Portrait von Filomen Di Marco. Sie trägt ein schwarzes Oberteil und eine dunkelgraue Strickjacke.

„Mannheim war das Beste, was mir passieren konnte!“

Filomena Di Marco stammt aus einer Kleinstadt in Süditalien. In der Nähe ihrer Heimatstadt hat sie zunächst Fremdsprachen studiert. Nach einem Auslands­semester an der Uni Mannheim stand für sie fest: Sie möchte für ihren Master hierher zurückkehren. Mittlerweile studiert die 26-Jährige im sechsten Semester den Master Kultur und Wirtschaft (MaKuWi). In ihrer myUniMA story spricht Filomena über ihre Studien­erfahrungen in Italien und Deutschland und darüber, was ihr an der Uni Mannheim besonders gut gefällt.

Erzähl gerne ein bisschen von dir: Wo bist du aufgewachsen und was hast du gemacht, bevor du für deinen Master an die Uni Mannheim kamst? 

Ich bin in Agropoli aufgewachsen und hatte schon immer eine Leidenschaft für Sprachen. Das kam auch dadurch, dass meine Großeltern 15 Jahre in Deutschland gelebt haben und meine Großmutter mir in meiner Kindheit ein paar deutsche Wörter beigebracht hat. Die Sprache hat mich schon immer fasziniert. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, nach der Schule meinen Bachelor in Fremdsprachen und Kultur an der Universität Salerno zu machen. Im Studium habe ich Französisch und Deutsch gelernt. Vor allem meine Leidenschaft für die deutsche Sprache ist in der Zeit größer geworden. Um meine Sprach­kenntnisse weiter zu verbessern, habe ich mich entschieden, ein Auslands­semester zu machen. Meine erste Wahl war Hamburg, gefolgt von Würzburg und Mannheim. Als mir mitgeteilt wurde, dass ich einen Platz in Mannheim bekommen habe, wusste ich erst nicht, wie ich reagieren sollte. Im Nachhinein war es das Beste, was mir passieren konnte! Ich hatte hier eine sehr, sehr schöne Zeit. 

Wie kam es dazu, dass du im Anschluss dein MaKuWi-Studium in Mannheim aufgenommen hast?

In meinem Auslands­semester habe ich ein paar Mädels kennengelernt, die den MaKuWi studiert haben. Mir hat die Kombination aus Fremdsprachen und BWL sehr gut gefallen. Deshalb habe ich mich entschieden, für meinen Master nach Mannheim zurückzukehren. Ein weiterer Grund war für mich, dass die Studierenden­betreuung an der Uni sehr gut ist. Das Studien­gangs­management und auch die Professor*innen waren immer sehr hilfsbereit, wenn ich Fragen hatte oder Tipps benötigt habe. Ich habe schon während meines Auslands­semesters bemerkt, dass der Uni Mannheim die Studierenden sehr am Herzen liegen. Ich glaube, das macht die Studien­erfahrung nochmal besser: Natürlich ist eine gute fach­liche Betreuung wichtig, aber die allgemeine Unter­stützung spielt für mich auch eine große Rolle.  

Wie unter­scheidet sich das Studium in Italien von dem in Deutschland? 

An meiner Uni in Italien haben wir sehr viel mit Büchern gelernt. Deswegen war ich es gewohnt, sehr viel zu lesen und Notizen mit dem Kugelschreiber zu machen. Als ich hier ankam, habe ich mich wie aus dem Mittelalter gefühlt, weil jeder mit Laptop in der Vorlesung saß und ich die Einzige mit Stift und Papier war (lacht). Ansonsten ist mein Studien­gang hier sehr viel kleiner und persönlicher als in Italien. Das gefällt mir sehr. Ich habe auch bemerkt, dass der Fokus hier stärker auf Teamwork liegt. An meiner Uni in Italien haben wir sehr eigenständig gearbeitet, allein zu Hause gelernt und allein die Prüfungen abgelegt. Hier hat man oft auch die Möglichkeit, mit anderen im Rahmen von Projekten zusammenzuarbeiten. Das empfinde ich als sehr positiv. 

Was gefällt dir an der Uni Mannheim sonst noch besonders gut? 

Ich finde es toll, dass die Uni viele Möglichkeiten bietet, internationale Studierende zu vernetzen. Eine Möglichkeit ist die Initiative VISUM. Ich habe selbst schon zweimal am Buddy-Programm der Initiative teilgenommen. Das war sehr bereichernd. Bevor ich hierherkam, habe ich oft gelesen, dass die Uni Mannheim eine sehr internationale Universität ist und das stimmt auch. An meiner Uni in Italien hatte ich nicht so viel Kontakt zu internationalen Studierenden. 

Wie sieht ein typischer Tag in deinem Leben aus? 

Ich befinde mich inzwischen am Ende meines Studiums und habe deshalb keine Vorlesungen mehr. Einen Großteil meines Tages nimmt die Arbeit an meiner Master­thesis ein. In dieser unter­suche ich, wie bilinguale Menschen, die Deutsch als Muttersprache und Englisch als Zweitsprache haben, Entscheidungen treffen. Ich habe bereits die Experimente abgeschlossen und werde mich nun dem Analyseteil widmen. Mein Plan ist, bis Ende September fertig zu sein. Nebenher arbeite ich als Werkstudentin in der internen Kommunikation bei SAP Product and Engineering. 

Wo verbringst du am liebsten die Sommertage in Mannheim? 

Im Sommer bin ich sehr gerne am Rhein. Dort mache ich oft Picknicks mit Freundinnen oder gehe spazieren. Ansonsten gehe ich mit Freunden auch gerne ins Bistro „Die kleine Metzgerei“ in der Schwetzingerstadt, um einen Aperol zu trinken oder eine Kleinigkeit essen. Das kann ich auch sehr empfehlen. 

Was möchtest du anderen internationalen Studierenden mit auf den Weg geben? 

Auch wenn man sich am Anfang allein fühlt, ist man nicht allein. Ich würde auf jeden Fall zu den Veranstaltungen von VISUM gehen. Wenn man etwas schüchtern ist, kann das Über­windung kosten. Aber es lohnt sich, aus der Komfortzone rauszugehen! Die Uni-Kurse können auch herausfordernd sein. Je nachdem, von welcher Uni man kommt, unter­scheiden sie sich inhaltlich von den Kursen an der Heimatuni. Hier würde ich raten, sich an die Professor*innen oder die anderen Studierenden zu wenden und nach Tipps zu fragen. Es ist zwar gut, zu versuchen, allein eine Lösung zu finden, aber in manchen Fällen ist das nicht möglich. Deswegen muss man sich manchmal Hilfe suchen. 

Welche Pläne hast du nach dem Studium? 

Ich möchte gerne nach dem Studium ein paar Jahre Berufserfahrung in Deutschland sammeln. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, auch weiterhin im Bereich Kommunikation oder Marketing zu arbeiten. Außerdem möchte ich mein Deutsch weiter verbessern. Mein Ziel ist auf jeden Fall, das C2-Niveau zu erreichen. 

Interview: Tamara Gminsky / Juni 2025