Mannheimer Universitäts­tag: Entwicklung der Universität und Ehrungen

Rektor blickt auf Serie von großen Forschungs­erfolgen zurück / Ehrensenatorenwürden an Dr. Brigitte Fickel und Dr. John Feldmann verliehen / Prof. Dr. Jutta Mata und Dr. Tobias Vogel mit Lehr­preisen ausgezeichnet

Pressemitteilung vom 17. Mai 2019
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    Rund 180 geladene Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft feierten am Donnerstag den Universitäts­tag der Universität Mannheim im Rittersaal des Schlosses. Im festlichen Rahmen wurde nach einem Jahresrückblick des Rektors die Würde einer Ehrensenatorin an Dr. Brigitte Fickel und die Würde eines Ehrensenators an Dr. John Feldmann verliehen. Zudem wurden zwei Preise für herausragende Lehr­leistungen an Prof. Dr. Jutta Mata und Dr. Tobias Vogel übergeben.

    Rektor Thomas Puhl nutzte die Gelegenheit, um in seiner Ansprache sowohl den Wissenschaft­lerinnen und Wissenschaft­lern als auch allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie den externen Partnern der Universität für ihr großes Engagement zu danken. Insbesondere dank dieses Engagements könne die Universität im vergangenen Jahr auf eine Reihe großer Erfolge zurückblicken. Nicht nur die hervorragenden Rankingergebnisse bestätigten erneut die herausragende Qualität von Forschung und Lehre an der Universität Mannheim. Auch bei der Einwerbung von Drittmitteln sei die Universität dank der Schwerpunktsetzung auf zukunftsträchtige Themen wie Big Data sehr erfolgreich gewesen. So habe die Universität neben einem leistungs­starken Forschungs­datenzentrum, dem Business and Economic Research Data Center (BERD), gerade auch in Federführung eines großen Forschungs­verbundes – unter anderem mit dem KIT, der Universität Tübingen und den Mannheimer Leibniz-Instituten – Fördermittel in Höhe von 2,1 Millionen Euro eingeworben, um die Aus­wirkungen der Digitalisierung auf die Gesellschaft zu erforschen. Auch die Einrichtung einer Profilprofessur für Data Science sei ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. „Die Digitalisierung ist ein Thema, das in den nächsten Jahrzehnten immense Aus­wirkungen auf die Gesellschaft haben wird. Mit der Einrichtung einer Profilprofessur und ihrer Einbindung in das kürzlich gegründete Mannheim Center for Data Science schaffen wir eine Einheit, die die Forschung in diesem wichtigen und zukunftsträchtigen Forschungs­bereich zentral steuert und vorantreibt“, so Rektor Prof. Dr. Thomas Puhl.

    Auch die Auszeichnung der Mannheimer Ökonomin Prof. Michèle Tertilt mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis 2019, dem wichtigsten Forschungs­preis Deutschlands, sei ein wichtiger Erfolg für die Universität. „Ich bin sehr stolz, dass eine Spitzenforscherin wie Prof. Michèle Tertilt an unserer Universität forscht und lehrt. Hoch engagierte Forscherinnen und Forscher sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie sie sind es, die die Universität Mannheim voranbringen und denen sie ihren hervorragenden Ruf zu verdanken hat.“

    Trotz allem dürfe sich die Universität auf ihren bisherigen Erfolgen nicht ausruhen, betonte Puhl. Zwar sei sie für die Zukunft sehr gut aufgestellt, „doch Stillstand bedeutet Rückschritt im dem hochkompetitiven Umfeld, in dem wir uns bewegen“, erklärte Puhl. „Um unsere Wettbewerbsposition im internationalen Vergleich weiter auszubauen oder auch nur zu halten, müssen wir für Forschung, Lehre und Internationalisierung noch mehr Gelder einwerben“, so Puhl weiter. Dabei sei die Universität auch auf ihre engagierten Förderer angewiesen. Denn obwohl die Verstetigung des Hochschul­pakts 2020 durch Bund und Länder den Universitäten des Landes voraussichtlich größere Planungs­sicherheit bei der Finanzierung verschaffe, seien die Kriterien, nach denen die Gelder zukünftig vom Land an die Universitäten weitergeleitet würden, noch unklar. Finanz­iell bedeutsamer werde zudem die Nachfolge des Hochschul­finanzierungs­vertrages ab 2021, über die gerade mit dem Wissenschafts- und dem Finanz­ministerium in Stuttgart verhandelt werde, so Puhl.

    Als weiteren Punkt nannte Prof. Dr. Thomas Puhl die bauliche Entwicklung der Universität. Dabei stünden vor allem der Neubau eines Informations- und Universitäts-IT in A5 sowie die Weiter­entwicklung des Friedrichspark-Geländes im Fokus. „Eines der Alleinstellungs­merkmale der Universität Mannheim im internationalen Wettbewerb ist unser Schloss-Campus. Um unserem wachsenden Raumbedarf gerecht zu werden und unseren Campus gleichzeitig zu erhalten, muss sich die Universität in unmittelbarer Nähe des Schlosses erweitern können“, erklärte Puhl. Dass es von Anwohnerinnen und Anwohnern gegen große Bau­projekte wie diese Vorbehalte gebe, könne er nachvollziehen. Deswegen stehe die Universität in engem Dialog mit der Stadt Mannheim und ihren Bürgerinnen und Bürgern. „Unser Ziel ist es, nicht nur einen Mehrwert für die Universität, sondern auch für die Stadt Mannheim zu schaffen“, betonte Puhl.

