Podiumsdiskussion zu den Themen BAföG, Ehrenamt und Studium
Ist ehrenamtliches Engagement für Studierende ein Privileg? Inwieweit kann das BAföG hier für mehr Chancengleichheit sorgen? Zu dieser Frage diskutieren Dr. Lina Seitzl, SPD-Bundestagsabgeordnete und Expertin für Hochschulen und BAföG, und Jens Brandenburg, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbildungsministerium und Absolvent der Uni Mannheim (VWL und Politikwissenschaft, Promotion an der GESS). Die Veranstaltung wird organisiert vom Verband Deutscher Studierendeninitiativen e. V. (VDSI).
Wie in vielen anderen Lebensbereichen, wird auch für Studierende das Leben im Zuge der vielen globalen Krisen immer teurer. Und das in einer Lebensphase, in der die jungen Menschen nur geringfügig beschäftigt sind, also nur ein kleines Einkommen zur Verfügung haben. Glück haben dann vor allem diejenigen, die von ihrem Elternhaus finanziell über Wasser gehalten werden. Ist das nicht der Fall, soll eigentlich das BAföG greifen und die jungen Menschen während des Studiums finanziell unterstützen. Faktisch sinkt die Anzahl der BAföG-Beziehenden seit Jahrzehnten stetig, obwohl die Zahl der Studierenden sogar zunimmt. Gleichzeitig nimmt der Anteil jener Geförderten, die Anspruch auf den maximalen Förderbetrag haben, seit 1991 stetig zu und beträgt mittlerweile 51 Prozent. Die Ampel-Regierung hat sich der Aufgabe angenommen, die Zahl der durch Bafög Geförderten zu erhöhen. Ob am Ende wirklich mehr Studierende davon profitieren können, bleibt
abzuwarten.
Genauso wie die Lebenshaltungskosten steigen auch die Anforderungen an Studierende. Bereits seit mehreren Jahren fordern Personaler immer häufiger, dass Studierende neben guten Noten auch ehrenamtliches Engagement vorweisen können sollten. Doch es
können nicht alle Studierenden gleichermaßen am Ehrenamt partizipieren. Oftmals scheitert es daran, dass die Studierenden neben Studium und Arbeit schlichtweg keine Zeit für ein Ehrenamt haben. Kann eine Ausweitung des BAföG hier Abhilfe schaffen?