Workshop zum diesjährigen Schiller-Preisträger: Saša Stanišić – Neue Perspektiven auf Werk und Autor

26.-27.11.2021 Fuchs-Petrolub-Saal, Universität Mannheim (Präsenz)

Wir bitten um Anmeldung bis zum 20.11.2021 an meister@uni-mannheim.de. Ein 3-G-Nachweis ist erforderlich.

 

An der Bedeutung Saša Stanišićs für die deutschsprachige Literatur­landschaft ist kaum zu zweifeln: Gefeiert wird der Autor von Kritik wie Publikum gleichermaßen, die Liste seiner bisherigen Auszeichnungen und Preise ist beeindruckend. Besondere Aufmerksamkeit erfuhren bisher der Migrations­hintergrund des Autors und damit die autobiografische Dimension seiner Texte. Eine Festlegung auf den Kontext der interkulturellen Literatur wird der Vielschichtigkeit seines Werks jedoch nicht gerecht, da zahlreiche weitere Facetten dabei unbeachtet bleiben: Neben der Verhandlung universeller Themen wie Genealogie, Freundschaft, Erinnerung etc., knüpft das Œuvre an Traditions­linien der Weltliteratur an und auch medial zeigt es sich äußerst vielfältig: Neben Erzählungen und Romanen bespielt der Autor u.a. Formate wie Kolumnen, Essays, Hörspiele und Theaterstücke. Auch die Frage nach Genrezuordnungen, nach Intermedialität sowie text­übergreifenden Schreib­verfahren, Werkpolitik oder Stanišićs schriftstellerischem Selbstverständnis stellen bisher wenig bearbeitete Themenfelder dar. Vor diesem Hintergrund erweist sich eine multiperspektivische Betrachtung als Desiderat. Mit Vorträgen zu u.a. Stanišićs Autorschafts­inszenierung im Rahmen von Literatur­preisen oder in den sozialen Medien, zu bisher wenig beachteten Werken wie Hörspielen und Kinderbüchern, zu seinen Genreanleihen aus der Fantasy-Literatur, zu Topografien, Geschlechterrollen oder auch zu der Rolle des Fußballs in den Texten des HSV-Fans soll im Rahmen eines zweitägigen Workshops der Fokus auf bisher wenig erforschte Aspekte des Werks Stanišićs gelegt werden.

 

Das Programm

FREITAG 26.11.2021

Ab 10:30 

Ankommen und Kennenlernen

11:00 – 12:15 

Amelie Meister & Katja Holweck: Begrüßung und Einführung

Franziska Müller (Warwick/Gießen): „An der Mündung zweier Flüsse leben“: Fließende Grenzen und die Poetik des Wassers in Saša Stanišićs Wie der Soldat das Grammofon repariert

13:15 – 15:00 

Sarah A. Nienhaus (Bielefeld): Im Fluss. Die ‚Drina‘ als Angelpunkt werkpolitischer Literatur­preisdebatten

Max Mayr (Innsbruck): Vom Danken und Echauffieren. Zur epitextuellen Autorschafts­inszenierung in Saša Stanišićs Dankesrede zum Deutschen Buchpreis 2019

15:30 – 17:15 

Katharina Richter (Berlin): „Ich denke, das kommt einfach auch mit ins Buch“ – Saša Stanišićs Herkunft zwischen Tweet und Buchformat

Katja Holweck (Mannheim): „Ich hab’ mein Herz in Heidelberg verloren, in einer lauen Sommernacht“. Sehnsuchtsorte in Saša Stanišićs Herkunft

19:00 

Besuch von Herkunft (Theaterfassung von Johanna Wehner) am Nationaltheater Mannheim

 

SAMSTAG 27.11.2021

9:00 – 10:45 

Monika Preuß (Dortmund): „Gesamtheit aller Wörter“ – werkinterne Intertextualität und Intermedialität bei Saša Stanišić

Dr. Astrid Henning-Mohr (Halle-Wittenberg): Literatur zum Klingen und Schwingen bringen – Das Mehrsprachigkeits­prinzip in Stanišićs Kinderbuch Hey, hey, hey Taxi!

11:15 – 13:00 

Dr. Niels Penke (Siegen): „Lies weiter auf Seite 306“. Schreib­verfahren der Fantasy bei Saša Stanišić

Joscha Klüppel (Oregon): Der Tod als konstitutiver Topos in Saša Stanišićs Romanen

15:00 – 16:30 

Amelie Meister (Mannheim): „Ich war einfach einer von den Fans“. Der Fußball in Saša Stanišićs Literatur

Abschlussdiskussion 

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