Wikipedia wird weiblicher

Brillante Frauen und Uni-Pionierinnen: Im Rahmen eines sprach­wissenschaft­lichen Seminars zur Online-En­zyklopädie Wikipedia haben Studierende der Universität Mannheim insgesamt 24 Wikipedia-Artikel über bedeutende Frauen erstellt – auch aus Mannheim und Umgebung.

Am 28. Februar 1900 ermöglichte das Großherzogtum Baden offiziell als erstes deutsches Land per Erlass Frauen den vollen Zugang zu Universitäts­studien. Vier Frauen trugen sich zum Sommersemester 1900 in das Matrikelbuch der Universität Heidelberg ein, dar­unter auch Irma Klausner und Else von der Leyen. Die beiden wurden damit zu den ersten ordentlich immatrikulierten Studentinnen der Ruperto Carola und zusammen mit sieben anderen Studentinnen aus Baden zu Pionierinnen des Frauenstudiums in Deutschland überhaupt. Else von der Leyen (später Rosenthal) wurde nach ihrem Studium als erste Frau im Berliner Verein der freigewählten Kassenärzte aufgenommen. Sie war zu dem Zeitpunkt die einzige Frau unter 22 Kassenärzten Berlins. Im Alter von nur 34 Jahren verunglückte sie jedoch.

In dem von Dr. Maja Linthe entwickelten Hauptseminar „Wikipedia-Texte schreiben: Das Projekt Frauen in Rot“ erstellten Studierende der Universität Mannheim insgesamt 24 Wikipedia-Artikel über herausragende Frauen, die zum großen Teil aus Mannheim und Umgebung kamen. Frauen wie Else von der Leyen, Irma Klausner, aber auch viele andere, die sich durch Mut und brillantes Denken auszeichneten, aber in Vergessenheit gerieten. Das 2016 gegründete Wikipedia-Projekt „Frauen in Rot“ hat sich zum Ziel gesetzt, mehr Frauenbiografien in der Wikipedia zu veröffentlichen. Dadurch soll der Gender-Gap in der Online-En­zyklopädie schrumpfen. Denn der Großteil der Biografien auf Wikipedia handelt von Männern.

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