Titel: Afrika in Bewegung: Diaspora, Mobilität, Migration – Transnationale politische, wirtschaftliche, sprachliche und kulturelle Biographien inter- und transdisziplinär erforschen
Wann: 01. – 05. August 2022 (ganztägig)
Wo: Hybrid; Universität Mannheim, Deutschland oder online (Zoom)
Sprache: Deutsch und Englisch
Anmeldung: demnächst möglich
Bewerbungsfrist: 01. Juli 2022
Gebühren: kostenlos
ECTS: 6 (ICS Modul)
Anmeldung demnächst möglich
Die “Afrika in Bewegung” Summer School ist ein intensives, einwöchiges Sommerprogramm, das von zwei Doktorandinnen der Universität Mannheim organisiert und geleitet wird. Das Programm bietet eine Plattform für einen transdisziplinären Austausch, der das Gespräch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ermöglichen soll. Studierende und Teilnehmende erhalten die Möglichkeit, sich mit dem Thema Migration aus unterschiedlichen Perspektiven zu beschäftigen. Das Thema der Summer School ist “Afrika in Bewegung: Diaspora, Mobilität, Migration, Sprachen, Kultur und Wirtschaft – Transnationale politische, wirtschaftliche, sprachliche und kulturelle Biographien inter- und transdisziplinär erforschen”.
Die Summer School findet in Präsenz an der Universität Mannheim von 01.08.2022 bis 05.08.2022 statt. Die Vorträge werden parallel online gestreamt. Teilnehmende werden die Möglichkeit erhalten, sich mit Akteur*innen der Gesellschaft und Wissenschaft zu vernetzen. Die Teilnahme ist kostenlos und kann von allen interessierten Personen – auch Uni-Externen – besucht werden. Die Anmeldung ist demnächst möglich.
Migration, Völkerbewegung und Mobilität allgemein sind ein uraltes menschliches Phänomen. Die fortschreitende Globalisierung und technologische Entwicklungen lassen eine deutliche und immer steigende Flexibilität und Demokratisierung der Mobilität, sowohl von Personen als auch von Gütern – materieller und geistiger Natur – erkennen. In Europa bilden sich immer mehr inter- und transnationalen Netzwerken innerhalb von Diasporagruppen, die aktiv ihren kulturelle Identität(en) aufrechterhalten.
Für die Untersuchung der Diasporabewegungen innerhalb dieser Summer School wird der Fokus auf der Afrodiaspora in Europa und Amerika (Nord-, Zentral- und Südamerika) gelegt.
Die wachsende Relevanz von Afrikanischer Migration im europäischen Diskurs zeigt sich in diversen Berichten zum Thema, die in den letzten Jahren von Stiftungen oder anderen Institutionen veröffentlicht wurden (z.B. Africa Migration Report 2020; Angenendt et al. 2021). Der Fokus der Veröffentlichungen liegt jedoch hauptsächlich auf der irregulären Migration afrikanischer Personen, obwohl neuere Studien zeigen, dass etwa 94% legal verläuft (Achieng/
Der Diskurs ist daher keineswegs neutral, sondern vielmehr geprägt von Einstellungen und Haltungen aus europäischer Perspektive. Migrationsbewegungen aus Afrika in die westlichen Länder werden tendenziell als Bedrohung betrachtet (ebd.: 3). Migration wird aus europäischer Sicht als ein Problem angesehen und berücksichtigt nicht, dass Mobilität im Zentrum der kulturellen Praktiken der meisten afrikanischen Völker ist.
Das Ziel der “Afrika in Bewegung” Summer School ist es, einen transdisziplinären Blick auf die Wechselwirkung – auf gesellschaftlicher, wirtschaftlicher, kultureller, politischer, sprachlicher und künstlerischer Ebene – der Diasporabewegungen zu werfen. Zu diesem Zweck wird ein einwöchigen sprachwissenschaftliches Seminar angeboten. Ergänzt wird das Programm durch eine Mischung von Vorträgen aus den wissenschaftlichen Disziplinen Politik-, Wirtschafts- und Sprachwissenschaften und der Zivilgesellschaft sowie einen künstlerischen Workshop.
Literatur:
Das Ziel dieser Summer School ist es, unterschiedliche Akteur*innen der Wissenschaft und Gesellschaft zusammenzubringen. Im Fokus stehen die Unterschiede in der Wahrnehmung und dem Verständnis von Afrodiaspora der einzelnen Bereiche. Studierende sollen eine geweitete Perspektive erhalten, die ihnen ermöglicht zu verstehen, wie wichtig die Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen und andere Akteur*innen ist, um komplexe Phänomene zu untersuchen.
Folgende Punkte werden abgedeckt:
1. Erfragung des Forschungsstands der gewählten Disziplinen
2. Darstellung von Terminologie und Methoden der jeweiligen Disziplinen, um Synergien zu detektieren.
3. Gegenüberstellung des vorgestellten Forschungsstands – Terminologie, Modelle, Theorien – mit Berichten von Akteur*innen der Afrodiaspora zu ihrem Leben und ihrer Erfahrungen
Die Summer School setzt sich aus vormittäglichen Seminaren und konferenz-ähnlichen Vorträgen am Nachmittag zusammen.
In diesem Seminar werden die interdisziplinären theoretischen und methodischen Grundlagen der aufkommender Subdisziplin der Sprachwissenschaft – Migrationslinguistik – vorgestellt.
Studierende werden über den herrschenden Diskurs der Migration und Superdiversität in europäischem Kontext und die daraus resultierenden Methoden erfahren.
Es werden drei große Sprachräume vorgestellt, die sowohl das koloniale Erbe – der Frankophonie, Anglophonie, Hispanophonie und Lusophonie – als auch die Sprach- und Kulturkontakte mit den autochthonen Bevölkerungen und Sprachen abzielen.
