Das Mannheimer Barockschloss und der Ehrenhof unter blauem Himmel.

Studie zeigt: Sprach­basierte KIs haben verborgene Moral- und Wertevorstellungen

Genauso wie Menschen haben auch große, auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Sprach­modelle Merkmale wie Moral- und Wertevorstellungen. Diese sind jedoch nicht immer trans­parent. Forschende der Universität Mannheim und des GESIS – Leibniz-Instituts für Sozial­wissenschaften haben nun unter­sucht, wie man die Eigenschaften der Sprach­modelle sichtbar machen kann und welche Folgen diese Voreingenommenheit für die Gesellschaft haben könnte.

Beispiele für Stereotypen findet man bei kommerziellen KI-gestützten Anwendungen wie ChatGPT oder deepl, die häufig automatisch annehmen, dass leitende Ärzt*innen männlich und Pflegekräfte weiblich sind. Doch nicht nur bei Geschlechterrollen können große Sprach­modelle (Large Language Models, LLMs) bestimmte Tendenzen zeigen. Gleiches lässt sich auch in Bezug auf andere menschliche Merkmale feststellen und messen. Das haben Forschende der Universität Mannheim und des GESIS – Leibniz-Instituts für Sozial­wissenschaften in einer neuen Studie anhand einer Reihe von offen verfügbaren LLMs aufgezeigt. Zudem haben sie mithilfe von etablierten psychologischen Tests die Profile der unter­schiedlichen LLMs unter­sucht und miteinander verglichen. Die Forschenden konnten bestätigen, dass manche Modelle gender­spezifische Vorurteile reproduzieren. So werden beispielsweise Sprach­modelle zunehmend in Bewerbungs­verfahren eingesetzt. Ist die Maschine voreingenommen, so fließt das auch in die Bewertung der Kandidierenden ein.

Die Studie wurde am Lehr­stuhl für Data Science in den Wirtschafts- und Sozial­wissenschaften von Prof. Dr. Markus Strohmaier in Zusammenarbeit der Abteilung Survey Design und Methodology von Prof. Dr. Beatrice Rammstedt durchgeführt und ist im renommierten Fach­journal “Perspectives on Psychological Science” erschienen. Beide Forschende sind auch am GESIS – Leibniz-Institut für Sozial­wissenschaften beschäftigt.

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