Gastvortrag: Prof. Dr. Dr. Rafaela Hillerbrand (KIT)

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EW 145

Steht sich der IPCC selber im Wege? Von den Grenzen der Kommunikation wissenschaft­licher Unsicherheiten.

Seit Ende des 19. Jh. ist bekannt, dass durch Menschen verursachte Treibhausgasemissionen das Klima verändern; seit den 70er Jahren hat sich der prognostizierte globale Temperaturanstieg von um die 2 °C nicht geändert. Dies kann gravierende Folgen für Mensch und Umwelt nach sich ziehen, wie die vom IPCC, dem „Weltklimarat“, zusammengetragenen Forschungs­ergebnisse deutlich zeigen. Aber warum fällt es dennoch so schwer, sich zu konkreten Mitigations- und Adaptions­maßnahmen durchzuringen, wenn die wissenschaft­lichen Beweise überwältigend sind?

Es gibt eine umfangreiche Literatur, die sich mit dieser Frage aus verschiedenen Blickwinkeln auseinandersetzt, von der Psychologie, über die Politik­wissenschaft bis hin zur philosophischen Ethik; dieser Vortrag geht der Frage aus Sicht der Wissenschafts­theorie nach. In ihm soll gezeigt werden, dass die aktuelle wissenschaft­liche Politik­beratung des IPCC trotz Ansätzen zur Multi- und Interdisziplinarität nach wie vor einem zu engen disziplinären Ansatz verhaftet ist. Die Kommunikation der mit Modellvorhersagen verbundenen Unsicherheiten ist für Entscheidungen im Umgang mit den Vorhersagen von wesentlicher Bedeutung.

Ich möchte in diesem Beitrag zeigen, dass Unsicherheiten nur in bzw. bezogen auf ein Modell Sinn ergeben und sich daher nicht unabhängig von diesem kommunizieren lassen. Dies erfordert meines Erachtens einen noch deutlich stärker inter- bzw. trans­disziplinären Aufbau des IPCC, zu dem auch Entscheidungs­träger und Experten aus den Sozial- und Geistes­wissenschaften gehören.

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