Vier Studierende sitzen an einem Tisch und lernen gemeinsam.

Laborproben per Drohne: Viel Potential in der städtischen Logistik

Forschende des Institute for Enterprise Systems (InES) der Universität Mannheim und sechs weitere Projektbeteiligte haben das Projekt „mobil-e-Hub“ nach drei Jahren erfolgreich abgeschlossen. Bei der Abschluss­veranstaltung letzte Woche in Heidelberg demonstrierten sie, wie ein Paket mit Hilfe einer Drohne automatisiert geliefert werden kann.

Blut- oder Gewebeproben aus Krankenhäusern müssen täglich rechtzeitig in Labore zur Untersuchung geschickt werden. Wie ein solcher Prozess mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) optimiert werden kann, demonstrierten Forschende der Universität Mannheim und Projekt­partner aus sechs weiteren Unternehmen und Instituten letzte Woche in Heidelberg: Eine Drohne holte Proben aus dem Heidelberger St. Josefskrankenhaus ab, legte ein Paket millimetergenau auf dem Dach eines E-Busses ab, und dieser lieferte es automatisiert ins Labor.

„Künstliche Intelligenz spielt in modernen Liefer­systemen eine sehr große Rolle“, erklärt InES-Geschäftsführer Dr. Christian Bartelt. Seine Forschungs­gruppe AI Systems Engineering hatte sich im Projekt „mobil-e-Hub“ zum Ziel gesetzt, die Paketlogistik autonomer Lieferdrohnen dynamisch in den bestehenden öffentlichen Nahverkehr zu integrieren. Um Pakete optimal zu navigieren und die einzelnen Verkehrs­teilnehmenden aufeinander abzustimmen, entwickelten die InES-Forschenden KI-Algorithmen, die vorhersagen können, welche Strecken von Fahrzeugen des öffentlichen Nahverkehrs zu bestimmten Uhrzeiten an bestimmten Wochentagen zurückgelegt werden. Mit diesen Informationen kann die entwickelte Drohne dann Pakete auf dem Dach vorhandener Nahverkehrs­fahrzeuge platz­ieren.

Die Autonomie des Systems war im Projekt entscheidend: Nicht mehr der Fahrer oder die Fahrerin eines e-Fahrzeugs soll künftig entscheiden, wie das Paket von A nach B kommt, sondern das Paket sucht selbstständig den besten Weg. Es soll das nächste Fahrzeug bestellen und sich von einer Drohne abholen lassen. Neben der Navigation der Fahrzeuge und Drohnen von unabhängigen Mobilitätsanbietern war die funktionale Sicherheit der autonomen Drohnen ein zweiter Forschungs­schwerpunkt des Forscherteams an der Universität Mannheim.

Das Projekt wurde vom Bundes­ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit über 3,5 Millionen Euro gefördert, das InES erhielt eine Gesamtfördersumme von über 683.000 Euro.

Ein Video mit einer umfassenden Darstellung des Teil­projekts finden Sie hier.

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