Nordsee – Ostsee – Mittelmeer. Pluralität und Gemeinsamkeiten deutscher Kaufmannskulturen
Tagung des Leopold-Wenger-Institut für Rechtsgeschichte der LMU München, des Historischen Seminars der CAU Kiel, der Carl-Theodor-Professur der Universität Mannheim, des Stadtarchivs München; sowie des Instituts für Rechtsgeschichte der Universität Frankfurt am Main am Deutschen Studienzentrum in Venedig / Centro Tedesco di Studi Veneziani, Palazzo Barbarigo della Terrazza
Das Handeln und Wirken deutscher Kaufleute im europäischen und außereuropäischen Ausland ist ein wichtiges Feld nicht nur, aber natürlich vor allem der deutschsprachigen Wirtschaftsgeschichte mit langer Forschungstradition. Entsprechend hat es über die Zeit neben einem kontinuierlichen Wissenszuwachs durch Quellenedition und Detailstudien auch große und kleine Methodendiskussionen, Perspektivwechsel und Meistererzählungen bis hin zu ausdrücklichen politischen Indienstnahmen erlebt. Dabei schlägt eine charakteristisch Nord-Süd-Differenz besonders zu Buche, die sich seit den Kindertagen der modernen Wirtschaftsgeschichte ausgeprägt hat und sich teils aus durchaus sachlichen Umständen der historischen Entwicklung, teils aus forschungspragmatischen, teils aber auch aus den angesprochenen ideologisch-narrativen Gründen speist: Noch immer gehört es zur weit verbreiteten Forschungspraxis, sich entweder mit den oberdeutschen Handelshäusern und Kaufleuten oder aber mit der niederdeutschen Kaufmannsnetzwerken und -praktiken des (wie immer dann im einzelnen konturierten) ‚Hanseraums‘ zu beschäftigen. Dialog zwischen beiden Forschungsrichtungen findet durchaus immer wieder, bisher aber eher insular statt. Die geplante Tagung möchte konsequent Forscherinnen und Forscher aus beiden Forschungstraditionen zusammen- und in den Dialog miteinander bringen. Die Präsenz deutscher Kaufleute in Italien, insbesondere am Tagungsort Venedig, dient uns dabei als thematischer Klammer.
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei. Reise-, Übernachtungs- und Verpflegungskosten sind selbst zu tragen. Die Teilnehmer:innenzahl ist begrenzt. Um Anmeldungen wird gebeten an: felix.grollmann@lmu.de.