Internationaler Frauentag 2024

Das diesjährige Motto des internationalen Frauentages lautet Inspire Inclusion (dt. Inklusion inspirieren). Ziel ist es, eine intersektionale Perspektive zu eröffnen und eine größere Sichtbarkeit von Frauen mit Behinderungen zu schaffen. Eine Studie von Aktion Mensch zu Frauen mit Schwerbehinderung hat gezeigt, dass neben häufig generell geringem beruflichem Einkommen von Menschen mit Schwerbehinderung deutliche Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern existieren. Mehr Teilhabe für Frauen können etwa flexible Arbeitszeitmodelle oder barrierefreie Weiterbildungsmöglichkeiten schaffen.
Strukturelle Ungleichheiten existieren auch im Wissenschaftssystem, wie etwa die Leaky Pipeline zeigt. So haben aktuelle Statistiken der Universität Mannheim bestätigt, dass der Anteil an Wissenschaftlerinnen bei den Postdocs noch bei starken 43 Prozent liegt, er jedoch bei den Juniorprofessuren auf 37 Prozent und bei den Professuren auf 22 Prozent absinkt. Einer der zentralen Gründe für dieses Phänomen ist weiterhin die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dies hat auch die Professorin Claudia Goldin der Harvard University in ihrer Forschung zu geschlechterspezifischen Unterschieden auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt (PDF) bewiesen: Etwa steigen, laut Godin, die Verdienstunterschiede nach der Geburt des ersten Kindes an, obwohl Frauen oft ein höheres Bildungsniveau haben als Männer. Im Oktober letzten Jahres erhielt sie für ihre Arbeit den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften.
Gleichstellung an der Universität Mannheim
Für uns als Universität Mannheim ist die Gleichstellung von Frauen und Männern ein wichtiges hochschulpolitisches Ziel. Um dem oben beschriebenen Phänomen entgegenzuwirken, setzen wir u. a. die folgenden Maßnahmen um:
- die institutionelle Stärkung der Gleichstellungsarbeit durch Ansiedlung auf Leitungsebene im Prorektorat
- die Förderung von Wissenschaftlerinnen in der frühen Karrierephase durch Überbrückungsfinanzierungen und Programme
- den Ausbau der evidenzbasierten Gleichstellungsarbeit, unter anderem durch ein Gender-Monitoring-System
- die Verbesserung der Vereinbarkeit von Studium, Beruf, Wissenschaft und Familie, zum Beispiel durch Beratung, Teilzeit, Telearbeit, Ad-hoc-Kinderbetreuung, Belegplätze im Kinderhaus und vieles mehr
- der Kooperation mit dem Wissenschaftlerinnennetzwerk WUMAN
Besuchen Sie für weitere Informationen zu Gleichstellungs- und Diversitätsthemen die neue Webseite Diversity an der Uni Mannheim sowie die Webseiten der Stabstelle Gleichstellung und soziale Vielfalt, der Beauftragten für Chancengerechtigkeit, der Schwerbehindertenvertretung und der Gleichstellungsbeauftragten der Universität.
Mannheimer Veranstaltungen am 8. März
- 15:30 Uhr Veranstaltung und Rede von DBG-Frauen in der Abendakademie: „Europa- und Kommunalwahlen 2024 – Demokratie stärken!“ – U1 16-19, 68161 Mannheim, Eintritt frei
- 18–22 Uhr Führungen im MARCHIVUM: Thematische Führungen in beiden Dauerausstellungen zur Frauengeschichte, – Archivplatz 1, 68169 Mannheim, Eintritt frei
- 18 Uhr Vortrag im Reiss-Engelhorn-Museum: „Starke Frauen aus den Kulturen der Welt“ – D5, 68159 Mannheim, Eintritt frei
- 19:30 Uhr Filmvorführung: „WOMAN“ – COMMUNITYartCENTERmannheim, Mittelstr. 17, 68169 Mannheim, Eintritt frei
- 20 Uhr Amina Aminger liest aus „Identity & Dignity: How Walking Away Paralysed from Abuse Paved my Path of Soul-Discovery“ – Queeres Zentrum Mannheim, G7 14, 68159 Mannheim, Eintritt frei
Weitere Veranstaltungshinweise rund um den internationalen Frauentag und zu feministischen Themen finden Sie im Veranstaltungskalender „MannHeim als FrauenOrt“ der Stadt Mannheim.