Bonuszahlungen für Manager*innen hemmen Investitionen

Da Bonuszahlungen an kurzfristige Gewinne gekoppelt sind, hemmen sie Investitionen, die sich erst langfristig auszahlen. Darunter leidet die Produktivität – mit Folgen für die Wirtschaftsleistung eines ganzen Landes, wie Forschende erstmalig belegen. Sie befürworten daher eine Vergütung durch Unternehmensanteile. Die Ergebnisse veröffentlicht das EPoS Economic Research Center der Universitäten Bonn und Mannheim in dem Diskussionspapier „Capital (Mis)allocation, Incentives and Productivity“.
„Bonuszahlungen lassen Manager*innen an kurzfristigen Unternehmensgewinnen teilhaben, deswegen vernachlässigen die Entscheider häufig langfristig orientierte Investitionen“, sagt Matthias Meier, Juniorprofessur für VWL an der Universität Mannheim und tätig am EPoS Economic Research Center. „Dagegen bietet eine Vergütung mit Anteilsscheinen den Vorteil, dass deren Wert steigt, wenn das Unternehmen langfristig höhere Gewinne erwirtschaftet. Anteilspapiere wie etwa Aktien sind aus unserer Sicht für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit besser geeignet. Sie begünstigen dringend benötigte Investitionen und halten die Produktivität in den Unternehmen auf Dauer aufrecht.“
Über die Studie
Die Forscher untersuchen in ihrer empirischen Studie die Auswirkungen neuer Vorschriften zur Rechnungslegung in den USA aus dem Jahr 2005 auf die Vergütung von Manager*innen und deren Investitionsentscheidungen. Sie analysieren insgesamt 725 börsennotierte Unternehmen aus verschiedenen Industrien im Zeitraum 2000 bis 2014.
Die vollständige Studie finden Sie hier.