Die Entwicklung der Universität Mannheim ist eng mit der Geschichte des Schlosses verbunden (Überblick über die Daten). Weitere Informationen finden Sie auch auf den Seiten des Schlossmuseums.
Die Wurzeln der Universtität Mannheim reichen zurück auf die 1907 auf Initiative des Mannheimer Bürgertums gegründete städtische Handelshochschule. Gefördert von der Handelskammer, verwandelte sich die Hochschule, die bis in die 30er Jahre junge Kaufleute ausbildete, in ein Zentrum höherer Bildung. Neben Veranstaltungen in den Wirtschaftswissenschaften wurden Vorlesungen in Philosophie, Geschichte, Kunst und in den Naturwissenschaften angeboten. In der Zwischenkriegszeit kam das Institut für Psychologie und Pädagogik sowie ein Dolmetschendeninstitut hinzu.
1933 gliederten die nationalsozialistischen Machthabenden die Hochschule in die Universität Heidelberg ein. Von den 14 jüdischen Dozierenden der Handelshochschule überlebten nur drei den Holocaust. Unter den Opfern ist auch der Leiter des Psychologischen Instituts und Rektor der Handelshochschule Otto Selz. Die Otto-Selz-Straße, die vom Osten ausgehend um die Universität führt, erinnert an den anerkannten Erforscher von Denkprozessen.
Die Neugründung der Hochschule erfolgte 1946 als staatliche Wirtschaftshochschule. Aus der Zeit der Wirtschaftshochschule (1955) stammt das Signet der Universität, das die enge Verbindung mit der Stadt Mannheim symbolisiert.
Die Umschrift IN OMNIBUS VERITAS ist der Satzung Carl Theodors entnommen, mit der dieser die Kurpfälzische Akademie der Wissenschaften 1763 ins Leben rief. „In Allem Wahrheit sei das höchste Gesetz – in omnibus veritas suprema lex esto“ lautet das vollständige Zitat.
Seit der Umbenennung in Universität im Jahr 1967 sind die Studierendenzahl und das Fächerangebot stark gewachsen. An fünf Fakultäten werden heute erstklassige Möglichkeiten zur akademischen Aus- und Weiterbildung geboten. Dem Prinzip der praxisnahen Ausbildung, das die Gründung vor 100 Jahren prägte, fühlt sich die Universität bis heute verpflichtet. Viele Studienfächer, beispielsweise in den Sozialwissenschaften, der Informatik, der Rechtswissenschaft oder in den Geisteswissenschaften, bieten die Möglichkeit, neben dem Hauptfach zusätzlich auch fundierte wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse zu erwerben. Mit der Verabschiedung des Struktur- und Entwicklungsplans im Frühjahr 2008 wurde die Vernetzung aller Fächer gefestigt.
Als Carl Theodor 1743 die Regentschaft über die Kurpfalz antrat, war das Mannheimer Schloss noch unvollendet. Bis 1760 wurde es mit dem Bau des Ostflügels und angrenzender Gebäudekomplexe nach dem Vorbild Versailles fertig gestellt. Die Universitätstradition findet in der Bibliothek Carl Theodors, der heutigen Aula, ihren frühesten Anknüpfungspunkt. Die Bibliothek, deren Bücherbestand rasch auf 100.000 Bände anwuchs, zählte zu den bedeutendsten Bibliotheken ihrer Zeit. Carl Theodor überzeugte nicht durch militärischen Ruhm, sondern krönte seine Regierungszeit durch die Förderung einer Musikkultur europäischen Ranges, die Gründung des Nationaltheaters 1779 und die Pflege der Künste, der Wissenschaft und des Handels. In den Jahren 2007/