Heinrich-Vetter-Stiftung

Dr. h. c. Heinrich Vetter war Absolvent, Ehrensenator und Ehrendoktor der Universität Mannheim. Er hat die Universität Mannheim großzügig unterstützt und unter anderem die Renovierung des Heinrich Vetter-Hörsaal (O 145) ermöglicht.

Der Hörsaal O 145 wurde aus Mitteln der Heinrich-Vetter-Stiftung renoviert und nach dem Kaufmann Heinrich Vetter (1910-2003) benannt. Heinrich Vetter hat sein gesamtes Vermögen einer gemeinnützigen Stiftung vermacht, die vorzugsweise in der Mannheimer Region tätig ist. Er wurde 1991 für sein mäzenatisches Wirken zum Ehrensenator der Universität ernannt und 1999 zum Ehrenbürger der Stadt Mannheim. 2001 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Betriebs­wirtschafts­lehre.

Vermögensteile des 1885 gegründeten Familien­unternehmens „Kaufhaus Vetter“ entstanden aus acht zwischen 1934 und 1938 „arisierten“ Unternehmen und Grundstücken jüdischer Bürger. Heinrich Vetter war an diesen Vorgängen zum Teil aktiv beteiligt. Das Ausmaß seiner Teilnahme an der durch die Nationalsozialisten initiierten Übernahme des Eigentums von Juden im Wege der „Arisierung“ war lange Zeit ungewiss. Der letztendlich wissenschaft­lich gesicherte Nachweis der Verstrickung Heinrich Vetters in den Arisierungs­prozess erfolgte im Rahmen des 2009 begonnenen Forschungs­projektes der Universität Mannheim „Arisierung und Wiedergutmachung in Mannheim“.

Das Rektorat der Universität Mannheim hat sich bewusst entschieden, die Hörsaalbenennung nach Heinrich Vetter beizubehalten, um gleichermaßen auf die Verdienste wie auf die Verfehlungen von Heinrich Vetter als Beispiel für eine Biographie der jüngeren deutschen Vergangenheit hinzuweisen. Weitere Ausführungen zur Rolle Heinrich Vetters und seiner Familie in Zusammenhang mit der NS-Zeit und der Arisierung in Mannheim finden Sie auf den Seiten der Heinrich-Vetter-Stiftung, verfasst von der Historikerin Dr. Christiane Fritsche.

Weitere Informationen: www.heinrich-vetter-stiftung.de