Die U7+ Allianz wurde auf Initiative der französischen Universität Sciences Po ins Leben gerufen und versteht sich als Handlungskoalition von Universitäten über die Grenzen von Staaten und Kontinenten hinweg. Sie ist die erste internationale Koalition von Universitätsleitungen. Ihr Ziel ist es, die Rolle der Universitäten als globale Akteurinnen strukturiert voranzutreiben und den Regierungschef*innen der G7-Länder wichtige Handlungsimpulse zu geben. Die Mitglieder der Allianz treffen sich jährlich, um eine gemeinsame Agenda aufzustellen und Schlüsselbereiche für koordinierte Maßnahmen zu ermitteln. Gemeinsam verpflichten sich die Präsident*innen der U7+ Universitäten im Namen ihrer Institutionen zu konkreten Maßnahmen, um die dringendsten Herausforderungen der Welt auf lokaler, regionaler und globaler Ebene anzugehen.
Beim ersten Gipfel der U7+ Allianz unter der Schirmherrschaft des französischen Präsidenten Emmanuel Macron im Jahr 2019 unterzeichneten die Universitätsrektor*innen des Bündnisses, darunter Prof. Dr. Thomas Puhl für die Universität Mannheim, im Pariser Elysée-Palast sechs Handlungsvereinbarungen zu globalen Herausforderungen wie die zunehmende Polarisierung der Gesellschaften, Teilhabe, Klimaschutz oder technologischer Wandel. Diese sollen an den Universitäten nicht nur vermehrt erforscht und Lösungsansätze entwickelt werden, sondern die Universitäten verpflichten sich auch dazu, Best Practices auf dem eigenen Campus umzusetzen.
Die Universität Mannheim verpflichtete sich beispielsweise dazu, die Internationalisierung des Campus weiter voranzutreiben, Studierenden die Teilnahme an Kursen zu Klima- und Nachhaltigkeitsthemen zu ermöglichen, sozial benachteiligten jungen Menschen den Zugang zu einem Studium zu erleichtern, die interdisziplinäre Forschung im Bereich Energiewende, Nachhaltigkeit und Chancengleichheit voranzutreiben sowie die interessierte Öffentlichkeit stärker an Forschungsergebnissen teilhaben zu lassen.
Im Juni 2022 wurde Puhl für zwei Jahre in das Presidential Steering Committee der U7+ Allianz gewählt. Das Gremium repräsentiert die U7+ Allianz nach außen und schlägt thematische Schwerpunkte vor.
Auf dem Gipfeltreffen in Italien, das unter dem Motto „Inklusive Bildung für inklusive Gesellschaften“ stand, riefen die Mitglieder von U7+ die Regierungen der G7 zur Zusammenarbeit auf, um den weltweiten Zugang zur Hochschulbildung zu verbessern und somit Inklusion zu fördern, die nächste Generation von Führungskräften auszubilden und stabile, florierende Gesellschaften zu fördern.
Mit Blick auf die Vorbereitungen des G7-Gipfels in Hiroshima wurde das „U7+ Tokyo Statement: Universities as Engines of Innovation for Peace and Security“ verabschiedet. Darin fordern die Mitglieder der Universitätsallianz die G7 Staatsführungen auf, Frieden und Sicherheit angesichts der weltpolitischen Lage zur höchsten Priorität zu machen, die Friedens- und Sicherheitsbildung zu stärken und die akadamische Freiheit zu schützen. Die U7+ Universitäten verpflichteten sich außerdem, Lernangebote über Konfliktursachen und Methoden der Friedenskonsolidierung zu machen sowie Studierende und Forschende, die durch Konflikte, Verfolgung und humanitäre Krisen vertrieben wurden, die Möglichkeit geben, an ihren Universitäten zu lehren und zu lernen.
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In Hinblick auf das G7-Treffen in Elmau haben die Mitglieder der U7+ Allianz ein Statement verfasst. Darin fordern sie die Regierungschefs der G7 auf, die Wissenschaftsfreiheit zu verteidigen, und warnen davor, dass ein Wiederaufleben der Autokratie die institutionelle Unabhängigkeit der Hochschulbildung beeinträchtigt. Die Allianz ruft dazu auf, dafür zu sorgen, dass Forschende und Lehrende ihre Arbeit frei von innen- und außenpolitischen Einflüssen ausüben können.
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Zur vollständigen Erklärung der U7+-Universitäten
Gemeinsam mit weiteren Mitgliedsuniversitäten der U7+ Allianz hat die Universität Mannheim eine Erklärung veröffentlicht, in der sie den Angriff Russlands auf die Ukraine scharf kritisiert und internationale Hochschulen dazu aufruft, sich für die Opfer des Konfliktes einzusetzen. In ihrer Erklärung bekräftigen die Universitäten zudem, die Sicherheit und das Wohlergehen von russischen Studierenden, Dozierenden und Mitarbeitenden auf dem Campus sicherzustellen, und würdigen zugleich den Mut derjenigen, die sich in Russland gegen die Invasion aussprechen.
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Zur Erklärung der U7+-Universitäten anlässlich des russischen Angriffs auf die Ukraine
Die U7+ Allianz verpflichtet sich in einer Erklärung anlässlich der COP26-Konferenz in Glasgow zu Emissionssenkungen und zur Ausweitung des Bildungsangebots im Bereich Klimawandel. Die Universität Mannheim setzt an verschiedenen Punkten an, um diese Ziele zu erreichen: Im Kursangebot der Europäischen Universität ENGAGE.EU wird Nachhaltigkeit als ein zentrales Thema etabliert. Inneruniversitär werden mit dem Prorektorat für Nachhaltigkeit und Informationsversorgung sowie dem Arbeitskreis Nachhaltigkeit Strukturen geschaffen, um das Thema langfristig zu verankern und eine gesamtuniversitären Klimastrategie zu entwickeln.
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Zur Erklärung der Allianz anlässlich des G7-Gipfels
Die Mitglieder der U7+ Allianz beschließen Maßnahmen, um mehr Gerechtigkeit zwischen den Generationen zu erreichen. Sie sagen zu, ihre Bemühungen zu verstärken, die Studierenden an ihren Hochschulen zu verantwortungsbewussten und aktiven Bürgern auszubilden. Weiterhin wollen sie die Forschung zu den Themen Klimawandel und -schutz forcieren, Gleichheit und Inklusion in der Gesellschaft sowie interdisziplinäre Forschung fördern. Bildung und Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Interessenvertreter*innen, wie etwa der G7, sollen hierbei zur Lösung komplexer globaler Fragen beitragen.
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Die U7+ Universitäten legen Ziele für die gemeinsame Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen fest. Sie ermitteln zudem bewährte Verfahren für eine weniger kohlenstoffintensive Globalisierung, fordern Kurse zu Klima, Biodiversität und Nachhaltigkeit für Studierende in allen Studienbereichen und legen Richtlinien für den ethischen Einsatz von künstlicher Intelligenz und digitaler Technologie fest.
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