„Erinnern an den Widerstand. Marianne Cohn und Mannheim“

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Prof. Dr. Angela Borgstedt, Universität Mannheim

Schloss, EW 145

Der Förderverein des Historischen Instituts (fhi) lädt in diesem Semester alle Interessierten zu fünf verschiedenen Veranstaltungen ein.

Anders als Sophie Scholl ist die Widerstandskämpferin Marianne Cohn hierzulande kaum bekannt. In Mannheim geboren und in Berlin aufgewachsen, floh sie mit ihren Eltern und der jüngeren Schwester 1934 vor nationalsozialistischer Verfolgung ins Exil. Ihr weiteres Leben war geprägt von Flucht und Exil. Als die deutsche Wehrmacht 1940 in Frankreich einmarschierte, ging die Familie schließlich in den Untergrund. Marianne Cohn schloss sich einer zionistischen Widerstands­gruppe an, die etwa 1.300 jüdischen Kindern und Jugendlichen zur Flucht in die Schweiz verhalf. Kurz vor der Ankunft alliierter Truppen wurde Cohn von den deutschen Besatzern verhaftet und ermordet. Der Vortrag geht von der so unterschiedlichen Wahrnehmungs­intensität der Widerstandskämpferinnen Sophie Scholl und Marianne Cohn aus und fragt nach möglichen Perspektiven des Erinnerns an den Widerstand in einer zunehmend multikulturellen und diversen Gesellschaft – nicht zuletzt in Mannheim.

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