Eine lächelnde Person trägt eine altrosa-farbene Bluse und steht vor dem Schloss. Die Person heißt Aleksandra Butneva.

„Das Studium in Mannheim ermöglicht es mir, Forschung und Studentenleben perfekt miteinander zu verbinden“

Aleksandra Butneva stammt aus Moskau und befindet sich im fünften Semester ihres Bachelor­studiums der Politik­wissenschaft. Schon mit 17 Jahren packte sie ihre Koffer, um in das über zweitausend Kilometer entfernte Deutschland zu ziehen. In ihrer myUniMA story berichtet sie von ihrer Zeit in Russland und verrät neben ihren Zukunftsplänen auch, warum ihre Wahl auf die Universität Mannheim fiel.

Was hast du gemacht, bevor du nach Mannheim gekommen bist?

Ich bin in Russland geboren und habe bis zu meinem 17. Lebens­jahr in Moskau gelebt. In dieser Zeit habe ich mich intensiv mit der deutschen Sprache auseinandergesetzt: Ich habe mehrere Sprachdiplome absolviert und war zwei Mal über einen Schüleraustausch in Deutschland. Nach meinem Abitur habe ich mich für ein DAAD-Vollstipendium beworben und einen der begehrten Stipendienplätze erhalten. Insgesamt wurden in dem Jahr in ganz Russland nur vier dieser Stipendien vergeben. Mit 17 Jahren bin ich dann nach Deutschland gezogen und habe ein Jahr lang das Studien­kolleg in Marburg besucht, um auch das deutsche Abitur abzulegen. 2018 hat dann mein Leben in Mannheim begonnen.

Warum hast du dich für die Universität Mannheim entschieden?

Ich wusste schon sehr früh, dass ich gerne in Mannheim studieren möchte. Das lag vor allem an der guten Positionierung in europaweiten Hochschul­rankings. Während meiner Zeit in Marburg habe ich die Stadt Mannheim dann ein paar Mal besucht. Ich bin ein sehr visueller Typ und als ich das Schloss gesehen habe, hat für mich alles perfekt gepasst.

Gibt es etwas, dass dir besonders am Universitäts­leben gefällt?

Die Universität Mannheim hat mir die Möglichkeit gegeben, zwei Leben miteinander zu verbinden. Einerseits bin ich abends mit Kommiliton*innen unterwegs und fühle mich wie eine Studentin. Andererseits stehe ich durch meine Arbeit als Hilfskraft am quantitativen Methodenlehr­stuhl in intensivem Austausch mit Forschenden und Lehr­enden. Ich nehme an Konferenzen teil und halte Tutorien, sodass ich viel Zeit in die Forschung investiere. Das Studium in Mannheim ermöglicht es mir daher, nicht ausschließlich Studentin zu sein, das ist für mich das schönste.

Vermisst du etwas aus deiner Heimat?

Natürlich kann ich mit meiner Familie in Russland facetimen oder sie anrufen, aber leider kann ich sie nicht anfassen. Diese physische Nähe fehlt mir manchmal. Außerdem vermisse ich den russischen Quark. Immer wenn ich in Russland bin, esse ich ihn jeden Tag zum Frühstück.

Was machst du neben deinem Studium und deiner Arbeit?

Ich engagiere mich seit einem Jahr beim Deutschen Roten Kreuz. Dort helfe ich bei der Organisation von Workshops und bin bei den Frauenrunden dabei, die wir für Migrantinnen aus Syrien und Afrika veranstalten. Leider ist das wegen der Corona-Pandemie aktuell kaum möglich. Seit kurzem bin ich auch bei der Data-Science-Initiative CorrelAid aktiv. Wir analysieren Datenmengen, übermitteln unsere Er­kenntnisse an soziale Organisationen und stoßen so gemeinsame Projekte an. Das begeistert mich sehr: Ich möchte wissenschaft­liche Er­kenntnisse für die Allgemeinheit verständlich darstellen, indem ich sie beispielsweise visuell aufbereite.

Hast du schon Pläne für die Zeit nach deinem Bachelor-Abschluss?

Mein größter Traum ist es, für meinen Master an die University of Oxford zu gehen und mich dabei über ein Stipendium selbst zu finanz­ieren. Danach würde ich gerne einen Ph.D. machen und mich zeitgleich bei einer Nichtregierungs­organisation engagieren. Generell möchte ich später gerne als Bindeglied zwischen Forschung und der breiten Öffentlichkeit arbeiten. Dabei will ich wissenschaft­liche Er­kenntnisse zum einen anschaulich vermitteln und sie zum anderen nutzen, um die Lebens­qualität der Menschen zu verbessern.

Text: Tina Ratajczyk / August 2020