Buchpräsentation: „Verdrängt, vertrieben, ermordet. Opfer von NS-Verfolgung an der Handels­hochschule Mannheim“ am 22. Oktober

Am 22. Oktober erscheint ein Sammelband, der die Biografien von 81 Menschen dokumentiert, die als Lehr­ende, Studierende, Angestellte oder Ehrenwürdenträger der Handels­hochschule Mannheim, der Vorgängerinstitut der heutigen Universität, im NS-Regime verfolgt wurden. Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung stellt die Universität das Buch und seine Entstehungs­geschichte vor.

 

Die Verfolgung durch das NS-Regime machte auch vor den Wissenschafts­einrichtungen der damaligen Zeit nicht halt. Gleichschaltung, Säuberung und nationalsozialistische Ausrichtung – auch die Handels­hochschule Mannheim wurde nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten 1933 rasch und vollständig auf Linie gebracht. Welche Folgen hatte die „Machtergreifung“ Hitlers für jene Lehr­enden und Studierenden an der Handels­hochschule Mannheim, die den Machthabern politisch missliebig oder nach deren rassenideologischer Definition „Juden“ waren? Sie alle hatten einmal voller Erwartung, Vorfreude und Zukunftshoffnung ihre Lehr­tätigkeit oder ihr Studium aufgenommen und sahen nun all ihre Pläne und Ziele zerstört. Einzelne Namen, wie der des Psychologen Otto Selz, sind heute noch bekannt. Nach ihm ist eine Straße und das psychologische Institut der Universität Mannheim benannt. Die meisten anderen waren uns heute unbekannte Promovierende und Studierende. Alle hatten gemeinsam: Ihre Lebens­träume zerbrachen, ihre Lebens­wege kamen zum plötzlichen Stillstand, ihre Leben wurden zerstört.

Wie viele waren betroffen? Was ist aus ihnen geworden? Was genau ist passiert? Mehr als 90 Jahre später stellt sich die Universität Mannheim der Vergangenheit und unter­sucht die Rolle der damaligen Handels­hochschule während des NS-Regimes. 81 Biografien wurden in einem vom Rektorat der Universität Mannheim geförderten Projekt gemeinsam von 33 regulären Studierenden sowie Teilnehmenden des Gasthörendenstudiums aufwändig recherchiert und in einem Gedenkbuch aufbereitet und zusammengefasst.

Zum Erscheinungs­termin am 22. Oktober findet um 18 Uhr im Fuchs-Festsaal im Ostflügel des Schlosses eine Buchpräsentation statt. Die Herausgeberinnen, Prof. Dr. Angela Borgstedt (Historikerin und Leiterin der „Forschungs­stelle Widerstand“) und Dr. Sandra Eichfelder (Geschäftsführerin Universitäts­archiv) stellen das Buch vor. Bei einer Podiumsdiskussion berichten zwei reguläre Studierende und zwei Teilnehmende im Gasthörenden­programm von ihrer Arbeit am Buch. Interessierte sind herzlich eingeladen.

Kontakt:

Dr. Sandra Eichfelder
Geschäftsführerin Universitäts­archiv
Universität Mannheim
E-Mail: archivmail-uni-mannheim.de

Katja Bauer
Stellv. Pressesprecherin
Universität Mannheim
E-Mail: katja.bauermail-uni-mannheim.de  

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