Die Promotion in strukturierten Promotionsprogrammen ist eine immer beliebtere Alternative zur traditionellen Lehrstuhlpromotion. Die dem angelsächsischen PhD-System ähnelnden Programme setzen auf ein fortgeschrittenes wissenschaftliches Curriculum mit teilweise verbindlichen, größtenteils aber frei wählbaren Seminaren und Kursen, die man gemeinsam mit anderen Promovierenden des eigenen Jahrgangs innerhalb eines festgelegten Zeitraums absolviert. Schriftliche und mündliche Kommunikation und Publikation in englischer Sprache ist in allen strukturierten Promotionsprogrammen obligatorisch, ebenso wie ein reger internationaler Austausch von Promovierenden und Lehrenden. Dadurch bereitet dieser Promotionsweg besonders gut auf eine Karriere in der Wissenschaft vor. Auch für ausländische Promovierende hat dieser Weg Vorteile, da sie zudem Hilfestellung bei der Kommunikation mit Behörden, der Wohnungssuche oder der Eröffnung eines Bankkontos in Deutschland erhalten.
Die Finanzierung einer strukturieren Promotion ist entweder durch Promotionsstellen oder durch eine Kombination von Promotionsstipendien und -stellen gesichert. Die Betreuung übernimmt nicht nur eine Person, sondern ein Team aus mehreren Professorinnen und Professoren, wodurch eine sehr intensive Betreuung möglich ist. Daher lassen sich Promotionen in strukturierten Programmen oftmals schneller absolvieren als an einem Lehrstuhl. Die Programme sind zeitlich begrenzt und meist auf drei, maximal fünf Jahre ausgerichtet.