Das Mannheimer Barockschloss und der Ehrenhof unter blauem Himmel.

Lehr­preise der Universität vergeben

Ihre Lehre ist außergewöhnlich: Dr. Angelika Kellner und Dr. Nico Halkenhäuser haben als Anerkennung für ihre vorbildlichen Lehr­methoden und ihren Einsatz für die Studierenden den Lehr­preis der Universität erhalten. Die Verleihung fand im Rahmen des Universitäts­tags am 21. Mai statt.

Dr. Angelika Kellner ist Akademische Rätin am Lehr­stuhl für Alte Geschichte. Mit dem diesjährigen Lehr­preis wird sie insbesondere für das didaktische Format „Enten“ im Hörsaal ausgezeichnet, das sie in ihren Lehr­veranstaltungen einsetzt. Kellner erstellt zu jeder Veranstaltung einen selbst verfassten, kurzen Fake-Artikel – eine sogenannte „Ente“ – der formal wie ein wissenschaft­licher Beitrag gestaltet ist. Inhaltlich dient dieser Text als Einführung in das jeweilige Thema, enthält jedoch gezielt eingebaute formale Fehler, etwa unzutreffende Quellennachweise oder erfundene Fach­literatur. Ziel dieses Ansatzes ist es, das Bewusstsein der Studierenden für die Kriterien korrekten wissenschaft­lichen Arbeitens zu schärfen. Der didaktische Mehrwert dieses Lehr­ansatzes liegt in der ungewöhnlichen Heranführung an die Grundlagen methodisch sauberen wissenschaft­lichen Arbeitens. Während in der üblichen Lektürepraxis meist die inhaltliche Erfassung im Vordergrund steht, richtet sich hier der Fokus bewusst auf die formalen Strukturen eines wissenschaft­lichen Textes. Vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen in der KI-gestützten Textproduktion, etwa durch Large Language Models wie ChatGPT, gewinnt dieser Aspekt zusätzlich an Relevanz. 

Dr. Nico Halkenhäuser ist wissenschaft­licher Mitarbeiter am Lehr­stuhl für Bürgerliches Recht, deutsches und europäisches Wirtschafts- und Arbeits­recht. Im Rahmen seiner vor vier Jahren für die Abteilung Rechts­wissenschaften konzipierten und geleiteten „Klausurenklinik“ erhalten jährlich rund 500 Studierende des 5. und 6. Semesters (Bachelor) bzw. 3. und 4. Semesters (Aufbau­studien­gang) individuelles Feedback zu ihrer Klausurtechnik. Ziel ist es, den Studierenden zur Vorbereitung ihrer Examensklausuren insbesondere die notwendigen „Softskills“ der Fall-Lösung zu vermitteln. Denn für eine juristische Bearbeitung kommt es weniger auf das Ergebnis als auf den Begründungs­weg an: Gute Jurist*innen zeichnen sich durch ihre Fähigkeit zur Argumentation und Über­zeugung, größtmögliche Präzision sowie eine konzise Gedankenführung und Ausdrucksweise aus – darum geht es in der Klausurenklinik.

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