Das Seminar kann für Studierende der Uni Mannheim im Modul IKW belegt werden.
Diasporabewegungen, wie jede andere gesellschaftliche Entwicklung, verlangen eine mehrdimensionale Betrachtung, um ihrer Komplexität gerecht zu werden.
Die sprachwissenschaftliche Betrachtung wird durch die Heranziehung der Politikwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften ergänzt, um ein ganzheitliches Bild des Phänomens zu erlangen. Die wissenschaftlichen Untersuchungen werden von Akteur*innen aus unterschiedlichen Herkunftsländern und Afrodeutsche erweitert, die von ihren Erfahrungen und Wirkungsfeldern berichten.
An einem der Nachmittage wird ein Workshop angeboten, in dessen Rahmen sich die Teilnehmenden aktiv mit der transdisziplinäre Verknüpfung von Wissenschaft, Kunst und Kultur im Kontext der afrikanischen Diaspora auseinander setzen können.
Remses Rafaela wird gemeinsam mit seinen Perkussionist*innen ihre Ansätze darstellen und zeigen, wie sie durch die Wiederaufnahme von einer in Curaçao verbotenen Tradition (Tambú Rituale) in der Diaspora (Niederlande) dazu beitragen, einen subversiven Kontradiskurs, der bis nach Curaçao zurückschlägt, zu kreieren.
Die Teilnahme ist für eine begrenzte Anzahl möglich. Studierende, die die Summer School als Teil ihres Kursprogramms besuchen, haben Vorrang.
Zeit | Montag 01.08.22 | Dienstag 02.08.22 | Mittwoch 03.08.22 | Donnerstag 04.08.22 | Freitag 05.08.22 |
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10:15–11:45 | Blockseminar | Blockseminar | Blockseminar | Blockseminar | Blockseminar |
11:45 – 13:00 | Mittagspause | ||||
Politikwissenschaft | Wirtschaftswissenschaft | Sprachwissenschaft | Kultur | ||
13:00 – 13:15 | Einführung in die Thematik Diasporaforschung | Einführung in die Thematik Migration und Ökonomische Einflüsse | Einführung in die Thematik | Einführung in die Thematik | Blockseminar |
13:15 – 13:45 | Migration Policy-making in Africa: Determinants and Implications for Cooperation with Europe (Mehari Maru, European University Institute) | How Africans Shaped British Colonial Institutions: Evidence from Local Taxation (Leigh Gardner, London School of Economics) | Die Romanischen Sprachen in Afrika (RoLA) (Ursula Reutner, Universität Passau) | Äquatorialguinea in der Diaspora. Ein soziolinguistischer Blick auf die äquatorialguineische Community in Madrid (Sandra Schlumpf, Universität Basel) | |
13:50 – 14:20 | tbd | What You Do (and What You Don’t) Get When Expanding the Net – Evidence from Forced Taxpayer Registrations in South Africa (Kristina Strohmaier, Universität Tübingen) | Aspectos lingüísticos del puente África-América. El caso de la diáspora de los bakongo (Miguel Gutierrez Mate, Universität Augsburg) | Workshop: Passion & Skillz (Remses Rafaela) | |
14:25 – 14:55 | Beratungsprojekt: Afrika im Blick (Martin Adelmann, Arnold-Bergstraesser-Institut) | Schwarze Akademie (Nicole Amoussou, Meine Welt e.V.) | Cultural Activism and Afro-Hispanic Linguistics: Will Afro-Bolivian Spanish Become a “Language“? (Sandro Sessarego, University of Texas at Austin) | ||
15:00 – 15:30 | Kaffeepause | ||||
15:30 – 16:00 | Mediale Sichtbarkeit und neue Narrative der afrikanischen Diaspora in Deutschland (Ridal Carel Tchoukuegno, Journalist) | Diaspora entrepreneurs’ push and pull institutional factors for investing in Africa (Frank Nyame-Asiamah, De Montfort University Leicester) | tbd | Workshop: Passion & Skillz (Remses Rafaela) | Verabschiedung + Feedback |
16:05 – 16:40 | tbd (Melanelle B. C. Hémêfa, Aktivistin) | tbd | Forces of Migration in a Black microcosm: Palenque (Colombia) during the 20th century (Armin Schwegler,University of California, Irvine) | ||
16:45 – 17:00 | Abschluss | Abschluss | Abschluss | ||
Abend | tbd | Ausstellung: Maquis Mami Wata | tbd | Performance: Curaçao Abend (Remses Rafaela) |
Die Teilnahme ist grundsätzlich sowohl für universitäre (Studierende und Promovierende aller Programme und Fachrichtungen, Mitarbeitende, Professorenschaft) als auch außeruniversitäre Interessierte offen und kostenlos. Übernachtungs- und Reisekosten müssen selbst getragen werden. Die Veranstaltung findet gemischt auf Deutsch und Englisch, ohne Simultanübersetzung, statt. Der Besuch einzelner Teile der Summer School ist möglich.
Für Studierende der Universität Mannheim können bei vollständiger Teilnahme 6 ECTS Punkte im ICS-Modul vergeben werden. Bei beschränkter Kapazität in den Seminaren und dem Workshop haben Studierende, die die Summer School als Teil ihres Kursprogramms besuchen, Vorrang.
Eine Anmeldung ist erforderlich und ist demnächst möglich. Anmeldefrist ist der 1. Juli 2022.
In Abhängigkeit der geltenden Rechtslage werden vor Ort ggf. Nachweise zu Corona-Tests und -Impfungen geprüft.
Derzeit sind keine Dateien verfügbar.
Sprecher*innenversammlung der Promovierendenkonvente an der Universität Mannheim
Anfragen bitte an: info_summerschool
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