Service-Learning

Lehr­methode mit Praxisbezug

Service-Learning ist eine projekt­orientierte Lehr- und Lernform, die wissenschaft­liches Lernen („Learning“) mit gemeinwohl­orientiertem Handeln („Service“) verknüpft. Wissenschaft­liche Er­kenntnisse und Methoden, die in universitären Vorlesungen und Seminaren vermittelt werden, kommen in lokalen Praxis­projekten zur Anwendung.

Die lokalen Projekte der Praxis stehen typischerweise vor neuen, noch ungelösten Herausforderungen – sie haben einen konkreten Bedarf an Problemlösungen.

Seit 2003 werden an der Universität Mannheim Service-Learning-Veranstaltungen angeboten. Der Mannheimer Professor für Erziehungs­wissenschaft und Pädagogische Psychologie Prof. Dr.(em.) Manfred Hofer war einer der ersten Professoren, der das aus den USA stammende Lehr­konzept in Deutschland umsetzte.

  • Ziele

    • Theorie-Praxis-Verknüpfung
    • Erhöhung der Reflexions­kompetenz
    • Lösung realer Probleme im gesellschaft­lichen Umfeld
    • Über­nahme gesellschaft­licher Verantwortung
    • Persönliche Entwicklung der Studierenden
  • Kriterien

    Zusammengefasst gelten folgende Kriterien für Service-Learning-Projekte in Mannheim:

    • Theoretisch gelernte Inhalte einer Vorlesung oder eines Seminars werden im gemeinnützigen Bereich praktisch angewendet. Dabei wird ein konkreter gesellschaft­licher Mehrwert geschaffen.
    • Studierenden wird die Möglichkeit gegeben, ihr theoretisch erworbenes Wissen im Kontakt mit außeruniversitären Akteur*innen und in Verknüpfung mit sozialem Engagement praktisch zu vertiefen und zu reflektieren.
    • Service-Learning ist an der Universität Mannheim curricular (das heißt im Rahmen einer Lehr­veranstaltung für die ECTS-Punkte vergeben werden) verankert.
  • Ein Beispiel

    Service-Learning im Master of Education, Projekt UNI-Kurse: Förder­unter­richt im Nachmittags­bereich an Mannheimer Schulen, Prof. Dr. Stefan Münzer, Lehr­stuhl für Bildungs­psychologie

    U = Unter­stützung- und Förderkurse
    N = Nachhilfe und Intensivierung
    I = Individuelles Lernen mit Lehr­amt­studierenden

    Im Seminar „UNI-Kurse: Förderkurse im Nachmittags­bereich an Mannheimer Gymnasien“ entwickeln Lehr­amts­studierende individuelle Lerneinheiten für kleine Schüler*innen­gruppen und führen diese im Nachmittags­bereich an zwei Mannheimer Gymnasien (Unter­stufe) durch. Basis der Förder­gruppen ist eine Diagnose des Sprachstands der Schüler*innen.

    Im Begleitseminar werden diese schulpraktischen Erfahrungen fach­wissenschaft­lich fundiert. Für Studierende als künftige Lehrer*innen bietet das Seminar eine Lerngelegenheit am konkreten Problem und die gemeinsame Reflexion der Praxiserfahrung.

    Die Herausforderungen, die sich in den Förder­gruppen ergeben, sind vielfältig: Sie reichen von der Gruppen­bildung über die didaktische Gestaltung und fortwährende Prüfung der Lernwirksamkeit bis zur Kooperation unter­einander sowie mit Lehr­kräften und Eltern.

    Die Verfahrensweisen sollen auch ein Modell vermitteln, wie künftige Lehr­kräfte gemeinsam mit Herausforderungen von Unter­richt und Schule umgehen können.

    Die beteiligten Schulen und ihre Schüler*innen erhalten ein verlässliches Förderangebot, basierend auf den Ergebnissen einer zuvor durchgeführten Diagnostik.

Beratung und Kontakt

Julia Derkau

Julia Derkau

Leitung Bereich Bildungs­innovation & Projektleitung Trans­forMA
Universität Mannheim
Zentrum für Lehr­erbildung und Bildungs­innovation
Schloss – Raum EO 084
68161 Mannheim