Eindrücke aus dem MISES Workshop

MISES veranstaltete einen Workshop, der zum Nachdenken anregte und sich auf eine der dringendsten Herausforderungen unserer Zeit konzentrierte: die Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens von 2015. Stefan Reichelstein eröffnete die Diskussion, indem er die Teilnehmenden an das zentrale Ziel des Abkommens erinnerte: „... den globalen Temperaturanstieg in diesem Jahrhundert auf 2 Grad Celsius zu begrenzen und gleichzeitig die Bemühungen fortzusetzen, den Anstieg noch weiter auf 1,5 Grad zu begrenzen.“ Diese Herausforderung bildete den Rahmen für die zentrale Frage des Workshops: Reichen unsere derzeitigen Kenntnisse über saubere Energietechnologien und die zu erwartenden Verbesserungen aus, um dieses Ziel zu erreichen? Oder brauchen wir technologische Durchbrüche, die uns auf einen schnelleren Dekarbonisierungspfad bringen?

Der Workshop bot führenden Akademiker*innen und Expert*innen aus der Industrie eine Plattform, um Erkenntnisse auszutauschen und Diskussionen anzuregen. Tobias Schmidt (ETH Zürich) sprach über „Making governments better at picking winners – towards a technology-smart green industrial policy“, wobei er die Rolle technologiespezifischer Einführungsstrategien hervorhob und untersuchte, ob es möglich ist, erfolgreiche Technologien im Voraus zu identifizieren. Gunther Glenk lenkte in seinem Vortrag „Assessing the Cost of Industrial Decarbonization“ den Fokus auf schwer abbaubare Industrien und deren Dekarbonisierungsbedarf und ging dabei auf die damit verbundenen Kosten und Herausforderungen ein. Wolf Ketter (Universität zu Köln) führte die Zuhörer*innen in das „Strategische Wirtschaftsmanagement für die Entwicklung von EV-Ladestationen“ ein: Asset Planning and Pricing Models“ (Anlagenplanung und Preismodelle) vor und schlug ein kapazitätsbasiertes Preismodell für Ladestationen für Elektrofahrzeuge vor, das das Potenzial hat, die aggregierte private Ladenachfrage neu zu gestalten. David Keith (University of Chicago) schloss die akademischen Vorträge mit „An Introduction to Climate Engineering“ ab und bot eine anregende Diskussion über die Vorteile und Risiken von Kohlenstoffabbau und Sonneneinstrahlungsmanagement.

Neben den akademischen Beiträgen gab es auf dem Workshop auch ein interessantes Industriepanel, in dem modernste Klimatechnologien vorgestellt wurden. Ivo Grabovac (Sunfire) beleuchtete das Potenzial von grünem Wasserstoff und gab einen Überblick über verschiedene Elektrolyseurtypen und abgeschlossene Projekte. Stefan Blank (BASF) skizzierte den Weg der BASF vom grauen zum grünen Wasserstoff und stellte den Einsatz eines internen H2-Grid, den Bau von Elektrolyseuren, Windparks und einer Renewable Carbon Unit vor. Mark Meldrum (Rondo Energy) stellte die innovative „Heat Battery“ vor, eine Lösung zur Speicherung von Wärme aus Elektrizität für industrielle Prozesse, und stellte die spannende Frage: „Kann ein Ziegelstein Ihr Wärmeproblem lösen?“

Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmenden für ihre wertvollen Beiträge zu diesem lebhaften Gedankenaustausch.

Back