Dass ich einmal im Ausland studieren würde, war für meine Familie und mich schon immer klar. Und auch meine Freunde sind nach dem Abitur alle ins Ausland gegangen. Ich wollte nach dem Abitur in ein deutschsprachiges Land, also Deutschland oder Österreich. Ich habe schon in der Grundschule angefangen, Deutsch zu lernen. Auf dem Gymnasium habe ich mich dann für das deutsche Profil der Schule entschieden. Dadurch habe ich nicht nur die Sprache gelernt, sondern auch viel über die deutsche Kultur und Geschichte erfahren. Und Deutschland hatte ich auch schon vor meinem Studium besucht, da eine Tante von mir in Straßburg lebt.
Leider ist Moldawien hier nicht sehr bekannt, das möchte ich ändern. Vor allem die Kultur und Küche machen mein Heimatland besonders: Die moldawische Küche ist der rumänischen sehr ähnlich, hat aber auch Einflüsse aus Russland und der Ukraine. Und für mich ist auch der Tee wichtig, davon haben wir in Moldawien eine riesige Auswahl. Wenn ich zu Hause bin, kaufe ich immer viel Tee und trinke den in Mannheim mit meiner WG. Außerdem ist Moldawien ein Weinland, manchmal bringe ich ein oder zwei Flaschen mit nach Mannheim.
Schon als Kind wollte ich Journalistin werden. Meine Mutter hat mir zwar gesagt, dass mein Deutsch vermutlich nie so gut wird wie mein Russisch oder Rumänisch*, aber ich wollte trotzdem meinen Traum nicht aufgeben. Vor dem Studium habe ich dazu recherchiert und herausgefunden, dass mir ein Studium hier in Mannheim die besten Möglichkeiten bietet. Mein Studienfach ist nicht nur ein guter Einstieg in den Journalismus, sondern auch in Werbung oder PR.
Während der Schulzeit war ich Redakteurin im Pressebüro der Schule. Dort habe ich auf einer russischen Social-Media-Plattform Artikel und Videos für meine Schule verfasst. Seit kurzem bin ich auch bei der Initiative TEDxUni Mannheim, bei der wir Rednerinnen und Redner für verschiedene Themen aus der ganzen Welt zu einem Event hier in Mannheim einladen. Ich bin Teil des Teams, das nach Rednerinnen und Rednern für das nächste Event recherchiert und diese kontaktiert.
Die Möglichkeit, an der Philosophischen Fakultät nicht nur ein Kernfach, sondern auch ein Beifach zu studieren, finde ich super. Dadurch kann ich Italienisch lernen, was ich schon immer machen wollte. Das war auch ein Hauptgrund, weshalb ich mich für die Uni Mannheim entschieden habe. Aber ich finde auch toll, dass die Menschen hier alle sehr offen sind. Ich kannte erst niemanden, habe aber schnell Freunde gefunden. Ich bin auch wirklich begeistert von der Organisation des Studiums. In Moldawien haben wir eher ein südliches Temperament, alles ist irgendwie ein bisschen chaotisch. Im Vergleich dazu ist die Studienplanung hier sehr ordentlich. Und die große Auswahl bei den Initiativen finde ich auch toll!
Ich lerne gerne Sprachen, insgesamt spreche ich fünf: Rumänisch, Russisch, Deutsch, Englisch und Italienisch. Außerdem lese ich gern und höre Musik, auch gerne deutsche Klassik. Und ich tanze, als Kind habe ich das sogar auf Wettbewerbsniveau gemacht. Zuletzt habe ich aber nicht so viel Sport gemacht, bis auf einen Standard-Latein-Tanzkurs und einen Irish Dance-Kurs an der Uni letztes Semester.
Ich würde vorschlagen, so aktiv wie nur möglich zu sein, denn das hilft das deutsche Leben zu entdecken und neue Freundschaften zu schließen. Und auf jeden Fall Initiativen und das große Sportangebot der Uni Mannheim auszuprobieren.
*Anmerkung der Redaktion: Die Amtssprache in Moldawien ist Rumänisch. Moldawisch ist eine Variante des Rumänischen.
Text: Luisa Gebhardt / August 2019