Überbordende Terminkalender? Heraneilende Abgabefristen? Prüfungs- und Versagensängste? Konkurrenzdruck?
Stress ist, wenn man nicht nur der Arbeit nachgeht, sondern die Arbeit einem selbst nachgeht.
(Prof. Dr. med. Gerhard Uhlenbruck)
Wer kennt es nicht, das Gefühl von Stress und daraus resultierenden negativen Begleiterscheinungen? Zerrissen zwischen Arbeits-, Lehr-, Forschungs- und finanziellen und privaten Verpflichtungen scheint es schwierig, den Teufelskreis zu durchbrechen.
Die Belastungen im Hochschulalltag sind greifbar und offenkundig. Wir nehmen diese ernst und lassen Sie damit nicht alleine. Bei verschiedenen Anzeichen ist es sinnvoll, früh einer Verschärfung präventiv entgegenzuwirken und sich zu möglichen Strategien und Angeboten zu informieren oder (im Akutfall) Rat bei externen und internen Anlaufstellen zu suchen.
Was tun, wenn permanente Überforderung im Alltag den inneren Akku auslaugt und dieser nicht mehr ausreichend in arbeitsfreien Phasen aufgeladen werden kann?
Burnout ist eine Reaktion unseres Körpers und unseres Gefühlslebens auf eine chronische Überlastung. Sie zeigt sich gemäß dem Maslach Burnout Inventory (MBI) v.a. durch
Durch Burnout können Symptome in verschiedenen Bereichen resultieren: Psychische oder körperliche Symptome, Veränderung im Verhalten oder im sozialen Bereich.
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… ist ein Gefühl, das uns ein Leben lang begleitet – und es hat seine Daseinsberechtigung! Wenn aber Ängste im Alltag Überhand nehmen oder sehr lange andauern, wenn Freizeitaktivitäten, sozialer Ausgleich und Entspannung nur noch selten vorkommen oder kaum genossen werden können und sich vielleicht auch körperliche Begleiterscheinungen zeigen, kann ein Gespräch mit Vertrauenspersonen – Familie, Freund*innen, psychologische Beratung, therapeutische Begleitung sowie individuelle Angebote zur Selbsthilfe hilfreich sein.
Wer durch dauerhafte Belastung unter psychosomatischen Beschwerden des Verdauungstraktes, Kopfschmerzen/
Traurig, aber wahr: Depressionen zählen zu den häufigen Krankheitsbildern unserer Zeit. Laut Leitlinie Depression Bundesärztekammer und Studien erkrankt fast jeder 5. Erwachsene in seinem Leben an einer Form der Depression. Aber: Wer traurig, trübsinnig, pessimistisch ist oder die Hoffnung verloren hat, ist mit einem dieser Anzeichen noch nicht automatisch depressiv!
Die klinische Diagnose Depression wird nach Vorliegen bestimmter Haupt- und Nebensymptome gestellt. Ob eine leichte, mittelgradig oder schwere Depression besteht, wird in Abhängigkeit von Anzahl und Schwere der existierenden Symptome entschieden. Es können neben geläufigen Symptomen wie
„Traurigkeit, Interesselosigkeit und Verlust an Genussfähigkeit, Schuldgefühle und geringes Selbstwertgefühl, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Konzentrationsschwächen“
der WHO Definition Depression auch andere Symptome damit verbunden sein.
Frauen sind häufiger von Depressionen betroffen als Männer und Depressionen setzen oft auch in jungem Alter ein.
Wichtig ist in jedem Fall: Je früher Unterstützung greift, desto besser! Aber gerade den von depressiven Symptomen Betroffenen fällt es häufig nicht leicht, sich aufzuraffen und den Schritt zur Hilfesuche zu initiieren.
Betroffene sind gefangen in einem komplexen psychologischen System aus Selbstzweifeln, die ihre Erfolge und Leistungen mindern. Sie sind nicht überzeugt, aus eigenem Potenzial diese erreicht zu haben. Tendenziell werden Erfolge von den Betroffenen vermehrt external attribuiert, d.h. Ursachen wie Glück oder Zufall zugeschrieben, als internal (eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten).