    Verleihung von zwei Ehrensenatorenwürden

    Im Rahmen der Veranstaltung wurde Dr. Brigitte Fickel mit der Würde einer Ehrensenatorin ausgezeichnet. Als Absolventin ist sie der Universität Mannheim seit vielen Jahren tief verbunden. Sichtbar wurde dies vor allem in ihrem langjährigen Engagement als Präsidentin des Alumnivereins ABSOLVENTUM MANNHEIM e.V. Während ihrer Amtszeit 2012 bis 2018 stieg die Zahl der Mitglieder spürbar und damit auch die Bindung der Alumni an die Universität Mannheim. Darüber hinaus förderte Brigitte Fickel in ihrer Präsidentschaft vor allem die Ausweitung des Mentoring-Programms für Studierende sowie den Ausbau der Unterstützung von Studierenden­projekten und studentischen Initiativen.

    Dr. John Feldmann wurde für seine Verdienste um die Universität die Würde eines Ehrensenators verliehen. Dr. Feldmann ist der Universität seit vielen Jahren eng verbunden. Bereits als Mitglied des Vorstands der BASF SE förderte er die Universität nachhaltig und unterstützte insbesondere das Projekt „Renaissance des Barockschlosses“, in dessen Rahmen eine Vielzahl von Hörsälen und der Senatssaal renoviert wurden. Als Mitglied des Universitäts­rates und dessen Vorsitzender von 2013 bis 2018 stand er der Universität Mannheim zudem stets beratend zur Seite, unterstützte sie und begleitete ihre strukturelle Entwicklung konstruktiv. Besonders wertvoll für die Universität waren stets sein großer Sachverstand und sein persönlicher Einsatz.

    Preise für herausragende Lehr­leistungen

    Als Anerkennung für ihre herausragenden Lehr­leistungen erhielten zwei Dozenten den Lehr­preis der Universität Mannheim: Prof. Dr. Jutta Mata, Inhaberin des Lehr­stuhls für Gesundheitspsychologie, sowie Dr. Tobias Vogel, Mitarbeiter am Lehr­stuhl für Konsumenten­psychologie und Ökonomische Psychologie. Die Geehrten zeichnen sich durch hervorragende Evaluationen durch die Studierenden aus und vermitteln die jeweiligen Inhalte praxisnah mit großem Einsatz und didaktisch abwechslungs­reich. Darüber hinaus gelingt es ihnen, die Studierenden in besonderem Maße zu motivieren und sehr gute Lernerfolge zu erzielen.

    Weitere Informationen zu den Lehr­preisträgern

    Prof. Dr. Jutta Mata ist seit 2015 Professorin für Gesundheitspsychologie an der Universität Mannheim. Ihr erklärtes Ziel ist es, den Lehr­plan in der Gesundheitspsychologie so zu optimieren, dass Studierende lernen, theoriegeleitete Konzepte auf konkrete Ziele und Herausforderungen anzuwenden. Dafür hat Jutta Mata sowohl eigene neue Veranstaltungen geschaffen – beispielsweise das Master­seminar „Gesundheits­verhaltensintervention: Theorie und Anwendung“ – als auch Anwendungs­elemente in ihre bisherigen Veranstaltungen eingebaut. Um eine effektive Lernumgebung zu schaffen, nutzt Jutta Mata evidenz­basierte Didaktik: Sie setzt beispielsweise Gesprächstechniken ein, die die Autonomie und Kompetenz der Studierenden fördern, und gibt den Studierenden regelmäßig Rückmeldung zur Aufgabe und zum Lernprozess. Ergänzend schafft sie Praxisbezug durch Gastvorträge – wie jüngst den Gastvortrag von Dr. Eckart von Hirschhausen. Prof. Dr. Jutta Mata engagiert sich außerdem als Gleichstellungs­beauftragte der Universität Mannheim.

    Dr. Tobias Vogel ist seit 2010 am Lehr­stuhl für Konsumenten­psychologie und Ökonomische Psychologie tätig. In seinen Veranstaltungen schafft er Lernumgebungen, in denen Studierende selbstgesteuert und interaktiv lernen. Anwendungs- und Berufsbezug stellt Tobias Vogel unter anderem durch den Einsatz von Experten aus der Praxis her sowie durch Fallvignetten, die die Studierenden in so genannten „Expertenzirkeln“ erarbeiten. Indem er studentische Moderatorinnen und Moderatoren benennt, die mit ihren Kommilitonen Lerninhalte interaktiv erarbeiten, bringt er die Studierenden außerdem dazu, sich noch tiefer mit dem Lernstoff auseinanderzusetzen. 2016 veröffentlichte Dr. Tobias Vogel gemeinsam mit Prof. Dr. Michaela Wänke das Lehr­buch „Attitudes and Attitude Change“. Als Mitglied der Senats­kommission Lehre engagiert er sich zudem über sein Fach hinaus für die Lehre an der Universität Mannheim.

    Kontakt:
    Linda Schädler
    Pressesprecherin
    Universität Mannheim
    Tel.: 0621 181-1434
    E-Mail: schaedlermail-uni-mannheim.de