„Für meine Familie und mich stand schon immer fest, dass ich im Ausland studieren werde“

Anastasia Zvonov ist 20 Jahre alt und kommt aus Chișinău, der Hauptstadt Moldawiens. An der Universität Mannheim studiert sie seit einem Jahr Medien- und Kommunikations­wissenschaften im Bachelor und lernt im Nebenfach Italienisch. Warum sie in Deutschland studiert und mit ihrer Mannheimer WG gerne Tee trinkt, das erzählt sie in ihrer myUniMA story.

Wieso studierst du in Deutschland und nicht in deiner Heimat Moldawien?

Dass ich einmal im Ausland studieren würde, war für meine Familie und mich schon immer klar. Und auch meine Freund*innen sind nach dem Abitur alle ins Ausland gegangen. Ich wollte nach dem Abitur in ein deutschsprachiges Land, also Deutschland oder Österreich. Ich habe schon in der Grundschule angefangen, Deutsch zu lernen. Auf dem Gymnasium habe ich mich dann für das deutsche Profil der Schule entschieden. Dadurch habe ich nicht nur die Sprache gelernt, sondern auch viel über die deutsche Kultur und Geschichte erfahren. Und Deutschland hatte ich auch schon vor meinem Studium besucht, da eine Tante von mir in Straßburg lebt.

Moldawien ist ein kleines Land zwischen der Ukraine und Rumänien. Was macht deine Heimat denn besonders?

Leider ist Moldawien hier nicht sehr bekannt, das möchte ich ändern. Vor allem die Kultur und Küche machen mein Heimatland besonders: Die moldawische Küche ist der rumänischen sehr ähnlich, hat aber auch Einflüsse aus Russland und der Ukraine. Und für mich ist auch der Tee wichtig, davon haben wir in Moldawien eine riesige Auswahl. Wenn ich zu Hause bin, kaufe ich immer viel Tee und trinke den in Mannheim mit meiner WG. Außerdem ist Moldawien ein Weinland, manchmal bringe ich ein oder zwei Flaschen mit nach Mannheim.

Was interessiert dich am meisten an deinem Studien­fach?

Schon als Kind wollte ich Journalistin werden. Meine Mutter hat mir zwar gesagt, dass mein Deutsch vermutlich nie so gut wird wie mein Russisch oder Rumänisch*, aber ich wollte trotzdem meinen Traum nicht aufgeben. Vor dem Studium habe ich dazu recherchiert und herausgefunden, dass mir ein Studium hier in Mannheim die besten Möglichkeiten bietet. Mein Studien­fach ist nicht nur ein guter Einstieg in den Journalismus, sondern auch in Werbung oder PR.

Hast du dann im journalistischen Bereich schon Erfahrung sammeln können?

Während der Schulzeit war ich Redakteurin im Pressebüro der Schule. Dort habe ich auf einer russischen Social-Media-Plattform Artikel und Videos für meine Schule verfasst. Seit kurzem bin ich auch bei der Initiative TEDxUni Mannheim, bei der wir Redner*innen für verschiedene Themen aus der ganzen Welt zu einem Event hier in Mannheim einladen. Ich bin Teil des Teams, das nach Redner*innen für das nächste Event recherchiert und diese kontaktiert.

Warum hast du dich dann für die Uni Mannheim entschieden?

Die Möglichkeit, an der Philosophischen Fakultät nicht nur ein Kernfach, sondern auch ein Beifach zu studieren, finde ich super. Dadurch kann ich Italienisch lernen, was ich schon immer machen wollte. Das war auch ein Hauptgrund, weshalb ich mich für die Uni Mannheim entschieden habe. Aber ich finde auch toll, dass die Menschen hier alle sehr offen sind. Ich kannte erst niemanden, habe aber schnell Freund*innen gefunden. Ich bin auch wirklich begeistert von der Organisation des Studiums. In Moldawien haben wir eher ein südliches Temperament, alles ist irgendwie ein bisschen chaotisch. Im Vergleich dazu ist die Studien­planung hier sehr ordentlich. Und die große Auswahl bei den Initiativen finde ich auch toll!

Was machst du gerne in deiner Freizeit?

Ich lerne gerne Sprachen, insgesamt spreche ich fünf: Rumänisch, Russisch, Deutsch, Englisch und Italienisch. Außerdem lese ich gern und höre Musik, auch gerne deutsche Klassik. Und ich tanze, als Kind habe ich das sogar auf Wettbewerbsniveau gemacht. Zuletzt habe ich aber nicht so viel Sport gemacht, bis auf einen Standard-Latein-Tanzkurs und einen Irish Dance-Kurs an der Uni letztes Semester.

Kannst du internationalen Studierenden noch Tipps für die Zeit an der Uni Mannheim geben?

Ich würde vorschlagen, so aktiv wie nur möglich zu sein, denn das hilft das deutsche Leben zu entdecken und neue Freundschaften zu schließen. Und auf jeden Fall Initiativen und das große Sportangebot der Uni Mannheim auszuprobieren.

*Anmerkung der Redaktion: Die Amtssprache in Moldawien ist Rumänisch. Moldawisch ist eine Variante des Rumänischen.

Text: Luisa Gebhardt / August 2019