Neues Drittmittel-Projekt zu Nachrichtenempfehlungsalgorithmen startet

Im August startet am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft ein neues Drittmittel-Projekt zu „Responsible News Recommender Systems“ (ReNewRS), das von Philipp Müller in Zusammenarbeit mit Heiko Paulheim (Uni Mannheim, Data Science), Harald Sack (FIZ Karlsruhe) und Christof Weinhardt (Wirtschaftsinformatik, KIT) eingeworben wurde. Das interdisziplinäre Projekt wird von der Baden-Württemberg-Stiftung mit rund 830.000 Euro gefördert. Im Rahmen der Förderung entfällt auf das Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft eine volle Mitarbeiter*innenstelle, die zum 1. September 2020 besetzt wird.

Das Projekt befasst sich mit den gesellschaftlichen Folgen gängiger algorithmischer Nachrichtenempfehlungssysteme. Solche „Recommender-Systeme“ kommen in Social-Media-Plattformen und auf Online-Nachrichtenportalen zum Einsatz und empfehlen dort Nutzern Nachrichten auf Basis ihrer bisherigen Nutzung der Plattform. Die Forscher wollen die Auswirkungen solcher Systeme auf gesellschaftliche Polarisierungsprozesse, politische Teilhabe und prosoziales Verhalten untersuchen. Dazu sollen in dem Projekt verschiedene Versionen solcher Empfehlungssysteme entwickelt und deren Auswirkungen in Online- und Laborstudien getestet werden. Damit kommt dem interdisziplinären Projekt an der Schnittstelle von Informatik und Kommunikationswissenschaft Pionierstatus zu. Denn es gibt bisher kaum experimentelle Wirkungsstudien, die mit real laufenden Nachrichtenempfehlungsystemen gearbeitet haben.

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