehmung, Nutzung und Wirkung politischer Kommunikation in Nachrichtenmedien und sozialen Netzwerken. Methodisch liegt der Schwerpunkt auf standardisierten und automatisierten Inhaltsanalysen sowie quantitativen Experimenten.

Was ist Ihr aktuelles Forschungs­thema?                                          

Ich arbeite im Projekt „Data-driven Analysis of Hate Speech on German Twitter and the Effects of Regulation“, bei dem wir, unter anderem, den Einfluss des Netzwerkdurchsetzungs­gesetzes und die Änderungen infolge von Elon Musks Übernahme als CEO auf die Verwendung von Hassrede auf Twitter (jetzt „X“) untersuchen.

Für alle, die noch nicht so tief in das Thema Data Science eingestiegen sind: Wie würden Sie einem Kind erklären, woran Sie arbeiten?

Ich untersuche wann und in welchen Situationen Menschen in Social Media böse Sachen sagen, die andere verletzen können.

Alle sprechen über Data Science – wie würden Sie die Bedeutung des Themas für sich selbst in drei Worten beschreiben?

Zugang, Überblick, Werkzeug

Welche Berührungs­punkte mit Data Science hat Ihre Arbeit? Welche Methoden nutzen Sie bereits und welche wären zukünftig interessant für Sie?

Ich arbeite an der interdisziplinären Schnittstelle von Kommunikations­wissenschaft, Politik­wissenschaft, Linguistik und Psychologie mit den Instrumenten der Data Science. Dabei interessiere ich mich persönlich besonders für die Verwendung von Emotionen in Texten, wobei ich methodisch vor allem Sentiment Analysen und Word Embeddings verwendet habe. Momentan beschäftige ich mich zunehmend mit Sprach­modellen wie BERT.

Wie hoch ist der Wert von Data Science für Ihre Arbeit? Wäre Ihre Forschung ohne Data Science überhaupt möglich?

Da wir sehr große Mengen an Social Media Texten, sowie dazugehörige Nutzerprofile analysieren, wäre meine Arbeit ohne Data Science nicht möglich.

Welche Entwicklungs­möglichkeiten sehen Sie für das Thema Data Science in Bezug auf Ihr Fach­gebiet?

Ich hoffe darauf, dass Methoden verfeinert werden um implizitere Nuancen in Texten erkennen zu können, um z.B. besser zwischen Inzivilität und Hassrede unterscheiden zu können und auch implizite Emotionen besser aufzuspüren. Die Analyse von (audio)visuellen Inhalten macht bereits große Fortschritte, ist aber bei weitem noch nicht ausgefeilt genug. Zudem wünsche ich mir, dass Soziale Medien zukünftig zugänglicher für Forschende werden.

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