Eine Person trägt einen rot-schwarz mellierten Pullover und steht in einem Gebäude vor einer Treppe. Die Person heißt Hyder Amin.

„In Mannheim wirst du über dich hinauswachsen“

Hyder Amin kommt aus Anantnag, einer kleinen Stadt in Kaschmir, aber er wuchs in Neu-Delhi auf, wo er zur Schule ging und seinen Bachelor-Abschluss machte. Er befindet sich derzeit im zweiten Semester des Master­studien­gangs Mannheim Master in Business Research. In seiner myUniMA story erzählt er, warum er sich für ein Studium in Mannheim entschieden hat und wie diese Entscheidung ihn als Person verändert hat.

Wie unterscheidet sich das Leben in Deutschland von dem in deiner Heimat?

Mein Leben in Kaschmir und Indien war relativ unorganisiert und ich hatte eine „Come as you are“-Lebens­weise, die eher chaotisch und impulsiv ist. Das Leben in Deutschland ist ziemlich organisiert und die Menschen neigen dazu, jede Kleinigkeit zu planen. Das kann bei der Arbeit sehr hilfreich sein, aber für mich war es zuerst schwer, mich daran zu gewöhnen, weil ich von Natur aus ein ziemlich unorganisierter Mensch bin. Jetzt, da ich mich eingelebt habe, gefällt es mir hier aber sehr gut.

Hast du schon immer vorgehabt, deinen Master im Ausland zu machen?

Nein, nicht wirklich, es ist einfach passiert. Als ich in meinem Bachelor­studium Betriebs­wirtschafts­lehre studierte, habe ich mich auf Finanzen spezialisiert – aber ich habe schnell gemerkt, dass mir das Jonglieren mit Zahlen nicht gefiel. Für meinen Master­abschluss wollte ich mich stattdessen auf die Wirtschafts­forschung fokussieren und die Universität Mannheim ist eine der wenigen Universitäten, die ein solches Studium anbietet. Was mir hier besonders gut gefällt, ist, dass wir uns mit dem Warum und Wie von Problemen befassen anstatt beispielsweise Marketing-Techniken anzuwenden. Darüber hinaus hat mich der Ruf der Universität wirklich beeindruckt. Mannheim ist die beste Universität Deutschlands für Betriebs­wirtschafts­lehre und eine der besten in ganz Europa.

Wenn du zurückgehen könntest, würdest du dann wieder die gleiche Wahl treffen?

Um ehrlich zu sein, muss ich wirklich hart arbeiten, damit ich im Studium Schritt halten kann. Wenn ich aber die Entscheidung noch einmal treffen müsste, würde ich trotzdem immer die Universität Mannheim wählen. Durch das Studium hat sich meine Denkweise positiv verändert und ich kann nun das große Ganze sehen. Ich habe auch das Gefühl, dass ich schon immer eine Verbindung zu Deutschland hatte. Als ich zum Beispiel in der Schule eine Fremdsprache wählen musste, habe ich mich für Deutsch entschieden. Und ich war Teil einer deutschen Schulband.

Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Ich bin mir noch nicht sicher. Ich würde gern promovieren, aber ich möchte auch etwas Praktisches machen. Als ich meinen Bachelor fertig hatte, habe ich zusammen mit einem Freund ein Start-up gegründet, das sich darauf spezialisiert hat, die Infrastruktur in armen Gegenden zu verbessern. Es war eine erstaunliche und beeindruckende Erfahrung und hat eine gewisse Arbeits­moral in mir geschaffen. Kaschmir wird immer mein Zuhause sein – daher möchte ich irgendwann zurückkehren und mit einem Institut im Bildungs­sektor zusammenarbeiten. Ich würde wirklich gerne etwas zurückgeben.

Was machst du in deiner Freizeit?

Ich bin ein sportlicher Mensch und nehme an vielen Kursen des Unisports teil. Ich bin leidenschaft­licher Mountainbiker und war früher auch im Himalaja unterwegs, daher freue ich mich schon darauf, auch hier in Deutschland Erfahrungen zu sammeln. Und ich verbringe viel Zeit in der Küche, da ich gerne koche.

Hast du einen Ratschlag für andere internationale Studierende, die überlegen, in Mannheim zu studieren?

Das Studium an der Universität Mannheim mag eine Herausforderung sein, aber es wird eines der lohnendsten Dinge sein, die ihr im Leben getan haben werdet. Ihr werdet so viel lernen und über euch hinauswachsen. Zum Beispiel war ich früher eine unorganisierte Person, aber meine Zeit hier hat mich sehr verändert – im positiven Sinne. Abgesehen davon: Genießt das Bier!

Text: Lisa Buu / April 2019