Service-Learning ist eine projektorientierte Lehr- und Lernform, die wissenschaftliches Lernen („Learning“) mit gemeinwohlorientiertem Handeln („Service“) verknüpft. Wissenschaftliche Erkenntnisse und Methoden, die in universitären Vorlesungen und Seminaren vermittelt werden, kommen in lokalen Praxisprojekten zur Anwendung.
Die lokalen Projekte der Praxis stehen typischerweise vor neuen, noch ungelösten Herausforderungen – sie haben einen konkreten Bedarf an Problemlösungen.
Seit 2003 werden an der Universität Mannheim Service-Learning-Veranstaltungen angeboten. Der Mannheimer Professor für Erziehungswissenschaft und Pädagogische Psychologie Prof. Dr.(em.) Manfred Hofer war einer der ersten Professoren, der das aus den USA stammende Lehrkonzept in Deutschland umsetzte.
Zusammengefasst gelten folgende Kriterien für Service-Learning-Projekte in Mannheim:
Service-Learning im Master of Education, Projekt UNI-Kurse: Förderunterricht im Nachmittagsbereich an Mannheimer Schulen, Prof. Dr. Stefan Münzer, Lehrstuhl für Bildungspsychologie
U = Unterstützung- und Förderkurse
N = Nachhilfe und Intensivierung
I = Individuelles Lernen mit Lehramtstudierenden
Im Seminar „UNI-Kurse: Förderkurse im Nachmittagsbereich an Mannheimer Gymnasien“ entwickeln Lehramtsstudierende individuelle Lerneinheiten für kleine Schüler*innengruppen und führen diese im Nachmittagsbereich an zwei Mannheimer Gymnasien (Unterstufe) durch. Basis der Fördergruppen ist eine Diagnose des Sprachstands der Schüler*innen.
Im Begleitseminar werden diese schulpraktischen Erfahrungen fachwissenschaftlich fundiert. Für Studierende als künftige Lehrer*innen bietet das Seminar eine Lerngelegenheit am konkreten Problem und die gemeinsame Reflexion der Praxiserfahrung.
Die Herausforderungen, die sich in den Fördergruppen ergeben, sind vielfältig: Sie reichen von der Gruppenbildung über die didaktische Gestaltung und fortwährende Prüfung der Lernwirksamkeit bis zur Kooperation untereinander sowie mit Lehrkräften und Eltern.
Die Verfahrensweisen sollen auch ein Modell vermitteln, wie künftige Lehrkräfte gemeinsam mit Herausforderungen von Unterricht und Schule umgehen können.
Die beteiligten Schulen und ihre Schüler*innen erhalten ein verlässliches Förderangebot, basierend auf den Ergebnissen einer zuvor durchgeführten Diagnostik.