Lehr:werkstatt für Lehr­kräfte

  • Ein ganzes Schuljahr Unter­stützung im eigenen Unter­richt bekommen
  • Neue Unter­richts­möglichkeiten im Team entdecken
  • Sich über Unter­richt austauschen, Feedback geben und erhalten
  • Erfahrungen an die nächste Lehr­kräftegeneration weitergeben
  • Neue Impulse aus der universitären Lehr­kräftebildung gewinnen

Die Lehr:werkstatt ist die Antwort auf zwei große Forderungen im Bereich Schule und Lehrer*innenbildung: Sie ermöglicht den Studierenden mehr Praxiserfahrung und Ihnen als Lehr­kraft „mehr Mensch pro Schülerin und Schüler“. Die Studierenden unter­stützen den Unter­richt auf vielfältige Art und Weise: Sie ermöglichen Differenzierungs­angebote in großen oder heterogenen Klassen, bringen neue Methoden und Materialien aus der universitären Forschung mit, übernehmen Unter­richtsstunden und sind Ansprech­partner*innen für Ihre Schüler*innen. Nicht zuletzt bietet die enge Zusammenarbeit im Tandem die Möglichkeit für einen persönlichen Austausch zu didaktischen und pädagogischen Fragestellungen sowie für gegenseitiges Feedback. 

Für die Lehr:werkstatt 2023/24 können sich Lehr­kräfte von allgemeinbildenden Gymnasien, beruflichen Schulen und Gesamtschulen sowie von staatlich anerkannten Privatschulen (mit Gymnasialzweig) in Mannheim und Umgebung bewerben. Voraussetzung für die Teilnahme an der Lehr:werkstatt ist die Zustimmung Ihrer Schulleitung. 

Ihr Lehr:werkstatt-Jahr

September

Kurz nach Schuljahresbeginn findet der Einführungs­workshop für alle Tandems statt. 

1. Block­praktikums­phase zum Schulanfang (1 Woche)

Die Studierenden sind als Vollzeit­unter­stützung jeden Tag an der Schule und tauchen tief in die Schulwelt ein. Mit konkreten Beobachtungs­aufträgen hospitieren die Studierenden und bekommen ein Gefühl für die Klassenkonstellation, individuelle Stärken und die behandelten Inhalte. Gerne können bereits kleinere Stundenteile übernommen, im Team unter­richtet werden oder durch einen Sprung ins kalte Wasser direkt eine volle Unter­richtsstunde übergeben werden.

September bis Dezember

In der studien­begleitenden Praktikums­phase sind die Studierenden für zehn Wochen zwar regelmäßig, aber nur noch tageweise (4–5 Stunden/Woche) an der Lehr:werkstatt-Schule. Am Ende dieser Phase kann ein erstes Zwischenresümee im Tandem gezogen werden. Das bietet Gelegenheit sich zu reflektieren und gegenseitig Feedback einzuholen.

Der erste Kompetenzworkshop wird ebenfalls in diesem Zeitraum angeboten. 

Januar

2. Block­praktikums­phase nach den Weihnachtsferien (2 Wochen)

Die Wochen in der zweiten Block­phase eignen sich hervorragend, um auch bei anderen Lehr­kräften zu hospitieren und Unter­richtsstunden oder ganze Unter­richtseinheiten zu gestalten. Außerdem bietet sich dieser Zeitraum an, um das Teamteaching zu intensivieren und neue Elemente auszuprobieren. 

Februar bis Juni

Wie schon im Wintersemester, schließt sich auch im Sommersemester eine zehnwöchige studien­begleitende Phase an die intensive Blockzeit an. Da die Studierenden nun schon wesentlich erfahrener sind, können neue Aufgabenfelder entdeckt werden. Von der Miterstellung und –korrektur eines Leistungs­nachweises bis zum Anbieten einer eigenen AG ist alles denkbar.

In diesem Zeitfenster werden auch der zweite und dritte Kompetenzworkshop angeboten. 

Juni

Nachdem nun nur noch wenige Wochen bis zum Schuljahresende verbleiben, ist es Zeit für ein Abschlussgespräch, in der Art eines „großen Feedbacks“. Dabei sollte auf das Jahr und die Zusammenarbeit in der Gesamtschau zurückgeblickt werden und gerne auch ein Eignungs­gespräch angeknüpft werden.

Hinweis: Alle Absprachen im Tandem sollen flexibel, individuell und für beide Tandem­partner*innen passend getroffen werden, in Abhängigkeit von den Gegebenheiten an der Schule, dem Stundenplan des Mentors bzw. der Mentorin sowie den universitären und sonstigen Verpflichtungen der Studierenden. Insbesondere die genauen Zeiträume für die studien­begleitenden Praktikums­phasen können im Tandem frei vereinbart werden. Die Block­praktikums­phasen sollen i.d.R. in den vorgegebenen Zeiträumen absolviert werden.

Der Mehrwert der Lehr:werkstatt im Vergleich zu herkömmlichen Praktika zeigt sich dadurch, dass die Studierenden nicht nur am Unter­richtsgeschehen beteiligt werden, sondern auch in Organisations­aufgaben, Elternarbeit, außer­unter­richtliche Aktivitäten, Fach­schafts­arbeit usw. eingebunden sind. Für den Lehr:mentor/die Lehr:mentorin ergeben sich durch Nachfragen und Diskussionen (die in herkömmlichen Praktika in der Regel nicht so offen, häufig und intensiv geführt werden) sehr viele Anreize zur kritischen Reflexion und zur Weiter­entwicklung des eigenen Unter­richts. Dazu tragen auch die innovativen und gut durchdachten Workshops im Rahmen der Lehr:werkstatt bei.

