Lehrpreise der Universität vergeben
Dr. Angelika Kellner ist Akademische Rätin am Lehrstuhl für Alte Geschichte. Mit dem diesjährigen Lehrpreis wird sie insbesondere für das didaktische Format „Enten“ im Hörsaal ausgezeichnet, das sie in ihren Lehrveranstaltungen einsetzt. Kellner erstellt zu jeder Veranstaltung einen selbst verfassten, kurzen Fake-Artikel – eine sogenannte „Ente“ – der formal wie ein wissenschaftlicher Beitrag gestaltet ist. Inhaltlich dient dieser Text als Einführung in das jeweilige Thema, enthält jedoch gezielt eingebaute formale Fehler, etwa unzutreffende Quellennachweise oder erfundene Fachliteratur. Ziel dieses Ansatzes ist es, das Bewusstsein der Studierenden für die Kriterien korrekten wissenschaftlichen Arbeitens zu schärfen. Der didaktische Mehrwert dieses Lehransatzes liegt in der ungewöhnlichen Heranführung an die Grundlagen methodisch sauberen wissenschaftlichen Arbeitens. Während in der üblichen Lektürepraxis meist die inhaltliche Erfassung im Vordergrund steht, richtet sich hier der Fokus bewusst auf die formalen Strukturen eines wissenschaftlichen Textes. Vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen in der KI-gestützten Textproduktion, etwa durch Large Language Models wie ChatGPT, gewinnt dieser Aspekt zusätzlich an Relevanz.
Dr. Nico Halkenhäuser ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, deutsches und europäisches Wirtschafts- und Arbeitsrecht. Im Rahmen seiner vor vier Jahren für die Abteilung Rechtswissenschaften konzipierten und geleiteten „Klausurenklinik“ erhalten jährlich rund 500 Studierende des 5. und 6. Semesters (Bachelor) bzw. 3. und 4. Semesters (Aufbaustudiengang) individuelles Feedback zu ihrer Klausurtechnik. Ziel ist es, den Studierenden zur Vorbereitung ihrer Examensklausuren insbesondere die notwendigen „Softskills“ der Fall-Lösung zu vermitteln. Denn für eine juristische Bearbeitung kommt es weniger auf das Ergebnis als auf den Begründungsweg an: Gute Jurist*innen zeichnen sich durch ihre Fähigkeit zur Argumentation und Überzeugung, größtmögliche Präzision sowie eine konzise Gedankenführung und Ausdrucksweise aus – darum geht es in der Klausurenklinik.