Hier kann auch der „Matthäus-Effekt“ wirken: Gemäß dem Sprichwort „Wer hat, dem wird gegeben“ wird durch stärkere Aufmerksamkeiten und damit verbundenen Ressourcen aktueller Erfolg mehr durch frühere Erfolge als durch die tatsächlichen aktuellen Leistungen beeinflusst.
Schon die Kenntnis dieser Bewertungen kann ein erster Schritt zur Veränderung sein! Daneben haben sich Schreibtherapie, kognitive Verhaltenstherapie und andere Strategien zur Veränderung als hilfreich erwiesen.
Die Gruppe der Promovierenden ist prädisponiert. Laut einer Studie von Evans et al. (2018) erleiden sie sechsmal häufiger depressive Symptome und Ängste, die Prävalenz für mittlere bis schwere Depressionen bei Promovierenden liegt laut dieser Studie bei 39%, im Vergleich zu 6% der Bevölkerung. Zudem sind Transgender und Frauen häufiger betroffen als Männer.
Untersuchungen verschiedener Krankenkassen zeigen, dass auch der Druck auf Studierende zunimmt: Bis zu 20% der Studierenden sind von erhöhtem Stresslevel betroffen durch Zeit- und Leistungsdruck oder Ängsten, durch Erwartungen und Überforderung. Auch die Selbstdarstellung in sozialen Medien beeinflusst den Umgang mit den Herausforderungen des Studiums.
Die Veränderungen und Unsicherheiten durch Covid-19 seit 2020 haben einen verstärkenden Einfluss besonders für studierende Eltern, Studierende mit Beeinträchtigungen und zur COVID-19-Risikogruppe gehörende Studierende wie beispielsweise die Onlinebefragung Studieren in Zeiten der Corona-Pandemie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wirtschaftsforschung aus dem Sommersemester 2020 zeigt.
Neben institutionalisierten Unterstützungsangeboten sind der persönliche Handlungsspielraum oder allgemeine Tipps zu gesunder Lebensführung – mit oder ohne Pandemie – reelle Möglichkeiten, mental stark durch die Zeit der Promotion zu kommen.
Die Promotion ist eine Qualifizierungsphase, in der keine/
Die PBS des Studierendenwerks Mannheim sowie das PhDNet der Max Planck Gesellschaft geben Verhaltenstipps für Forschung und Studium in Coronazeiten. Diese sprechen auch für den post-covid-Alltag relevante Themen eines ausgeglichenen Lebensrhythmus an. Zudem können ausgewogene Ernährung, ausreichendes Schlafpensum, Sport und Entspannung(-stechniken) in schwierigen Lebensphasen einen positiven Einfluss nehmen.
Verschiedene Ansprechpersonen stehen Promovierenden bei persönlichen Fragen im Zusammenhang mit der Promotion, für eine Beratung im Konfliktfall und zur Promotion in besonderen Lebenslagen zur Verfügung. Ebenso die Gleichstellungsbeauftragten der Fakultäten und die zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Universität.
PhDs der GESS können sich in Problem- oder Konfliktfällen an die Mitglieder des GDC, ihre Mentor*innen, Supervisor*innen, Programmdirektor*innen und akademische Direktor*innen sowie an Center Manager*innen wenden
Nutzen Sie den studentische Beratungswegweiser für die Wahl der geeigneten Ansprechperson für Ihre weiteren individuellen Anliegen.
Hilfe im Akutfall:
Wenn im Akutfall medizinische Hilfe notwendig ist, holen Sie sich Unterstützung unter 112 oder beim ärztlichen Notdienst (kassenärztlicher Notdienst 116117, Notfall- und Bereitschaftsdienste Stadt Mannheim, Notdienste Stadt Heidelberg, …).
Ihr*e Haus*ärztin kann Sie ebenfalls an das zuständige psychiatrische Krankenhaus verweisen.
Bitte beachten! Die oben genannten Einrichtungen dienen der Behandlung von akuten Notfällen. Sie sind nicht zuständig für allgemeine Beratung (auch von Angehörigen) oder die Ausgabe von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen.
Hilfe im nicht akuten Fall – therapeutische Begleitung
Beratung und Selbsthilfe