Das Vertrauens­verhältnis zum Lehr:mentor/zur Lehr:mentorin ermöglicht Weichenstellungen in der beruflichen Laufbahn des Lehr:werkers/der Lehr:werkerin, die im Rahmen konventioneller Praktika nicht denkbar wären. Wer eine Lehr:werkstatt durchlaufen hat, weiß sicher, ob der Lehr­beruf die richtige berufliche Entscheidung ist.

Ulrich Herwanger, ehemaliger Lehr:mentor

Ich engagiere mich für die Lehr:werkstatt, weil ich mir selbst als Studierende gewünscht hätte, derart praxisnahe Erfahrungen im Schulbetrieb machen zu können. Ich engagiere mich für die Lehr:werkstatt, weil nicht nur die Studierenden enorm profitieren, sondern auch die Schüler*innen durch das Team-Teaching mehr individuelle Förderung erhalten. Der Mehrwert der Lehr:werkstatt zeigt sich (für mich) insbesondere in dem Slogan „Mehr Lehr­kraft pro Schüler“, mit dem dieses innovative Praktikum anfangs beworben wurde. Der Mehrwert der Lehr:werkstatt zeigt sich (für mich) auch darin, dass ich erlebt habe, dass Studierende durch ihre Teilnahme an Motivation gewonnen haben, ihr Studium erfolgreich mit viel Energie fortzusetzen, aber im Gegensatz dazu auch Einzelne für sich selbst erfahren konnten, dass sie die Anforderungen des Berufs falsch eingeschätzt hatten und sich danach für einen Wechsel des Studien­gangs entschieden.

Die Lehr:werkstatt unter­scheidet sich in meinen Augen von anderen Projekten/Praktika durch die enge Zusammenarbeit zwischen Lehr­kräften und Studierenden auf Augenhöhe. Beide Seiten profitieren enorm und können voneinander lernen.

Elke Mahler, ehemalige Lehr:mentorin

Die Lehr:werkstatt bietet für unsere Lehr­kräfte von morgen eine hervorragende Möglichkeit, frühzeitig die Schulpraxis unter realistischen Bedingungen zu erfahren und ihren Berufswunsch reflektieren zu können. Die Studierenden erhalten eine intensive und differenzierte Betreuung durch motivierte und erfahrene Lehr­kräfte vor Ort, das Matching trägt ein Weiteres zu einem wirkungs­vollen Miteinander bei. So gelingt es sehr gut, den jungen Menschen ein positives Bild von Schule vermitteln zu können und ihnen eine vielleicht lebens­lange Freude an diesem Beruf mitzugeben.

Als Schulleiter freue ich mich sehr über die jungen Nachwuchslehr­kräfte, die neue Ideen und frischen Wind in die Schulen bringen. Diese Impulse beleben den Schulalltag und tragen zu einer individuellen Förderung unserer Schüler/innen bei.

Ich hoffe, mit meinen Lehr­kräften und meiner Schule, die Lehr:werkstatt noch lange unter­stützen zu können.

Peter A. Müller, Schulleiter

Die Lehr­werkstatt gibt mir nach 30 Dienstjahren nochmal die Möglichkeit mit zukünftigen jungen Kolleg/innen gewohnten Unter­richt zu überdenken, Neues auszuprobieren und Altes in Frage zu stellen. Der Zugang zu den heutigen Schülergenerationen fällt mir dadurch leichter, der/die Lehr:werker/in kann alte Erfahrungen teilen und neue machen.

Schade, dass es das nicht schon früher gegeben hat.

Claus Schmalhofer, ehemaliger Lehr:mentor

Die Lehr:werkstatt begeistert!

Das Projekt Lehr:werkstatt wird mittlerweile an neun verschiedenen Standorten in Bayern und Baden-Württemberg angeboten. Zentrale Koordinations­stelle für das Lehr:werkstatt-Netzwerk in Baden-Württemberg ist der Standort Tübingen. 

Die baden-württembergischen Standorte (Tübingen, Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim und Stuttgart-Ludwigsburg) kooperieren darüber hinaus mit den vier bayerischen Lehr:werkstatt-Standorten (Augsburg, Erlangen-Nürnberg, Passau und Würzburg) und bilden gemeinsam den Lehr:werkstatt-Netzwerkverbund. Unter­stützt wird das Projekt übergreifend vom Lehr:werkstatt e.V.

Ansprech­partnerin

Svenja Kaiser

Svenja Kaiser

Wissenschaft­liche Mitarbeiterin / Standortkoordinatorin für das Projekt Lehr:werkstatt
Universität Mannheim
Zentrum für Lehr­erbildung und Bildungs­innovation
Schloss – Raum EO 082
68161 Mannheim
Sprechstunde:
Eine digitale Beratung zur Lehr:werkstatt wird nach Vereinbarung angeboten. Bitte melden Sie sich an unter kaiser@zlbi.uni-mannheim.de.

Die Lehr:werkstatt in Baden-Württemberg wird in Kooperation mit der Amanda und Erich NEUMAYER STIFTUNG und ihren Partnern durchgeführt.